Massivholzdielen: etwas teurer, aber extrem langlebig
Holz ist schon immer ein außergewöhnlich beliebtes Baumaterial. Es schafft ein wohliges Ambiente, das heißt, es sieht gut aus, bringt einen angenehmen Duft mit sich und ist darüber hinaus pflegeleicht und langlebig. Dadurch amortisieren sich die höheren Anschaffungskosten schnell. Diese Eigenschaften machen Massivholzdielen als Bodenbelag so attraktiv. Sie fördern das Raumklima dabei nicht nur augenscheinlich – das Holz nimmt Feuchtigkeit seiner Umgebung auf oder gibt sie ab und reguliert das Raumklima somit perfekt für das menschliche Wohlbefinden. Wegen dieser enormen Popularität konnten sich die Verlegetechniken ebenfalls gut weiterentwickeln.
Verlegetechniken für Massivholzdielen
Längst werden Massivholzdielen nicht mehr vernagelt. Nut- und Feder-Dielen bilden eine einheitliche Bodenfläche ohne tiefe schwarze Fugen, während Klicksysteme sogar noch schneller verbaut werden können. Die Beschaffenheit moderner Grundböden wie Estrich oder Verlegespanplatten ermöglicht selbst ein Verlegen der Massivholzdielen ohne Unterbau. Dann können die Dielen geschraubt und sogar schwimmend geklebt werden, was zu einer weiteren Erleichterung für Do-it-yourself-Handwerker führt. Nachfolgend finden Sie eine ausführliche Anleitung zum Verlegen von Massivholzdielen als auch umfassende Material- und Werkzeuglisten. Die Anleitung ist für geklebte Massivholzdielen direkt auf dem Boden oder Blindboden wie für das Verschrauben auf einem Holzunterbau.
Arbeitsschritt für Arbeitsschritt Massivholzdielen verlegen wie der gelernte Handwerker
- Massivholzdielen
- Holzschrauben
- PE-Folie als Feuchtigkeitssperre, 0,2 mm
- Holzlattung für den Unterbau
- Distanz- und Ausgleichsplättchen
- Abstands- oder Fugenkeile
- Dämmmaterial für den Unterbau
- Trittschalldämmung für den Unterbau
- Holzschrauben (entsprechend der Dielenstärken)
- Fließestrich
- Parkett- und Dielen-Kleber
- Gehrungs- und Kappsäge
- Akkuschrauber
- Wasserwaage
- Richtschnur
- Hammer
- Schlagklotz
- Heb- und Zugeisen
- Gezahnte Spachtel für den Kleber
1. Vorbereitung
Holzunterbau
Erst wird die Dampfsperre ausgerollt. Die Bahnen sollten mindestens 20 cm überlappen und an den Wänden 10 cm überstehen. Nach dem Massivholzdielenverlegen schneiden Sie die Folie bündig ab. Die Richtschnur wird in Höhe der Lattung im Wasser angebracht. So wird sichergestellt, dass der Unterbau absolut eben ist. Wenn Sie ausgleichen müssen, schieben Sie dafür die Ausgleichsplättchen zwischen Latte und Boden. Der Abstand der Latten beträgt zwischen 30 und 60 cm. Achtung: mit wachsendem Abstand steigen auch die Schwingungseigenschaften der Massivholzdielen.
Geklebt
Der Boden (Trockenestrich, Anhydrit, Zement usw.) muss absolut eben sein. Unebenheiten gleichen Sie mit Fließestrich aus. Der Ausgleichsestrich muss nun vollständig austrocknen, wie auch der gesamte Unterboden (die akzeptablen Feuchtigkeitswerte richten sich sehr speziell nach dem jeweiligen Untergrund). Anschließend reinigen Sie den Boden. Eine Dampfsperre ist zumeist nicht nötig, da schon unter dem Estrich – wie auch der Trittschallschutz
2. Dämmen
Zwischen die Lattung des Unterbaus bringen Sie nun Dämmmaterial ein. In Feuchträumen können Sie vorzugsweise Wasser aufnehmendes Schüttgut verwenden. Der Trittschallschutz wird nun auf die Lattung aufgelegt. Dadurch werden Unterbau und Massivholzdielen voneinander entkoppelt.
3. Das Ausmessen und Sägen der ersten Massivholzdiele
Gerade in Altbauten sind die Wände nicht immer im rechten Winkel. Um im rechten Winkel zur Stirnseite zu bleiben, müssen Sie die erste Massivholzdiele der Abweichung entsprechend schneiden. Dabei müssen Sie außerdem die gesamte Fläche berechnen. Sie sägen diese erste Diele auf der Nut-Seite zusätzlich so weit ab, dass die letzte Fliese später nicht mehr gesägt werden muss. Dabei müssen an der beginnenden Seite wie auf der Seite der letzten Massivholzdiele als auch an den Längsstirnseiten die Maße für die Dehnungsfuge von 10 bis 15 mm berücksichtigt werden.
4. Die erste Massivholzdiele verlegen
Holzunterbau
Möglichst weit außen drehen Sie die Schrauben senkrecht von oben durch die Massivholzdiele in die darunterliegende Lattung und versenken sie. Später wird die Sockelleiste darüber liegen. An der Federseite der Massivdiele setzen Sie die Schraube im 45-Grad-Winkel am Federansatz zur Diele zugewandt an und schrauben Sie so weit ein, bis sie ebenfalls versenkt ist. Dieselbe Technik wenden Sie beim Verschrauben auf einem Blindboden an (beispielsweise Pressspan-Verlegeplatten). Die Abstandskeile zwischen Wand und erster massiver Holzdiele garantieren Ihnen die optimale Breite der Dehnungsfuge.
Geklebt
Auf Breite und Länge der Holzdiele tragen Sie mit der gezahnten Spachtel den Dielenkleber auf, wie es der Hersteller vorschreibt, anschließend drücken Sie die Massivholzdiele in das Kleberbett. Den richtigen Abstand zur Wand für die Dehnungsfuge halten Sie mit den Abstandskeilen.
5. Alle weiteren Massivholzdielen verlegen
Holzunterbau
Jede weitere Diele schlagen Sie nach dem Ablängen vorsichtig mit Hammer und Kantholz in die Feder der schon verschraubten Massivholzdiele. Mit dem Zugeisen erreichen Sie einen bündigen Abschluss an den Stirnseiten. Nun werden die Schrauben wie bereits an der Feder der ersten Massivholzdiele wieder im 45-Grad-Winkel am Federansatz zur Diele hin verschraubt und versenkt.
Geklebt
Wieder tragen Sie so viel Kleber auf den Boden auf, dass Sie für Breite und Länge der nächsten Massivholzdiele ein Bett schaffen, und drücken es anschließend hinein. Nun können Sie Diele für Diele zügig verlegen und verkleben.
6. Die letzte Massivholzdiele verlegen
Holzunterbau
Die letzte Diele sollte nun optimal passen und eine Fuge von 10 bis 15 mm offenbleiben an der Wand. Sollten Sie an der letzten Massivholzdiele nicht mit dem Schlagholz arbeiten können, verwenden Sie stattdessen das Zugholz. Die letzte Schraubenreihe wird jetzt wieder möglichst außen und senkrecht eingedreht bzw. versenkt. Auch hier wird später alles von der Abschlussleiste abgedeckt sein.
Geklebt
Die letzte Massivholzdiele sollten Sie jetzt in einem Stück verlegen und verkleben können, da Sie ja bereits die erste Diele abgemaßt haben.
Nach dem Verlegen der Massivholzdielen wird der neue Holzboden geschliffen und anschließend konserviert oder versiegelt. Geölte Massivholzdielen sind atmungsaktiv, lackierte hingegen versiegelt. Außerdem können Sie die Dielen beizen, kalken, lasieren, räuchern usw.
Die Massivholzdielen sollten beim Verlegen nicht mehr als zehn Prozent Feuchte aufweisen, die Umgebung maximal 50 bis 60 Prozent.