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Mauer

Mauer als Zaun – was ist zu beachten?

Von Johanna Bauer | 19. Januar 2021
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Der Schutz des Eigenheims vor Einbrüchen ist eine elementare Notwendigkeit, doch eine hohe Mauer als Zaun kann paradoxerweise das Einbruchsrisiko erhöhen. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Sichtschutzmauern häufig kontraproduktiv sind, welche gesetzlichen Vorschriften es gibt und welche typischen Höhen für Zäune empfehlenswert sind.

Mauer als Sichtschutz im Garten
Wird eine Mauer als Sichtschutz im Garten errichtet, sind Vorschriften bezüglich der Höhe etc. zu beachten
AUF EINEN BLICK
Was muss man bei einer Mauer als Zaun beachten?
Beachten Sie bei einer Mauer als Zaun den Einbruchsschutz, rechtliche Vorschriften (Landesbauvorschriften, Nachbarrechtsregelungen, kommunale Vorschriften, Bebauungspläne), die „ortsübliche Einfriedung“, typische Zaunhöhen und mögliche Baugenehmigungen. Hohe Mauern können das Einbruchsrisiko erhöhen.

Einbruchsschutz

Auf den ersten Blick erscheint es zwar paradox, aber eine hohe Mauer kann Einbrecher unter Umständen nicht nur abschrecken, sondern im Gegenteil dazu einladen, einzubrechen.

Im Hinblick auf den Einbruchschutz für das Grundstück sind hohe Sichtschutzmauern oft sogar kontraproduktiv. Sie bieten einem Einbrecher hervorragende Deckung und einen ausgezeichneten Sichtschutz von der Strassenseite her. Damit kann er mit weit mehr Ruhe an Türen oder Fenstern arbeiten, weil er nicht fürchten muss, gestört zu werden.

Genaugenommen müsste man dann sogar Fenster und Türen einer deutlich höheren Widerstandsklasse haben, weil Einbrecher ja mehr Zeit und Sichtschutz haben. Diesen Aspekt sollte man bei einer Mauer als Zaun immer im Hinterkopf haben. Das Einbruchsrisiko in Deutschland ist – und bleibt wohl auch längere Zeit noch – sehr hoch.

Rechtliche Situation

In jedem Fall muss man zunächst einmal klären, welche baulichen Vorschriften für die Gestaltung der eigenen Grundstücksgrenze gelten. Maßgeblich dafür sind:

  • die Landesbauvorschriften
  • sogenannte Nachbarrechtsregelungen im jeweiligen Bundesland (außer Bremen, Hamburg oder Mecklenburg-Vorpommern, dort gibt es keine)
  • kommunale Vorschriften
  • Bebauungspläne und darin eventuell enthaltene Vorgaben

Wichtig ist dabei der Begriff der „ortsüblichen Einfriedung“. Wenn etwas nicht mehr als „ortsüblich“ angesehen wird, kann es unter Umständen zu einem Streitfall werden – nicht nur mit dem Nachbarn, sondern auch möglicherweise mit den Behörden. Der Begriff taucht aber nicht überall auf, und wird nicht überall verwendet.

Typische Zaunhöhen

Wie hoch Zäune (oder Mauern) sein sollen, richtet sich nach ihrem Verwendungszweck.
Üblicherweise haben Zäune eine Höhe von rund 40 – 90 cm, und bezeichnen eine Grundstücksgrenze. In den meisten Fällen ist der nötige Abstand zum Nachbargrundstück mit mindestens 50 cm vorgeschrieben. Sichtschutz-Zäune oder Sichtschutzmauern sollten dagegen mindestens 170 – 190 cm hoch sein. In vielen Fällen ist das sogar recht unproblematisch möglich (180 cm sind eine häufige Höhengrenze für genehmigungsfreie Zäune). Allerdings sollten Sie immer klären, ob Sie für eine Mauer eine Baugenehmigung brauchen.

Tipps & Tricks
Das Gleiche was für hohe Mauern gilt, ist natürlich auch für hohe, undurchsichtige Hecken gültig: Was dem Einbrecher Sichtschutz bietet, kann dazu dienen, die Einbruchswahrscheinlichkeit unter Umständen signifikant zu erhöhen.
Artikelbild: AVNphotolab/iStockphoto