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Mauer

Mauer aus Pflastersteinen: Planung und Bau leicht gemacht

Von Valentin Weber | 14. November 2024
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Pflastersteine eignen sich nicht nur für Wege und Plätze, sondern können auch zur Gestaltung von Mauern verwendet werden. Dieser Artikel beleuchtet die Einsatzmöglichkeiten von Pflastersteinen als Baumaterial und gibt wertvolle Tipps zur Planung und Umsetzung.

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Pflastersteine können auch vertikal verwendet werden

Pflastersteine als Baustoff für eine Mauer?

Pflastersteine können in bestimmten Anwendungen als Baumaterial für Mauern dienen, vorausgesetzt, dass die richtigen Formate und Steinsorten ausgewählt werden, um eine stabile Konstruktion zu gewährleisten. Wichtig ist, dass Pflastersteine eine ausreichende Einbindetiefe und gleichmäßige Form besitzen. Eine Tiefe von mindestens 10 Zentimetern ist empfehlenswert, um die notwendige Stabilität zu erreichen.

Hierbei sollten Sie beachten, dass Pflastersteine hauptsächlich als Bodenbelag konzipiert sind und möglicherweise nicht die strukturellen Eigenschaften für höhere Mauern bieten. Für niedrige Einfassungen oder dekorative Gartenmauern sind sie jedoch gut geeignet. Sollten Sie eine höhere Mauer planen, empfehlen sich speziell hergestellte Mauersteine oder alternative Bauweisen wie Gabionenkörbe.

Eine weitere Überlegung ist die Dichte der Vermauerung. Bei der Verwendung von Pflastersteinen ist ein Mörtel erforderlich, der gut auf den glatten Oberflächen haftet, wie Vormauermörtel oder Glasbausteinmörtel. Sollten Sie eine Trockenmauer bevorzugen, müssen die Steine besonders passgenau und stabil geschichtet werden, um eine ausreichende Standfestigkeit zu gewährleisten.

Tipps zur Auswahl

  • Verwenden Sie Pflastersteine mit einer Einbindetiefe von mindestens 8 bis 10 Zentimetern.
  • Sorgen Sie für eine gleichmäßige Vermauerung in einem gut vorbereiteten Mörtelbett.
  • Bei niedrigeren Mauern kann auch eine Trockenmauer in Erwägung gezogen werden, wobei die Steine sorgfältig geschichtet werden müssen.

Die richtige Mörtelwahl

Die Wahl des richtigen Mörtels ist entscheidend für die Stabilität und Langlebigkeit Ihrer Pflastersteinmauer. Pflastersteine haben glatte Oberflächen und geringere Saugfähigkeiten als andere Mauersteine, was einen speziellen Mörtel notwendig macht.

Mittelbettmörtel der Mörtelgruppe III sind eine ausgezeichnete Wahl. Diese Mörtel sind witterungsbeständig und reduzieren das Risiko von Ausblühungen und Verfärbungen. Der Mörtel sollte für den Außenbereich geeignet sein und eine 28-Tage-Druckfestigkeit von mindestens 20 N/mm² aufweisen. Die Haftzugfestigkeit sollte mindestens 0,5 N/mm² betragen, um eine gute Verbindung zwischen Mörtel und Pflasterstein zu gewährleisten.

Geeignete Mörtelarten

  • Vormauermörtel: Ideal für Mauerwerke mit geringer Wasseraufnahme, bietet hervorragende Haftung und Dauerhaftigkeit.
  • Glasbausteinmörtel: Speziell für glatte Oberflächen entwickelt, bietet ebenfalls ausgezeichnete Haftung.
  • Universalmörtel: Vielseitig einsetzbar, haftet gut auf verschiedenen Oberflächen.

Beachten Sie stets die Anwendungsempfehlungen des Mörtelherstellers und prüfen Sie, ob eventuell Farbstoffe hinzugefügt werden müssen, um ein stimmiges Gesamtbild Ihrer Mauer zu schaffen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau einer Pflastersteinmauer

Hier finden Sie eine präzise Anleitung, um eine Mauer aus Pflastersteinen zu errichten:

1. Vorbereitung und Planung:

  • Legen Sie den Verlauf der Mauer fest und kennzeichnen Sie diesen mit einer Richtschnur und Pflöcken.
  • Bestimmen Sie die Maße und berechnen Sie die benötigten Materialien.

2. Aushub und Fundament:

  • Heben Sie einen Graben aus, der etwa doppelt so breit wie die Pflastersteine und ca. 40 cm tief ist.
  • Füllen Sie den Graben mit Schotter oder Kies und verdichten Sie ihn.
  • Erstellen Sie eine Betonfundament-Schicht von etwa 10 bis 15 cm Dicke und lassen Sie den Beton aushärten.

3. Mörtel vorbereiten:

Mischen Sie den Mörtel nach den Anweisungen des Herstellers und verwenden Sie einen für Pflastersteine geeigneten Mörtel.

4. Erste Steinreihe setzen:

  • Tragen Sie eine etwa 2 cm dicke Mörtelschicht auf das Fundament auf.
  • Setzen Sie die erste Pflastersteinreihe in den Mörtel und richten Sie sie mit einer Wasserwaage aus.

5. Weitere Steinreihen aufbauen:

  • Tragen Sie erneut Mörtel auf die unteren Steine auf und setzen Sie die nächsten Steine auf.
  • Versetzen Sie die Fugen, um höhere Stabilität zu erreichen.

6. Verfugen:

  • Sobald die Mauer die gewünschte Höhe erreicht hat, lassen Sie den Mörtel aushärten.
  • Füllen Sie die Fugen mit einem geeigneten Fugenmörtel und glätten Sie sie.

7. Abschlussarbeiten:

  • Überprüfen Sie die Mauer auf Stabilität und eventuelle Unebenheiten.
  • Reinigen Sie überschüssigen Mörtel und lassen Sie die Mauer vollständig trocknen.

Alternative: Eine Trockenmauer aus Pflastersteinen

Eine Trockenmauer aus Pflastersteinen kann eine attraktive Alternative zur gemörtelten Mauer darstellen. Diese Bauweise eignet sich besonders für niedrigere Mauern und dekorative Gartenabtrennungen.

So errichten Sie eine Trockenmauer

  1. Graben für das Fundament ausheben: Heben Sie einen ca. 30 cm tiefen Graben aus, der etwas breiter als die geplante Mauer ist.
  2. Untergrund vorbereiten: Füllen Sie den Graben mit einer etwa 10 cm dicken Schicht aus Schotter und verdichten Sie diese gründlich.
  3. Erste Steinreihe setzen: Beginnen Sie mit den größten Pflastersteinen für die unterste Reihe. Diese Steine sollten möglichst dicht aneinander gesetzt werden.
  4. Steine aufschichten: Setzen Sie die weiteren Reihen versetzt auf die untere Lage, ähnlich wie bei einer Backsteinmauer. Achten Sie darauf, dass die Steine stabil ineinandergreifen.
  5. Fugen füllen: Füllen Sie die Lücken zwischen den Steinen mit Splitt oder Schotter und verdichten Sie das Material. Kleinere Fugen können Sie mit Sand oder feinem Kies auffüllen.
  6. Krone abschließen: Die oberste Steinreihe kann mit Mörtel befestigt werden, um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten, besonders wenn Kinder herumspielen.

Vorteile einer Trockenmauer

  • Natürlicher Look: Fügen sich harmonisch in die Gartenlandschaft ein und bieten ein authentisches, naturnahes Erscheinungsbild.
  • Lebensraum für Flora und Fauna: Bietet Lebensraum für viele Insekten, Eidechsen und Kleinsäuger. Auch Pflanzen wie Steinbrech oder Hauswurz gedeihen in den Spalten.
  • Flexibilität und Drainage: Erlaubt ausgezeichnetes Wasserabfluss und passt sich leichten Bodenbewegungen an.

Mit einer Trockenmauer aus Pflastersteinen schaffen Sie nicht nur eine ästhetisch ansprechende Gartenstruktur, sondern unterstützen auch die Biodiversität in Ihrem Garten.

Artikelbild: Kwang Gallery/stock.adobe.com