Das Gefälle der Mauerabdeckung: Warum ist es so wichtig?
Ein geeignetes Gefälle der Mauerabdeckung ist entscheidend, um Ihre Mauer langfristig vor Witterungseinflüssen zu schützen. Ohne Gefälle verbleibt Regenwasser auf der Oberfläche und kann in die Mauer eindringen. Dies führt zu mehreren Problemen:
- Frostschäden: Gefrierendes Wasser dehnt sich aus und kann Risse in der Mauer verursachen.
- Feuchtigkeitseintritt: Überschüssige Feuchtigkeit kann zu Abplatzungen und strukturellen Schäden führen.
- Moosbildung und Verfärbungen: Ständige Feuchtigkeit begünstigt das Wachstum von Moos und Algen, die unschöne Flecken hinterlassen.
Ein korrektes Gefälle gewährleistet, dass Wasser rasch abläuft. Dabei sollte die Neigung mindestens 2 bis 3 Prozent betragen, um die Selbstreinigung durch Regenwasser zu unterstützen und die Bildung von Pfützen zu verhindern. Die Abdeckplatten sollten so verlegt werden, dass das Wasser in die gewünschte Richtung abfließen kann. Hierbei spielt die Anordnung der Platten und die präzise Ausrichtung eine entscheidende Rolle.
Methoden zur Herstellung des Gefälles
Ein wirksames Gefälle für Ihre Mauerabdeckung kann auf verschiedene Weisen erreicht werden. Hierbei ist es entscheidend, die geeignete Methode entsprechend der spezifischen Bedingungen und Materialien Ihrer Mauer zu wählen.
Gefälle durch vorgefertigte Mauerabdeckungen
Vorgefertigte Abdeckplatten mit integriertem Gefälle sind eine ausgezeichnete Wahl, um Wasser verlässlich von der Mauer wegzuleiten. Diese Platten weisen meist eine differierende Stärke auf, wobei eine Seite der Platte dicker als die andere ist. Achten Sie darauf, dass die dickere Kante stets zur Außenseite der Mauer zeigt. Die Montage dieser Platten erfordert keine besonderen Techniken und erfolgt ähnlich wie bei herkömmlichen, flachen Abdeckplatten.
Gefälle durch angepasste Mörtelbettdicke
Flache Mauerabdeckplatten können ebenfalls verwendet werden, indem das Gefälle durch ein ungleich dickes Mörtelbett erzeugt wird:
- Vorbereitung: Reinigen Sie die Maueroberfläche gründlich. Bei Bedarf tragen Sie eine Dichtschlämme auf, um die Mauer vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen.
- Mörtelauftrag: Tragen Sie den Mörtel in variabler Dicke auf. Die Mörtelschicht sollte auf der Außenseite der Mauer dünner und auf der Innenseite dicker sein. So stellen Sie das benötigte Gefälle sicher. Verwenden Sie idealerweise Trassmörtel, der durch seine Zusammensetzung besonders gut für die Verlegung von Natursteinabdeckungen geeignet ist.
- Haftschlämme auftragen: Um eine optimale Adhesion der Abdeckplatten zu gewährleisten, bestreichen Sie die Unterseite der Platten mit einer Haftschlämme.
Durch diese Maßnahmen stellen Sie ein langlebiges und funktionales Gefälle sicher.
Verlegung der Mauerabdeckung
Die Verlegung der Mauerabdeckung ist ein wichtiger Schritt, um Ihre Mauer vor Witterungseinflüssen zu schützen. Abhängig von der Beschaffenheit der Maueroberseite können Sie entweder das Mittelbettverfahren oder das Dickbettverfahren anwenden.
Mittelbettverfahren
Dieses Verfahren ist ideal, wenn die Mauerkrone ebenflächig ist:
- Vorbereitung: Mischen Sie den Mittelbettmörtel gemäß den Herstellerangaben an und grundieren Sie saugfähige Oberflächen, um die beste Haftung zu erreichen.
- Auftragen des Mörtels: Verteilen Sie den Mörtel gleichmäßig sowohl auf der Maueroberseite als auch auf der Rückseite der Mauerabdeckplatten. Eine Zahnkelle hilft Ihnen dabei, die Mörtelschicht optimal zu gestalten.
- Platzierung der Platten: Positionieren Sie die Abdeckplatte auf dem Mörtelbett. Ein leichtes Klopfen mit einem Gummihammer sorgt für eine feste Verbindung und die richtige Ausrichtung. Überprüfen Sie mit einer Wasserwaage, dass die Platte ein leichtes Gefälle zur Außenseite hin aufweist.
- Fugenabstände: Halten Sie einen Fugenabstand von 3 bis 5 mm ein und richten Sie die Plattenkanten mit einem Richtscheid aus.
Dickbettverfahren
Bei unebenen Maueroberflächen empfiehlt sich das Dickbettverfahren:
- Vorbereitung: Reinigen Sie die Maueroberfläche gründlich. Bei Bedarf sollten saugfähige Mauerwerke vorgängig grundiert oder befeuchtet werden.
- Herstellung der Mörtelmischung: Der Mörtel sollte eine steife Konsistenz haben, um die Platten perfekt zu stützen. Bereiten Sie den Mörtel nach Herstellerangaben vor.
- Auftragen des Mörtels: Tragen Sie eine 15 bis 40 mm dicke Mörtelschicht gleichmäßig auf die Maueroberseite auf. Bestreichen Sie die Rückseite der Abdeckplatten mit einer dünnen Schicht Mittelbettkleber oder Trasszementmörtel.
- Einhaltung des Gefälles: Legen Sie die Abdeckplatte in das Mörtelbett und richten Sie sie mit einem Gummihammer und einer Wasserwaage aus. Stellen Sie sicher, dass die Plattenoberfläche zur Außenseite hin geneigt ist.
- Fortführung: Verlegen Sie die weiteren Abdeckplatten entsprechend, wobei die Einhaltung eines Fugenabstands von 3 bis 5 mm wichtig ist. Korrigieren Sie abschließend die Außenkanten mit einem Richtscheid und Gummihammer.
Durch die sorgfältige Anwendung dieser Techniken und den Einsatz geeigneter Materialien können Sie sicherstellen, dass Ihre Mauerabdeckung nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend ist.
Weitere wichtige Hinweise
Um die Langlebigkeit und ästhetische Qualität Ihrer Mauerabdeckung aus Naturstein zu gewährleisten, sollten Sie folgende zusätzlichen Aspekte beachten:
- Frostbeständigkeit: Stellen Sie sicher, dass die verwendeten Natursteine frostbeständig sind. Insbesondere Schiefer und Granit sind für ihre hohe Frostbeständigkeit bekannt.
- Tropfnasen: Um zu verhindern, dass Wasser über die Unterseite der Abdeckung läuft und Mauerwerk beschädigt, sollten Tropfnasen an den Abdeckplatten vorgesehen werden. Diese sollten etwa 1,5 cm vom Rand zurückgesetzt eingefräst werden.
- Pflege und Reinigung: Führen Sie regelmäßige Reinigungen durch, um Moose und Algen zu entfernen. Verwenden Sie dabei geeignete Reinigungsmittel für Naturstein, die keine säurehaltigen Substanzen enthalten.
- Wasserabweisung: Tragen Sie eine diffusionsoffene Imprägnierung auf, um den Naturstein vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen und gleichzeitig eine natürliche Atmungsaktivität zu bewahren.
- Drainage: Achten Sie darauf, dass das Wasser von der Mauerkrone effizient abgeleitet wird. Vermeiden Sie, dass sich Wasser am Fuß der Mauer ansammelt, indem Sie eine ausreichende Drainage einplanen. Eine Drainageschicht aus Schotter ohne Feinanteil ist hierfür ideal.
- Exakte Maßanfertigung: Messen Sie die Mauer und die erforderlichen Überstände sorgfältig aus, um eine passgenaue Verlegung der Abdeckplatten zu ermöglichen. Diese Vorgehensweise minimiert den Materialverschnitt und stellt sicher, dass die Abdeckplatten perfekt passen.
- Untergrundvorbereitung: Vor der Verlegung der Mauerabdeckung sollten Sie die Mauerkrone gründlich reinigen und ggf. eine Dichtschlämme auftragen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
Mit diesen zusätzlichen Ratschlägen können Sie sicherstellen, dass Ihre Naturstein-Mauerabdeckung optimal geschützt ist und viele Jahre attraktiv bleibt.