Wildbienen und wilde Wespenarten stechen nicht
Das Wichtigste für den Menschen bezüglich Wildbienen im Allgemeinen und der Mauerbiene im Besonderen ist das Wissen, dass diese Bienen nicht wie die Honigbiene stechen. Wer Bienen vertreiben möchte, sollte sich vergewissern, dass es sich um Honigbienen handelt.
Es gibt eine ganze Reihe vollkommen harmloser und nicht oder kaum stechender Fluginsekten, die wegen eines herausragenden Familienmitglieds in „Sippenhaft“ genommen werden. Folgende Wildinsekten „leiden“ unter dem Ruf der gemeinen deutschen Wespe und der zuckersüchtigen Honigbiene:
Die wenigen mit einem Stachel ausgestatteten Tiere, meist Weibchen einer Art, durchdringen menschliche Haut nicht. Um sie überhaupt zum Stechversuch zu provozieren, muss man sei direkt anfassen, barfüßig drauf treten oder sie muss sich unter die Kleidung verirren.
Der Brutplatz macht enorm viel Arbeit
Mauerbeinen machen sich beim Nestbau eine Heidenarbeit. Ab Anfang März suchen sich kleine längliche Hohlräume und Öffnungen, in die sie ihr Brut ablegen kann. Der Raum wird gereinigt und ein aufwendiges Mehrkammersystem eingerichtet. Abschließend versiegelt die Mauerbiene das Nest. Sie nutzt nur vorhandene Hohlräume und bohrt keine neuen Löcher, was ein weiterer Grund ist, sie nicht verjagen zu müssen.
Nisthilfen anbieten
Mauerbienen nehmen Nisthilfen gerne an. Indirekt lassen sie sich dadurch auf in ihrem Aufenthaltsort ein wenig dirigieren, sodass auch von einer geschickten Art des Vertreibens gesprochen werden kann.
Zum Nisten brauchen die Mauerbienen längliche und gerne runde Hohlräume, die an dicke Strohhalme erinnern. Im Handel werden unterschiedliche Nisthilfen unter folgenden Bezeichnungen angeboten:
Niströhren
Überdimensionale Strohhalme aus Kunststoff, die beispielsweise in einem Holzkasten gestapelt werden
Insektenhotels
Den Niströhren ähnlich, aber aus Schilf bestehend
Nistblock oder Nistholz
Ein massives oder aus Schichten aufgebauter Holzkörper, in dem die Niströhren eingebohrt sind.
Alle Nisthilfen können auch im Durchmesser variierende Öffnungen anbieten, die im Bereich zwischen sechs und zwölf Millimetern liegen. Die Länge liegt zwischen zehn und zwanzig Zentimetern.
Anschauungsunterricht für Naturinteressierte
Einen besonderen Eindruck schafft eine Nisthilfe aus Glasröhrchen. Mehrere Röhrchen können in einem Brettchen in vorgebohrten Haltelöchern befestigt werden. Wie ein Deckel wird das Brettchen und in den Nistkasten oder das Nisthaus eingesteckt. Wenn der Brutplatz von der Mauerbiene fertiggestellt wurde und die Löcher der Röhrchen verschlossen sind, kann durch herausnehmen des Deckels der Entwicklung der Larve zugeschaut werden.