Sind Mauerrandstreifen bei der Fenstermontage Standard?
Bei der Fenstermontage kommt es auf die Einbausituation an. Einschaliges Mauerwerke wird mit Fugendichtband oder Kompriband abgedichtet, wodurch auch Wärmebrücken vermieden werden. Bei zweischaligem Mauerwerk mit innenliegender Kerndämmung kommen Mauerrandstreifen zum Einsatz, die jedoch nicht Standard sind und von den RAL-Richtlinien nicht explizit gefordert werden. Die Kombination von Mauerrandstreifen und Randdämmstreifen beziehungsweise Dichtband ist gängige Praxis, um die geforderten Schall- und Wärmedämmwerte zu erreichen. Dabei dient die der Laibung zugewandte Seite des Mauerrandstreifens als Befestigungsfläche für das Dichtband.
Aus was bestehen Mauerrandstreifen für die Fenstermontage?
Fast alle Hersteller bieten Mauerrandstreifen aus extrudiertem Polystyrol (XPS), auch bekannt als Styrodur, an. Einige Anbieter von Vorwandsystemen bezeichnen ähnliche Bauteile ebenfalls als Mauerrandstreifen. Diese sind jedoch für den Innenbereich konzipiert und bestehen aus hochverdichtetem expandiertem Polystyrol (EPS), auch bekannt als Styropor. EPS kann und darf nicht als klassischer Mauerrandstreifen verwendet werden, da es nicht wasserfest und verrottungsfrei ist. Einige Nischenanbieter bieten Mauerrandstreifen aus Polyurethan (PU) an.
Kann man Mauerrandstreifen zur Fenstermontage selber schneiden?
Mauerrandstreifen bestehen aus extrudiertem Polystyrol (XPS) und werden in Stangenform angeboten. Die XPS-Stangen müssen bestimmte Eigenschaften aufweisen:
- formstabil mit ausreichender Druckfestigkeit
- geschlossenzellig
- verputzbare Oberfläche
- verrottungsfest
- wasserabweisend
- wasserundurchlässig
Wenn Dämmplatten diese Eigenschaften aufweisen, spricht an sich nichts dagegen, die benötigten Stäbe selbst zuzuschneiden. Das bauaufsichtliche Prüfzeugnis und das technische Merkblatt sollten jedoch einer befugten und sachkundigen Person (Architekt, Bauingenieur) zur Prüfung und Freigabe vorgelegt werden.
Für was sind Mauerrandstreifen bei der Fenstermontage nicht da?
Findige Handwerker oder besser Pfuscher sparen sich gerne den Aufwand für die vorgeschriebene RAL-Montage. Der Anschluss des Fensters muss immer und fachgerecht direkt an das Mauerwerk erfolgen. Die Lastabtragung teilweise oder ganz auf andere Baustoffe wie Bauschaum oder Mauerrandstreifen zu verlagern, ist grober Pfusch und entspricht weder der RAL-Richtlinie noch der Richtlinie Nr. 20 des Glaserhandwerks. Verklotzungen wurden mittlerweile von metallischen Trägersystemen wie Gabeln und Klammern abgelöst.