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Mauern

Mauerwerk absäuern: Wann sinnvoll & welche Alternativen?

Von David Richter | 4. Oktober 2024
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Mauerwerk zu reinigen ist unumgänglich, doch der Einsatz von Säure sollte wohlüberlegt sein. Der Artikel informiert über schonende Alternativen und gibt Tipps zur chemischen Reinigung, falls diese unvermeidbar ist.

Mauerwerk Salzsäure
Die mechanische Reinigung ist dem Absäubern mit Salzsäure in jedem Fall vorzuziehen

Mauerwerk reinigen – Absäuern als letzte Option

Das Absäuern von Mauerwerk sollte nur als letzter Schritt in Betracht gezogen werden. Säuren, insbesondere Salzsäure, können die Steinoberfläche schädigen, die Farbgebung verändern und die Fugen schwächen. Zudem kann das Eindringen von Wasser, das Salze an die Oberfläche transportiert, zu Ausblühungen führen. Während der Bauphase sollte das Mauerwerk vor Verschmutzung und übermäßigem Wasserzutritt geschützt werden. Bei hartnäckigen Verschmutzungen sind spezielle, für das jeweilige Mauerwerk geeignete Steinreiniger vorzuziehen. Diese sollten immer an einer unauffälligen Stelle getestet werden.

Schonende Alternativen zum Absäuern

Bevor Sie aggressive Säurelösungen einsetzen, sollten Sie vorzugsweise auf schonende Methoden zurückgreifen, um die Bausubstanz zu schonen.

  1. Mechanische Verfahren: Lockeren Schmutz können Sie mit Handwerkzeugen wie Bürsten und Spachteln entfernen. Gehärtete Mörtelreste lassen sich mit Schleifpapier oder Schleifsteinen behandeln, um die Oberflächenstruktur des Mauerwerks zu erhalten.
  2. Feuchte Reinigung: Eine Nassreinigung mit klarem Wasser und einer Wurzelbürste eignet sich gut für stärkere Verschmutzungen. Der Einsatz eines Netzmittels kann die Reinigungswirkung verstärken. Verwenden Sie keine Stahlbürsten, da diese Abriebspuren hinterlassen könnten.
  3. Dampfstrahlen: Für großflächige Verschmutzungen ist Dampfstrahlen eine effiziente Methode. Achten Sie darauf, den Wasser-/Dampfstrahl so einzustellen, dass das Mauerwerk nicht beschädigt wird. Eine ausreichende Distanz und geeignete Druckstärke sind wichtig, um Schäden zu vermeiden.
  4. Trockenreinigung: Bei porösen Oberflächen und hartnäckigen organischen Ablagerungen wie Moos und Algen können Sie auf nachhaltige Behandlung ohne Chemikalien setzen. Diese Methoden nutzen Wirkstoffe, die gezielt organische Substanzen bekämpfen, ohne das Mauerwerk zu schädigen.

Chemische Reinigung nur im Notfall

Eine chemische Reinigung sollte nur als letzte Option in Erwägung gezogen werden, wenn alle anderen Methoden versagt haben. Chemische Mittel können die Steinoberfläche angreifen und zu Farbveränderungen führen. Falls notwendig, sollten spezielle Steinreiniger verwendet werden, die auf die Zusammensetzung des Mauerwerks abgestimmt sind.

Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Vornässen: Feuchten Sie das Mauerwerk gründlich an, um zu verhindern, dass die Chemikalien tief in die Struktur eindringen.
  2. Testen: Führen Sie immer einen Test an einer unauffälligen Stelle durch, um sicherzustellen, dass keine unerwünschten Farbveränderungen oder Schäden entstehen.
  3. Reinigen: Tragen Sie das Reinigungsmittel mit geeigneten Hilfsmitteln wie Sprühgeräten oder Wischmopps auf. Beachten Sie genau die Anwendungshinweise.
  4. Nachspülen: Spülen Sie die behandelten Flächen gründlich mit sauberem Wasser ab, um sämtliche Chemikalienreste zu entfernen.
  5. Neutralisieren: Stellen Sie sicher, dass das Wasser nach der Reinigung neutralisiert wird, um alle Säurerückstände zu eliminieren.

Nach der chemischen Reinigung empfiehlt es sich, das Mauerwerk zu imprägnieren, um es gegen zukünftige Verschmutzungen zu schützen. Nutzen Sie dafür nur Produkte, die für die Imprägnierung von Steinoberflächen geeignet sind.

Vorbeugen ist besser als Reinigen

Die beste Methode, um mühsame Reinigungsarbeiten zu vermeiden, ist das frühzeitige Schützen Ihres Mauerwerks.

Hier sind einige präventive Maßnahmen:

  • Abdeckungen während der Bauphase: Schützen Sie das Mauerwerk mit Folie vor Verschmutzungen und Witterungseinflüssen, um zu verhindern, dass Mörtelspritzer oder Bauschutt das Mauerwerk verschmutzen.
  • Wasserschutz: Achten Sie darauf, Niederschlagswasser und andere Feuchtigkeitsquellen von den Mauerflächen fernzuhalten. Wasser kann tief in das Mauerwerk eindringen und zu langfristigen Schäden sowie unschönen Ausblühungen führen.
  • Periodische Inspektion und Pflege: Regelmäßige Kontrollen und kleinere Reinigungen können verhindern, dass sich größere Verschmutzungen und Schäden ansammeln. Entfernen Sie kleine Mörtelreste und Staub umgehend, um die Ansammlung von Schmutz zu vermeiden.

Durch diese vorbeugenden Maßnahmen bleibt Ihr Mauerwerk langfristig sauber und intakt. Ein guter Schutz im Vorfeld erspart Ihnen nicht nur Arbeit, sondern bewahrt auch die Bausubstanz.

Artikelbild: travenian/iStockphoto