Trockenbauweise versus Mauerwerk
In neueren Gebäuden wird der Innenausbau inzwischen zumeist in Trockenbauweise vorgenommen. Wie Sie eine Trockenbau fliesen, können Sie hier ausführlich nachlesen. Es gibt aber natürlich auch noch herkömmliches nass errichtetes Mauerwerk. Gerade in den Räumen, in denen vornehmlich gefliest wird, also Küche und Feuchträume, bringt das zahlreiche Vorteile wie beispielsweise eine hohe Tragfähigkeit des Mauerwerks mit sich.
Mauerwerk auf Tragfähigkeit für Fliesen prüfen
Doch kann das Mauerwerk abhängig vom Alter eines Gebäudes sehr unterschiedlich sein. Daher sollte vor dem Fliesen der Wände die Oberfläche des Mauerwerks unbedingt genauer untersucht werden. Dazu stehen verschiedene Techniken bereit, die einfach umgesetzt werden können:
- die Wischprobe (Beschaffenheit der Oberfläche der obersten Schicht)
- das Abklopfen der Wand (wie fest Putze oder andere Beschichtungen anhaften)
- die Ritzprobe (Anhaftung von Farbschichten, Putzen)
- Saugfähigkeitstest (wie wenig oder stark saugend der Untergrund ist)
Die Wischprobe
Vielleicht haben Sie es schon erlebt. Es gibt Wandoberflächen, die regelrecht kreiden, wenn Sie mit der Hand darüberstreichen. Auf einem solchen Untergrund hält Fliesenkleber nur sehr schlecht. Kreidet das Mauerwerk stark, sollte die Beschichtung so weit abgetragen (abgeschliffen) werden, bis kein Kreiden mehr festzustellen ist. Die grundsätzliche Beschaffenheit von Beschichtungen wie Farbanstrichen oder Putzen kann so überprüft werden.
Das Abklopfen der Wand
Das Abklopfen der Wand mit einem kleinen Hammer geht etwas tiefer in die Substanz. Platzen durch das Abklopfen Stücke heraus, hält der Putz nicht auf dem Untergrund. Ist das nur an einzelnen Stellen der Fall, kann der schlecht haftende Putz entfernt und durch Reparaturmörtel oder Fliesenkleber ersetzt werden. Ist der Putz allgemein nur noch sehr schlecht anhaftend, ist es zu empfehlen, die Beschichtung vollständig abzutragen.
Die Ritzprobe
Mauerwerksbeschichtungen können mehrschichtig sein: Putzgrund, Oberputz, Dekoputz, Farbanstrich. Mit einem Teppichmesser werden Quadrate mit 1 x 1 cm in die Wand geritzt. Platzen die Ecken an den kreuzenden Schnitten ab, haftet die Beschichtung nicht zu gut und sollte vor dem Verlegen der Fliesen angetragen werden.
Saugfähigkeit testen
Ist der Untergrund für gut zum Fliesen befunden, muss dessen Saugfähigkeit noch abgeschätzt werden. Dazu wird einfach Wasser auf die Wand gesprüht. Perlt das Wasser ab, besitzt der Untergrund so gut wie keine Saugfähigkeit und ein Haftgrund muss aufgetragen werden. Zieht das Wasser jedoch fast vollständig oder gar vollständig ein, ist die Saugfähigkeit ausgesprochen hoch. Dann muss das Mauerwerk vor dem Fliesen mit einem Tiefengrund vorbehandelt werden.