Wann ist Schlämmen sinnvoll?
Schlämmen ist in verschiedenen baulichen Situationen von großem Vorteil, insbesondere dort, wo besonderer Schutz oder Oberflächenveredelung erforderlich ist. Hier sind einige spezifische Anwendungsfälle, bei denen Schlämmen besonders sinnvoll ist:
- Abdichtung von Fundamenten und erdberührten Bauteilen: Sowohl im Neubau als auch in der Sanierung schützt das Schlämmen vor Feuchtigkeitseintritt. Diese Technik eignet sich hervorragend für die Perimeterabdichtung und den Schutz von Fundamentplatten.
- Sanierung und Schutz historischer Gebäude: Beim Erhalt historischer Bauten kann das Schlämmen die Festigkeit und Beständigkeit des Mauerwerks erhöhen, insbesondere bei Klinkern mit feinen Rissen, die so besser geschützt und langlebiger werden.
- Verfugung und Verfestigung: Wenn Mauerwerk sandenden Fugenmörtel aufweist oder nachträglich verfugt werden muss, verhindert das Schlämmen das Eindringen von Wasser und beugt weiteren Schäden vor, indem es die Poren festigt.
- Durchfeuchtete Bauteile und Feuchträume: In Kellern und feuchten Innenräumen sowie bei der Abdichtung von Terrassen und Balkonen vor dem Verfliesen sorgt Schlämmen für eine wasserdichte Barriere.
Achten Sie darauf, dass je nach Oberflächen- und Anwendungsanforderungen unterschiedliche Arten von Schlämmputzen verwendet werden sollten. Beispielsweise ist Kalkschlämme ideal für saugfähige Untergründe wie Ziegel, während Zementschlämme besser auf weniger saugenden Untergründen wie Beton geeignet ist. Folgen Sie stets den Empfehlungen der Hersteller, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Verschiedene Schlämm-Varianten im Überblick
Es gibt verschiedene Arten von Schlämmputzen, die je nach Anwendung und gewünschtem Ergebnis eingesetzt werden können. Die wichtigsten Varianten sind:
1. Mineralische Dichtschlämme
Diese zementbasierte Variante ist oft mit Fasern oder Kunststoffen verstärkt und eignet sich für stabile, weniger flexible Untergründe. Sie wird häufig zur Abdichtung gegen stehendes und drückendes Wasser verwendet, was sie ideal für Fundamente macht.
2. Flexible Dichtschlämme
Diese ebenfalls zementbasierte Schlämme enthält zusätzliche Polymere zur Erhöhung der Flexibilität. Sie kann sich an Bewegungen des Untergrunds anpassen und kleinere Risse überbrücken. Dies macht sie besonders geeignet für Bereiche wie Balkone oder Terrassen.
3. Bituminöse Dichtschlämme
Bitumen ist der Hauptbestandteil dieser Schlämme, die hervorragenden Schutz gegen Feuchtigkeit und Chemikalien bietet. Sie wird oft in unterirdischen Bereichen wie erdberührten Bauteilen und Fundamenten eingesetzt.
4. Dekorativer Schlämmputz
Bestehend aus Kalk oder Zement wird dieser Putz für optische Zwecke verwendet und verleiht Oberflächen eine rustikale, unregelmäßige Struktur. Er eignet sich sowohl für Innen- als auch Außenwände und ist wasserabweisend sowie witterungsbeständig.
Bei der Wahl des passenden Schlämmputzes sollten die spezifischen Anforderungen Ihres Bauvorhabens berücksichtigt werden. Faktoren wie der Untergrund, die erforderliche Flexibilität und die gewünschte Schutzwirkung sind entscheidend.
Schlämmen Schritt für Schritt erklärt
Das Schlämmen von Mauerwerk erfordert eine präzise Vorgehensweise. Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Ihnen hilft, Ihr Projekt erfolgreich abzuschließen:
1. Vorbereitung des Untergrunds
Bevor Sie mit dem Schlämmen beginnen, entfernen Sie alle losen Teile und reinigen Sie die Oberfläche gründlich. Achten Sie darauf, dass der Untergrund tragfähig und sauber ist. Befeuchten Sie den Untergrund gleichmäßig, um eine gute Haftung der Schlämme zu gewährleisten und ein zu schnelles Austrocknen zu verhindern.
2. Anrühren der Schlämme
Bereiten Sie die Schlämme gemäß den Herstellerangaben vor. Benötigte Materialien sind:
- Mischwerkzeug, z.B. eine Bohrmaschine mit Rührstab
- Wasserbehälter
- Eimer zum Mischen
Geben Sie die angegebenen Mengen Wasser und Schlämme in den Eimer und rühren Sie die Mischung, bis eine homogene, klumpenfreie Masse entsteht. Passen Sie die Konsistenz je nach Auftragstechnik an.
3. Auftragen der Schlämme
Tragen Sie die Schlämme gleichmäßig auf die vorbereitete Oberfläche auf. Verwenden Sie geeignete Werkzeuge wie eine Glättkelle, einen Quast oder eine Bürste. Achten Sie darauf, die Schicht gleichmäßig zu verteilen und überschüssiges Material zu entfernen. Die Schichtdicke sollte nur wenige Millimeter betragen.
4. Egalisieren und Nachbehandlung
Egalisieren Sie die Oberfläche nach dem Auftrag der Schlämme mit einem Schwammbrett, um die Poren zu verdichten und eine glatte Oberfläche zu erzielen. Lassen Sie die Schlämme gründlich durchtrocknen, was je nach äußeren Bedingungen mehrere Tage dauern kann.
5. Imprägnierung
Nach dem vollständigen Trocknen der Schlämme tragen Sie eine Imprägnierung auf, um die Oberfläche zusätzlich zu schützen. Dies erleichtert später auch das Entfernen von Rückständen und erhöht die Langlebigkeit der Schlämme. Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung der Imprägnierung und lassen Sie sie gut trocknen.
Eine sorgfältig ausgeführte Schlämme verleiht Ihrem Mauerwerk eine schützende und optisch ansprechende Oberfläche. Beachten Sie stets die Herstellerangaben und passen Sie die Techniken an die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts an.
Durch die präzise Durchführung jedes Schritts gewährleisten Sie einen dauerhaften Schutz und eine attraktive Optik Ihrer Mauerwerksoberfläche.