„Sauberes Wasser“ ist nicht immer gesund
Man kann im Leben alles übertreiben – auch die Reinheit von Wasser. Niemand würde auf die Idee kommen, ständig destilliertes Wasser zu trinken, nur weil es hoch rein ist. Das Wasser, das aus Umkehrosmose-Anlagen kommt, ist aber im Prinzip genau das: destilliertes Wasser.
Der häufig von unseriösen Verkäufern praktizierte Beweis funktioniert folgendermaßen: Man taucht zwei Eisenstäbe ins Wasser, und legt danach eine Spannung an. Es scheidet sich eine rostfarbig-dunkle Wolke ab. Werden die Eisenstäbe in Wasser aus einer Umkehrosmose-Anlage getaucht, passiert hingegen gar nichts.
Der Effekt hat nichts mit dem „schmutzigen“ Leitungswasser zu tun, sondern lediglich mit dem Mineraliengehalt. Leitungswasser mit einer gesunden und natürlichen Mineralisierung fungiert als elektrolytischer Leiter, das Eisen korrodiert unter Spannung und Rost wird sichtbar.
Osmosewasser enthält dagegen keinerlei natürliche Mineralisierung mehr, genau wie destilliertes Wasser ist es damit nicht mehr elektrisch leitend. Daher sondert das Eisen auch keinen Rost ab.
Genau diese elektrolytische Leitfähigkeit von Wasser ist für unseren Körper aber wichtig – Wasser das keine elektrische Leitfähigkeit aufweist, ist für unseren Körper nicht richtig verwertbar. Stoffwechselprozesse können aus dem Gleichgewicht kommen, im schlimmsten Fall kann das den Organismus sogar schwerstens schädigen. Destilliertes Wasser und Osmosewasser sind speziell entwickelte „technische“ Wasserarten – für unseren Organismus sind beide schädlich. Mit den Schadstoffen wird auch die gesamte natürliche Mineralisierung des Wassers entfernt.
Mineralstoffmangel und Osmosewasser
Dadurch dass unsere Ernährung kaum mehr pflanzliche Kost aufweist, haben die meisten Menschen in Mitteleuropa einen gravierenden Mangel an lebensnotwendigen Mineralstoffen. Das führt auch zu Organstörungen, wenn der Mineralstoffmangel akut wird.
Wird dem Organismus nun eine hohe Menge entmineralisiertes Wasser zugeführt, löst dieses Wasser im Bestreben ein Gleichgewicht zu erreichen hohe Mengen der ohnehin schon knappen Mineralstoffe aus dem Körper. Durch den Verlust dieser Mineralstoffe kann es zu ernsthaften Störungen in der Körperchemie kommen.
Rein rechnerisch wäre bei einem normalgewichtigen, durchschnittlich ernährten Menschen eine Menge von etwa 15-17 Litern Osmose- oder destilliertes Wasser innerhalb von 36 Stunden bereits aller Voraussicht nach tödlich, weil die Herzfunktion nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
Je gravierender der Mineralstoffmangel aufgrund mangelhafter Ernährung ist, desto schneller kommt es zum Auftreten schwerer Störungen. Wer also eine mangelhafte Ernährung damit auszugleichen versucht, dass er große Mengen an Osmosewasser trinkt, der spielt ein sehr gefährliches Spiel.
Osmosewasser ist eine Säure
Wasser, dem alle Mineralstoffe entzogen werden, hat einen pH-Wert von etwa 5. Es reagiert also so aggressiv wie eine leichte Säure. Deshalb wird destilliertes Wasser auch zum Reinigen in Labors verwendet. Auch das ist nicht besonders gesund für den Organismus.