Richtigen Wetzstahl wählen
Beim Wetzstahl ist wichtig, dass man den richtigen Wetzstahl für den richtigen Einsatzzweck wählt. Es gibt folgende Arten von Wetzstählen:
- richtende Wetzstähle
- grob spanende Wetzstähle
- fein spanende Wetzstähle
Die Form des Wetzstahls oder das Material aus dem er besteht haben dagegen keinen Einfluss auf die Eignung. Wichtig ist allerdings, dass der Wetzstahl immer deutlich länger ist als das Messer, das man damit schärfen will. Und man muss den Wetzstahl natürlich richtig benutzen.
Richtende Wetzstähle
Sie eignen sich nicht zum Schärfen von stumpfen Messern. Richtende Wetzstähle helfen lediglich, nach einem Gebrauch eines Messers seine ursprüngliche Schärfe wiederherzustellen. Selbst bei den schärfsten Messern legt sich die Schneide nach einem Schnitt minimalst auf die Seite. Ein richtender Wetzstahl richtet dabei die Schneide wieder auf, damit sie wieder ihre volle Schärfe hat.
Grob spanende Wetzstähle
Diese Wetzstähle tragen sehr viel Material ab. Sie können schon nach ein paar (richtigen) Zügen ein stumpfes Messer wieder gut schneidend machen. Anwenden sollte man sie aber immer nur, wenn nötig (Messerverschleiss).
Fein spanende Wetzstähle
Fein spanende Wetzstähle tragen weniger Material von der Schneide ab, und schärfen daher nicht so schnell wie die groben Stähle. Sie führen allerdings zu einer feineren Schärfe und einer weniger rauen Klinge. Ein Feinschliff nach einem Grobschliff ist deshalb empfehlenswert.
Wetzstahl richtig verwenden – Schritt für Schritt Anleitung
- Messer
- Wetzstahl
1. Messer und Wetzstahl richtig halten
Messer und Wetzstahl sollte man jeweils in einer Hand halten. Das Messer sollte dabei in der „geschickteren“ Hand liegen (also rechts bei Rechtshändern). Bei jedem Gebrauch liegt das Messer zuerst oberhalb des Wetzstabs.
2. Erster Schärfgang
Die Klinge in einem 20°-Winkel zum Schärfstahl kippen. In einer halbkreisförmigen Bewegung über den Wetzstahl ziehen, dabei die ganze Länge der Klinge und die ganze Länge des Wetzstabs ausnutzen, bis man oben angekommen ist.
3. Zweiter Schärfgang
Das Messer nun unter den Wetzstahl legen, so dass auch die andere Seite der Schneide geschärft wird. Ebenso wie oben verfahren.
Empfindliche, sehr harte oder japanische Messer
Für empfindliche, sehr harte Messer benutzen Sie besser einen Schleifstein und schleifen das Messer in Verbindung mit Wasser. Manche sehr harten Stähle (Rockwell Härte oft bis 63 oder 65) sind oft härter als der Wetzstahl (Rockwell Härte zwischen 60 und 70). Diese Stähle kommen oft auch bei japanischen Messern zum Einsatz. Ihre Schneide ist wegen der großen Härte sehr empfindlich. Wetzstahl ist hier ungeeignet.