Stabilisierte Stähle
Stahl kann mithilfe von Titan oder Niob „stabilisiert“ werden. Solche Legierungen haben Vorteile in ihren mechanischen Eigenschaften. Sie sind jedoch auch thermisch empfindlich, da das Titan im Stahl in Form von Kohlenstoffverbindungen (Titankarbide) vorliegt.
Entstehung der Messerlinienkorrosion
Durch die große Hitze beim Schweißen kann sich die Titan-Kohlenstoff-Verbindung entlang der Schweißnaht verändern. Die Kohlenstoffatome verbinden sich mit dem Chrom und lagern sich dann frei im Stahlgitter ab, und schwächen den Stahl dort. Es kommt zu einer interkristallinen Korrosion des Stahls an dieser Stelle.
Auch bei Stählen, die normalerweise unempfindlich gegen solche Korrosionsarten sind, kann es durch die Legierung mit Titan lokal begrenzt zu diesem Phänomen kommen, da das vorhandene Chrom nicht mehr zur Verhinderung der Korrosion zur Verfügung steht.
Vermeidung
- Senkung des Chromgehalts bei stabilisierten Stählen (das schwächt allerdings die allgemeine Korrosionsbeständigkeit
- Schaffung stabiler Titancarbid- oder Niobcarbid-Verbindungen
- Verringerung der thermischen Belastung (nicht immer möglich)