Die optimale Lötmethode für Messing
Für das Hartlöten von Messing ist eine Methode zu wählen, die eine gleichmäßige Erwärmung der Lötstelle ermöglicht. Niedrigschmelzende Silberhartlote sind hier besonders geeignet. Diese Lote, mit einem Silbergehalt zwischen 20 % und 56 %, bieten eine optimale Festigkeit und hohe Fließeigenschaften. Zudem helfen sie, die Arbeitstemperatur niedrig zu halten, wodurch das Risiko eines Schmelzens oder Verziehens des Messings minimiert wird.
Achten Sie darauf, Flussmittel des Typs FH 10 nach DIN EN 1045 zu verwenden. Flussmittel verhindert Oxidation während des Erhitzens und verbessert die Benetzung der Fügeflächen. Die Auswahl der Erwärmungsmethode – Brenner, Lötkolben oder Lötöfen – sollte dabei auf Größe und Beschaffenheit der Werkstücke abgestimmt sein. Für kleinere Teile sind einfache Brenner ausreichend, während bei größeren Werkstücken leistungsstärkere Geräte notwendig sind.
Eine gründliche Oberflächenvorbereitung ist essenziell. Die Werkstücke müssen sorgfältig gereinigt werden, um Fett, Oxide und andere Verunreinigungen zu entfernen, die die Qualität der Lötverbindung beeinträchtigen könnten.
Geeignete Hartlote für Messing
Beim Hartlöten von Messing sind verschiedene hochsilberhaltige Hartlote besonders geeignet. Diese zeichnen sich durch niedrige Arbeitstemperaturen und hervorragende Fließfähigkeit aus. Geeignete Silberhartlote liegen in einem Silbergehalt von 20 % bis 56 %. Beliebte Optionen sind:
- Ag 155 (ca. 650 °C)
- Ag 145 (ca. 670 °C)
- Ag 140 (ca. 690 °C)
- Ag 134 (ca. 710 °C)
Messinglote sind ebenfalls eine Option, jedoch hauptsächlich für kupferreiche Messinglegierungen aufgrund ihrer höheren Arbeitstemperaturen geeignet. Kupfer-Phosphor-Lote sind ebenfalls anwendbar, benötigen aber immer ein zusätzliches Flussmittel, da sie auf Messing nicht selbstfließend sind.
Flussmittel – ein Muss beim Hartlöten
Flussmittel ist beim Hartlöten von Messing unerlässlich. Es verhindert die Oxidation der Werkstücke während des Erhitzens und verbessert die Benetzung der Fügeflächen. Flussmittel des Typs FH 10 nach DIN EN 1045 ist besonders geeignet.
Anwendung von Flussmittel
Das Flussmittel kann durch Pinselauftrag oder Eintauchen der Bauteile aufgetragen werden. Es stellt sicher, dass während des Lötvorgangs keine Oxidation stattfindet und das Lot gleichmäßig fließt. Die Menge des Flussmittels sollte so bemessen sein, dass die gesamte Lötstelle abgedeckt ist, um eine durchgängige Wirkung zu gewährleisten.
Wirktemperaturbereich
Flussmittel muss vor dem Lot schmelzen und bis zum Abschluss des Lötvorgangs aktiv bleiben. Daher sollten Sie ein Flussmittel wählen, das einen breiten Wirktemperaturbereich abdeckt.
Besondere Herausforderungen beim Hartlöten bestimmter Messinglegierungen
Beim Hartlöten von Messinglegierungen können verschiedene Herausforderungen auftreten:
Bleihaltige Messinglegierungen
Legierungen mit bis zu 3 % Blei erfordern niedrigschmelzende Silberhartlote auf Ag-Cu-Zn- oder Ag-Cu-Zn-Sn-Basis mit Flussmittel FH 10. Höhere Bleigehalte können die Lötbarkeit beeinträchtigen.
Aluminiumhaltige Messinglegierungen
Für diese Legierungen sind spezielle Flussmittel wie FL 10 notwendig, um eine gute Benetzung der Lötstellen zu gewährleisten.
Hohe Korrosionsbeanspruchung
Für Anwendungen mit hoher Korrosionsbeanspruchung, etwa im Meerwasserbereich, sollten Silberhartlote mit höherem Silberanteil verwendet werden.
Lebensmittelbereich
Hier sind zinnhaltige Silberhartlote erforderlich, die die hohen Hygienenormen erfüllen und mit Flussmitteln nach DIN EN 1045 kombiniert werden.
Mechanische Belastungen
Bei mechanisch stark beanspruchten Verbindungen sollten hochfeste Hartlote verwendet werden.
Farbgleiche Lötungen an Messing
Für farbgleiche Lötungen an Messing stehen zwei Methoden zur Verfügung:
- Autogenschweißen mit speziell formatierten Messingloten: Diese Methode erfordert technisches Können und Erfahrung.
- Hartlöten mit Silberloten niedrigeren Schmelzpunkts: Silberlot des Typs Ag 230 ist besonders geeignet, da es einen niedrigeren Schmelzpunkt hat und eine farbgleiche Verbindung ermöglicht.
Achten Sie darauf, immer das passende Flussmittel zu verwenden, um die Beständigkeit und Langlebigkeit der Verbindungen zu sichern.