Bohren in Metall
Grundsätzlich kann man in allen Metallen bohren. Ausschlaggebend für den Erfolg sind dabei aber nicht nur die Schnittleistung des Bohrers, sondern auch seine Form und einige andere spezielle Charakteristika.
Aus diesem Grund sollen hier einmal die wichtigsten Metallbohrerarten übersichtlich dargestellt werden:
Bohrer aus HSS Stahl
HSS-Stahl ist ein sogenannter Schnellarbeitsstahl. Er wird besonders für extrem harte Werkzeuge eingesetzt, die auch längere Standzeiten (Lebensdauer des Bohrers) erlauben. Abgesehen von dieser höheren Haltbarkeit sollte aber für das jeweilige Metall immer der richtige Bohrer eingesetzt werden. HSS-Bohrer können bei spezieller Auslegung eine fast 6mal so lange Lebensdauer haben wie gewöhnliche Bohrer.
Edelstahl-Bohrer
Edelstahlbohrer sind meist besonders hitzebeständig und aus einer Cobalt-Legierung gefertigt. Das sorgt für eine besonders hohe Verschleißfestigkeit. Geeignet sind solche Bohrer auch für alle anderen korrossionsbeständigen und hitzebeständigen Stähle. Bis zu Zugfestigkeiten von 1.000 N/mm² liefern sie sehr gute und vor allem präzise Ergebnisse.
Bohrer für langspanende Werkstoffe
Dazu gehören vor allem Kupfer- und Aluminiumlegierungen. Solche Bohrer arbeiten mit sehr geringem Anpressdruck und führen zu einem schnellen Bohrfortschritt.
Rollgewalzte Bohrer
Diese Art von Bohrer hat eine besonders hohe Standfestigkeit und Bruchsicherheit. Sie werden für alle Aufgaben eingesetzt, wo eine besondere Bohrerhärte nötig ist.
Unterscheidung nach Seitenspanwinkel und Spitzwinkel
Grundsätzlich ist ein Bohrer immer dann für harte und zäh-harte Werkstoffe geeignet, wenn er einen kleinen Seitenspanwinkel hat (Typ N). Bohrer mit Kreuzschliff (Typ A) sind für solche Aufgaben ebenfalls geeignet.
Für weiche, zähe und langspanende Metalle sollte dagegen ein Bohrer mit möglichst großem Seitenspanwinkel (Typ W) verwendet werden. Alternativ eignen sich auch Bohrer mit sogenanntem Kegelmantelschliff.