Ungleichmäßige Erhitzung
Ein wesentlicher Nachteil der Mikrowelle ist die ungleichmäßige Erwärmung von Lebensmitteln. Einige Bereiche der Speisen können überhitzen, während andere kalt bleiben. Besonders kritisch ist dies bei Babynahrung, da punktuell sehr heiße Stellen entstehen können, die Verbrennungen im Mund des Kindes verursachen könnten.
Ungleichmäßige Erwärmung kann auch hygienische Probleme verursachen. In nicht vollständig erhitzten Bereichen überleben möglicherweise krankheitserregende Keime, was besonders bei empfindlichen Lebensmitteln wie frischeihaltigen Produkten, Geflügel und Hackfleisch relevant ist. Um solche Risiken zu minimieren, sollten Sie die Speisen während des Aufwärmens mehrfach umrühren und den Drehteller nutzen. Modelle mit integriertem „Stirrer“, der das elektromagnetische Feld durchmischt, sind ebenfalls empfehlenswert.
Vorsicht ist auch bei Tiefkühlgerichten geboten. Diese sollten nicht im Karton erhitzt werden, um eine Kontamination mit Druckfarbenbestandteilen zu vermeiden.
Beeinträchtigung der Nährstoffe
Beim Erhitzen von Lebensmitteln in der Mikrowelle kann es zu Nährstoffverlusten kommen. Besonders wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C und einige B-Vitamine können durch die Hitze zerstört werden. Kurze und schonende Erhitzung kann jedoch den Verlust minimieren. Lange Garzeiten, vor allem in Verbindung mit Wasser, führen generell zu höherem Vitaminverlust – dies betrifft jedoch auch andere Kochmethoden.
Eine umstrittene Frage betrifft den Anteil an Antioxidantien nach der Mikrowellenzubereitung. Studien zeigen, dass Brokkoli und Knoblauch, die in der Mikrowelle gegart wurden, einen signifikanten Abbau dieser Substanzen aufweisen. Auch die Erhitzung von Muttermilch in der Mikrowelle ist problematisch, da wichtige antibakterielle Wirkstoffe zerstört werden können. Es wird daher empfohlen, Muttermilch vorzugsweise im Wasserbad zu erwärmen.
Positiv ist jedoch, dass die Mikrowelle bei richtiger Anwendung schonender sein kann, da die Garzeit kürzer ist und weniger Wasser benötigt wird. Dies gilt insbesondere für fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, D, E und K. Vegetarier und Veganer sollten beachten, dass die Mikrowellenzubereitung das Pflanzen-Vitamin B12 leicht reduziert.
Gefahr durch Mikrowellenstrahlung
Mikrowellenherde erzeugen hochfrequente elektromagnetische Strahlung, die von einem Magnetron erzeugt und innerhalb des Geräts gehalten wird. Metallwände und ein Metallgitter in der Tür bieten Abschirmung. Zwar kann minimal Leckstrahlung durch den Türspalt austreten, diese nimmt mit zunehmendem Abstand jedoch schnell ab. In 30 cm Entfernung beträgt die Strahlungsintensität nur noch einen Bruchteil der Intensität direkt an der Geräteoberfläche.
Gesundheitsschädlich kann es werden, wenn das Gerät beschädigt ist oder die Tür nicht richtig schließt, da dann Strahlung austreten und auf empfindliches Körpergewebe wie Augen und Hoden wirken kann. Es ist ratsam, während des Betriebs nicht unmittelbar davor zu stehen und Kinder fernzuhalten. Die Strahlung ist nicht ionisierend, sodass sie keine molekularen Schäden verursachen kann. Intakte Geräte sind bei regelmäßiger Überprüfung sicher.
Probleme mit Plastikbehältern
Das Erhitzen von Lebensmitteln in Plastikbehältern in der Mikrowelle kann erhebliche Risiken bergen. Selbst „mikrowellengeeignete“ Plastikbehälter können beträchtliche Mengen Mikro- und Nanoplastikpartikel freisetzen. Besonders problematisch sind weiche Kunststoffe wie Polyethylen und Polypropylen, die bei hohen Temperaturen Millionen Plastikpartikel abgeben können.
Diese winzigen Partikel können über die Nahrung in Ihren Körper gelangen und sich im Blut ansammeln. Während die genauen gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik noch nicht vollständig erforscht sind, deuten Laborstudien auf potenzielle Gefahren hin. Besonders gefährdet sind Säuglinge, die mit in der Mikrowelle aufgewärmten Babyflaschen in Kontakt kommen.
Um Gesundheitsrisiken zu vermeiden, sollten Sie mikrowellengeeignetes Geschirr aus Glas oder Keramik verwenden. Diese Materialien geben keine schädlichen Partikel ab und sind sicherer für die Mikrowellenverwendung. Beschädigte oder verformte Plastikbehälter sollten unbedingt vermieden werden.
Störungen von WLAN und Bluetooth
Da Mikrowellenherde elektromagnetische Wellen im 2,45-Gigahertz-Frequenzbereich zur Erhitzung nutzen, können sie Störungen bei Drahtlosnetzwerken verursachen, da WLAN und Bluetooth denselben Frequenzbereich verwenden. Diese sogenannte Leckstrahlung kann insbesondere WLAN-Signale beeinträchtigen, was die Geschwindigkeit und Stabilität erheblich mindern kann.
Um derartigen Störungen entgegenzuwirken, sollten der WLAN-Router und die Mikrowelle räumlich getrennt werden. Sie können den Router auf ein anderes Frequenzband umstellen oder ihn zentral in Ihrer Wohnung positionieren, um potenziellen Störquellen auszuweichen. Bluetooth-Geräte sind weniger betroffen, da sie häufiger die Frequenzen wechseln und schmalbandiger arbeiten.
Durch solche Maßnahmen kann die Signalstärke und Qualität des drahtlosen Netzwerks verbessert und Störungen minimiert werden.