Kehren Sie zurück
Garage

Garagenhöhe: Gesetzliche Vorgaben & Mindesthöhe

Von Gregor Fuchs | 11. November 2024
Artikel zitieren

Die Garagenhöhe ist nicht dem Zufall überlassen. Gesetzliche Vorgaben, insbesondere die Garagenverordnungen der Länder, definieren Mindesthöhen und weitere bauliche Anforderungen für Garagen.

mindesthoehe-garage
Die Garage sollte hoch genug sein, dass das eigene Auto hineinpasst

Gesetzliche Vorgaben zur Garagenhöhe

Die Höhe von Garagen in Deutschland wird durch die Garagenverordnungen (GarVO) der einzelnen Bundesländer und weitere bauplanungsrechtliche Vorschriften bestimmt. Diese orientieren sich oft an der Muster-Garagenverordnung (M-GarVO), mit länderspezifischen Abweichungen.

Gemäß der Muster-Garagenverordnung beträgt die Mindesthöhe für Garagen, die Kraftfahrzeuge aufnehmen, 2,00 Meter. Diese lichte Höhe bezieht sich auf den Abstand zwischen Garageboden und der Unterkante der Deckenkonstruktion.

Vor Bauplanung sollten Sie die spezifischen Anforderungen Ihres Bundeslands prüfen. Obwohl die 2,00 Meter-Mindesthöhe weitgehend üblich ist, können Bundesländer abweichende Mindesthöhen oder zusätzliche Anforderungen vorschreiben. Die Bauaufsichtsbehörden der Bundesländer überwachen und genehmigen die Einhaltung dieser Vorschriften.

Weitere wichtige Höhenbestimmungen

Bei der Planung einer Garage sollten Sie neben der Mindesthöhe weitere Höhenfaktoren berücksichtigen, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten:

  1. Mittlere Wandhöhe und Dach: Die mittlere Wandhöhe ist vor allem bei geneigten Grundstücken wichtig. Diese wird als Durchschnitt zwischen der maximalen und minimalen Wandhöhe berechnet. Teile der Dachhöhe müssen gegebenenfalls in die Gesamthöhe einfließen.
  2. Einstellplätze und Fahrgassen: Begehbare Bereiche, wie unter Lüftungsleitungen, müssen eine lichte Höhe von mindestens 2,00 Metern haben, um Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.
  3. Rampen und Zufahrten: Rampen dürfen eine maximale Neigung von 15 % aufweisen. Bei steileren Rampen sollte eine weniger geneigte Fläche davor vorhanden sein.
  4. Abstand zur Geländeoberfläche: Oberirdische Garagen dürfen im Mittel nicht mehr als 1,50 Meter unter oder zumindest an einer Seite in Höhe der Geländeoberfläche liegen, um Zugänglichkeit zu gewährleisten.
  5. Sicherheits- und Fluchtwege: In Großgaragen müssen Rettungswege und Zufahrten Mindesthöhen und -breiten für eine sichere Evakuierung im Notfall einhalten.

Abweichungen von der Mindesthöhe

Es ist möglich, eine Abweichung von der festgelegten Mindesthöhe zu beantragen, was die Bauaufsichtsbehörde genehmigen muss. Dies ist zulässig, wenn ein berechtigtes Interesse besteht und keine negativen Auswirkungen auf die Allgemeinheit oder Nachbarschaft entstehen.

Gründe für eine Abweichung können sein

  • Schutz vor Hochwasser: Erforderlich in hochwassergefährdeten Gebieten.
  • Überdimensionale Fahrzeuge: Notwendig für Fahrzeuge, die aufgrund ihrer Höhe nicht in Standardgaragen passen, wie Wohnmobile.

Vorgehensweise für den Antrag

  1. Begründung und Nachweis: Darlegen der Notwendigkeit der höheren Garage und Darstellung der Vorteile.
  2. Berücksichtigung der Nachbarschaft: Nachweise, dass Nachbarn nicht beeinträchtigt werden.
  3. Einreichung des Antrags: Formloser Antrag bei der Bauaufsichtsbehörde mit allen notwendigen Unterlagen und Nachweisen.

Die Bauaufsichtsbehörde prüft den Antrag und genehmigt ihn gegebenenfalls, wenn alle Anforderungen erfüllt sind und keine rechtlichen oder nachbarschaftlichen Bedenken bestehen.

So gehen Sie bei der Planung vor

  1. Grundstücksanalyse und Platzbedarf: Überprüfen Sie Ihren Grundstücksraum und stellen Sie sicher, dass ausreichend Platz für die Garage und Abstandsflächen vorhanden ist.
  2. Zulässige Garagenmaße: Bestimmen Sie die Größe der Garage basierend auf den Maßen der Fahrzeuge und zusätzlichen Stauraum.
  3. Ausstattung und Extras: Planen Sie elektrische Anschlüsse, Beleuchtung, Lüftungssysteme und Stauraumlösungen.
  4. Bauweise und Materialien: Entscheiden Sie sich für die Bauweise und Materialien unter Berücksichtigung von Haltbarkeit, Pflegeaufwand und ästhetischer Integration.
  5. Zufahrten und Zugänge: Gestalten Sie Zu- und Abfahrten so, dass eine sichere und bequeme Nutzung gewährleistet ist.
  6. Preis kalkulieren und Angebote einholen: Kalkulieren Sie die Kosten und holen Sie mehrere Angebote von Fachfirmen ein, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu ermitteln.

Durch sorgfältige Planung und Berücksichtigung dieser Aspekte, stellen Sie sicher, dass Ihre Garage sowohl funktional ist als auch den Vorschriften entspricht.

Artikelbild: Imagenet/Shutterstock