Mineralputz im Innenbereich: Natürlichkeit für ein gesundes Raumklima
Die Verwendung von Mineralputz im Innenbereich trägt wesentlich zu einem gesunden und natürlichen Raumklima bei. Mineralputze wie Lehm-, Kalk- und Gipsputze bestehen aus mineralischen Komponenten und enthalten keine schädlichen chemischen Zusatzstoffe. Dies ist besonders relevant, da wir mehr als 80 Prozent unserer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen und die Wahl des richtigen Baumaterials unsere Gesundheit maßgeblich beeinflusst.
Positive Eigenschaften von Mineralputz
Mineralputz überzeugt durch zahlreiche positive Eigenschaften:
- Feuchteregulierung: Mineralputze können Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Dies wirkt sich positiv auf das Raumklima aus und verhindert Kondenswasser und Schimmelbildung.
- Schallschutz: Die poröse Struktur von Mineralputz absorbiert Schall und trägt so zu einer ruhigeren Wohnatmosphäre bei.
- Wärmespeicherung: Mineralputze speichern Wärme, stabilisieren die Raumtemperatur und können Energiekosten senken.
- Alkalische Wirkung: Der hohe pH-Wert von Mineralputzen wirkt hemmend auf das Wachstum von Mikroorganismen wie Schimmel und Algen, was die Wände hygienisch hält.
- Vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten: Mit verschiedenen Texturen und Farben können Sie dekorative Oberflächen gestalten und individuell anpassen.
Umweltverträglichkeit und Gesundheit
Mineralputz ist umweltfreundlich, da er auf natürlichen Rohstoffen basiert und keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) freisetzt. Dies verbessert die Luftqualität in Innenräumen und macht ihn besonders geeignet für Allergiker und empfindliche Personen. Die feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften sorgen zusätzlich für ein angenehmes Raumklima, was insbesondere in Schlaf- und Kinderzimmern von Vorteil ist.
Einsatz in Wohn- und Feuchträumen
Nicht nur in Wohnräumen, sondern auch in Feuchträumen wie Küchen und Bädern ist Mineralputz sinnvoll anwendbar. Allerdings sollten Lehm- und Kalkputze außerhalb von direkten Spritzwasserzonen eingesetzt werden, es sei denn, es handelt sich um speziell verdichtete Putze wie Tadelakt. Diese spezielle Kalkputzart ist besonders dicht und kann sogar in Bereichen mit direktem Wasserkontakt verwendet werden.
Verschiedene Arten von Mineralputz für den Innenbereich
Im Innenbereich stehen Ihnen diverse Arten von Mineralputzen zur Verfügung, die spezifische Eigenschaften und Vorteile bieten.
Kalkputz
- Eigenschaften: Hohe Atmungsaktivität, feuchtigkeitsregulierend, alkalische Wirkung
- Anwendungsbereich: Optimal für Wohn- und Feuchträume, jedoch nicht für direkte Spritzwasserzonen (außer spezialverdichtete Varianten wie Tadelakt)
Kalkzementputz
- Eigenschaften: Kombination aus Kalk und Zement für Robustheit und Feuchtigkeitsregulierung, höhere Druckfestigkeit
- Anwendungsbereich: Ideal für Feuchträume und stark beanspruchte Wandbereiche
Gipsputz
- Eigenschaften: Schnelle Trocknungszeiten, glatte Oberflächen für weitere Veredelungen, nicht feuchtigkeitsresistent
- Anwendungsbereich: Hervorragend für trockene Innenräume wie Wohn- und Schlafzimmer
Lehmputz
- Eigenschaften: Sehr atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, thermischer Komfort, frei von Schadstoffen
- Anwendungsbereich: Besonders geeignet für Wohnräume, Schlafzimmer und Kinderzimmer, nicht für dauerhafte Feuchtebelastung
Zementputz
- Eigenschaften: Sehr robust und langlebig, wasserabweisend bei entsprechender Behandlung, neigt zur Rissbildung
- Anwendungsbereich: Seltener im Innenbereich, geeignet für Bereiche mit hoher mechanischer Belastung
Diese Putzarten bieten eine natürliche und ästhetisch ansprechende Möglichkeit zur Wandgestaltung. Mit sorgfältiger Auswahl und Verarbeitung können Sie die optimalen Eigenschaften jeder Putzart voll ausnutzen.
Mineralputz streichen
Das Streichen von Mineralputz erfordert spezifische Vorbereitungen und Materialien, um die natürlichen Vorteile zu bewahren.
Geeignete Farben
Verwenden Sie diffusionsoffene Farben wie Silikat- oder Kalkfarben, um die Atmungsaktivität Ihres Mineralputzes sicherzustellen und die Feuchtigkeitsregulierung nicht zu beeinträchtigen.
Vorbereitung
- Säubern: Entfernen Sie haftmindernde Substanzen wie Feuchtigkeit, Staub und Schmutz gründlich.
- Trocknen: Stellen Sie sicher, dass die Putzoberfläche vollständig trocken ist, bevor Sie mit dem Streichen beginnen.
Grundierung
Je nach Saugfähigkeit des Putzes kann eine Grundierung nötig sein. Diese verbessert die Haftung und sorgt für ein gleichmäßiges Endergebnis. Verwenden Sie eine farblich neutrale Grundierung, um Farbveränderungen zu vermeiden.
Werkzeuge
Für grob strukturierte Putze empfehlen sich hochflorige Malerrollen oder Sprühgeräte. Für Ränder und schwer zugängliche Stellen verwenden Sie einen Pinsel.
Anwendung
- Farbmischung: Bei Bedarf können Sie dem Putz Farbpulver beifügen, um einen einheitlichen Farbton zu erzielen und einen zusätzlichen Anstrich zu sparen.
- Streichtechnik: Tragen Sie die Farbe mit gleichmäßigen Bewegungen auf. Arbeiten Sie in kleinen Abschnitten, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Beachten Sie die Trocknungszeiten und Anwendungshinweise des Herstellers.
Mit diesen Maßnahmen gewährleisten Sie, dass Ihre gestrichenen Wände die positiven Eigenschaften des Mineralputzes erhalten und gleichzeitig optisch ansprechend wirken. Eine sorgfältige Arbeit garantiert langanhaltende Zufriedenheit und ein gesundes Raumklima.