Mineralwasser
Mineralwasser wird aus natürlichen mineralischen Quellen gewonnen. Anders als für Leitungswasser gilt für Mineralwasser nicht die Trinkwasserverordnung, sondern die Mineral- und Tafelwasserverordnung (Min/TafelWV).
Grundlage für die Verordnung ist eine EU-Richtlinie (2009/54/EG). Ihre Bestimmungen haben immer Vorrang gegenüber nationalem Recht.
Die Prüfungsrichtlinien in der Mineral- und Tafelwasserverordnung sind im Hinblick auf die mikrobielle Belastung strenger als in der Trinkwasserverordnung. Die natürliche Zusammensetzung des Wassers darf nur geringfügig verändert werden.
Für Mineralwasser ist eine amtliche Überprüfung der Quelle notwendig. Nur Mineralwasser aus amtlich überprüften Quellen darf nach der geltenden Kennzeichnungspflicht als „natürliches Mineralwasser“ deklariert werden, die Quelle muss dabei angegeben werden. Außerdem muss ein Auszug des Mineraliengehalts des Wassers angegeben werden.
Nach den Mineraliengehalten lassen sich drei Typen von Mineralwässern angeben:
- Sulfat-Mineralwässer
- Chlorid-Mineralwässer
- Hydrogencarbonat-Mineralwässer
Diese Einteilung bedeutet allerdings keine qualitätsmäßige Abstufung der Wässer, sondern lediglich unterschiedliche Mineraliengehalte. In Deutschland sind derzeit rund 800 Quellen amtlich zugelassen.
Eine Sonderstellung unter den natürlichen Mineralwässern nehmen die Heilwässer ein. Sie fallen in Deutschland allerdings nicht unter die Mineral- und Tafelwasserverordnung, sondern unter das Arzneimittelgesetz, da sie als Heilmittel gelten.
Tafelwasser
Tafelwasser kann im Gegensatz zu natürlichem Mineralwasser aus unterschiedlichen Wassersorten zusammengemischt werden. Es hat keine besonders hohen Mineraliengehalte, es muss aber der Trinkwasserverordnung genügen.
Lediglich bei der Abfüllung gelten strengere Richtlinien im mikrobiellen Bereich als bei Leitungswasser.
Tafelwasser hat also grundsätzlich keine höhere Qualität als Leitungswasser.
In vielen Fällen wird Tafelwasser aus mehreren verschiedenen Wassersorten zusammengemischt und danach vollentsalzt. Nach der Entsalzung – also der Entfernung aller vorhandenen Mineralien – wird eine genau definierte Mineralienmenge wieder zugesetzt. Das soll einen deutschlandweit einheitlichen Geschmack des Wassers sicherstellen, unabhängig von den für die Abfüllung verwendeten Quellen.
Beim Vollentsalzen des Wassers werden nur die Salze über Ionenaustauscher-Anlagen entfernt. Etwaige schon in den Wasserquellen enthaltene Schadstoffe bleiben dabei im Wasser enthalten. Dazu können manchmal noch minimale Spuren der Austauscherharze kommen.
Leitungswasser
Leitungswasser wird anhand der in Deutschland geltenden Trinkwasserverordnung laufend überprüft und kontrolliert. Es darf Stoffe nur bis zu den vorgegebenen Grenzwerten enthalten. Diese Grenzwerte sind so gewählt, dass auch bei langdauerndem Gebrauch keine nachteiligen Wirkungen auf den Organismus zu erwarten sind.
Qualitätsvergleich
Zwischen Tafelwasser und Leitungswasser gibt es keinen wie auch immer gearteten Unterschiede in der Qualität. Mineralwässer enthalten einen höheren Mineraliengehalt, was gesundheitlich vorteilhaft sein kann.
Durch unsere in den meisten Fällen nicht ausgewogene Ernährung leidet der Großteil der Bevölkerung in Deutschland unter einem deutlichen Mineralienmangel. Stark mineralhaltige Wässer können diesen Mangel zwar nicht ausgleichen, aber zumindest bessern. Das gilt aber nur für Wässer, die als natürliche Mineralwässer ausgewiesen sind, und eine amtlich zertifizierte Quelle angeben. Alles andere ist Tafelwasser.