Hintergrundinformationen
Steinwolle, Glaswolle, Mineralwolle: ein Baustoff, der wegen seines geringen Preises und seiner leichten Verarbeitbarkeit sehr häufig zur Dämmung von Dächern oder Zwischenwänden eingesetzt wird und sehr beliebt ist. Als Dämmmaterial trägt Mineralwolle dabei gleichzeitig hervorragend zum Brand- und Schallschutz bei und ist gesundheitlich grundsätzlich in verbautem Zustand ungefährlich. Nur wenn die Dämmung erneuert wird, müssen Sie beim Entsorgen des Altmaterials sorgfältig vorgehen.
Das Risiko beim Arbeiten mit Mineralwolle
Mineralwolle besteht aus zu Fasern geschleuderter Stein- oder Glasschmelze. Die vielen Lufteinschlüsse im Material sind dabei für den Dämmeffekt verantwortlich. Problematisch, vor allem beim Verarbeiten und Entsorgen ist allerdings die Faserstruktur des Materials.
Die dickeren Fasern, mit einer Stärke von mehr als 3 µm, führen beim Kontakt zu Hautreizungen, können aber auch Rötungen, Schwellungen und oberflächliche, leichte Entzündungen, insbesondere bei Personen mit sehr empfindlicher Haut hervorrufen.
Besonders problematisch ist allerdings der Faserstaub, der in dringendem Verdacht steht, krebserregend zu sein. Das wurde bislang zwar nur im Tierversuch bestätigt, das Risiko gilt bei Experten aber als sehr hoch.
Feine Fasern sollten nicht mehr vorkommen
Bei neu gekaufter Mineralwolle dürfen keine Fasern unter 3 µm mehr vorkommen – diese Fasern sind lungengängig und stellen damit ein sehr hohes Gesundheitsrisiko dar. Gerade bei älteren Baustoffen vor 1995 beziehungsweise vor 2001 und ohne RAL Gütesiegel muss aber davon ausgegangen werden, das solche lungengängigen Feinfasern noch vorhanden sind – beim Entsorgen ist daher größte Vorsicht anzuwenden.
Vorsichtsmaßnahmen beim Entsorgen
Als grundsätzlich notwendige Versorgungsmaßnahmen beim Entsorgen sollten Sie auf jeden Fall langärmelige und geschlossene Kleidung oder einen einteiligen Schutzanzug tragen, Staubschutzbrille, Handschuhe und eine hochwertige Staubschutzmaske komplettieren dann die notwendige Sicherheitsausrüstung. Wenn es sich um Altbauten handelt, müssen Sie besonders vorsichtig und umsichtig vorgehen.
Das fachgerechte Entsorgen von Mineralwolle
- luftdichte, möglichst reißfeste Plastiksäcke
- Luftdichter Verschluß für die Säcke
- Schutzkleidung
- Cutter zum Zerschneiden für die Platten
- gegebenenfalls leistungsfähiger Industriesauger
- nötiges Werkzeug zum Freilegen
1. Freilegen der Mineralwolle
Legen Sie zuerst die alte Dämmung in allen Bereichen frei, so dass sie sie auf einmal entsorgen können. Achten Sie darauf, dass Sie zu allen Matten möglichst guten Zugang haben, um übermäßige Staubentwicklung vermeiden zu können.
2. Entfernung der Matten und Verpackung
Entfernen Sie da Dämmmaterial und schneiden Sie große Matten bei Bedarf mit einem scharfen Cutter gegebenenfalls in kleinere, handliche Stücke, um diese leichter verpacken zu können. Tragen Sie dabei unbedingt entsprechende Schutzkleidung.
Lose Mineralwolle ist besonders schwierig zu entfernen – hier sollten Sie auf jeden Fall sorgfältig vorgehen, um keine Reste auf der Baustelle zu lassen.
3. Entsorgen der Säcke
Die luftdicht schließenden und ausreichend verschlossenen Säcke können Sie dann an die entsprechenden Abgabestellen bringen. Die Berechnung erfolgt üblicherweise nach Volumen anstatt nach Gewicht. In den Säcken sollten sich dabei möglichst wenig Fremdstoffe befinden. Gegebenenfalls sollten Sie danach die Baustelle mit einem leistungsfähigen Industriesauger von Faserstaub und Faserresten gründlich reinigen.