Zunächst einen Probeauftrag vornehmen
Zu Beginn stellt sich erst einmal die Frage, wie viel Arbeit Sie sich bei Ihrem Projekt machen wollen und zutrauen. Wenn es vergleichsweise schnell gehen soll, ist es grundsätzlich durchaus möglich, auf der bestehenden Farb- oder Lackschicht eines Möbelstücks neuen Lack für frischen Glanz aufzutragen. Hierfür sollte aber an einer unauffälligen Stelle ein Probeauftrag vorgenommen werden. Wird die alte Lackschicht danach weich oder beginnt sich abzulösen, dann ist diese nicht für ein bloßes „Überlackieren“ geeignet.
Das sogenannte „Probesprühen“ sollte aber auch in anderer Hinsicht als Test dienen: Sofern Sie keinen Lack aus der Sprühdose, sondern eine Spritzpistole verwenden, können Sie beim Probesprühen die korrekte Einstellung des Luftdrucks und der verwendeten Düse testen. Außerdem können Sie so auf einem Stück Pappkarton ausprobieren, ob der Lack überhaupt die richtige Konsistenz hat oder noch verdünnt werden muss. Zusätzlich können Sie die beim Sprühen von Lack verwendete Handbewegung des „Kreuzgangs“ beim Probesprühen einüben.
Ob Sie nun mit einer Sprühpistole oder mit handelsüblichen Spray-Dosen arbeite, um geeigneten Atemschutz und geeignete Schutzkleidung kommen Sie nicht herum. Schließlich kann es zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, wenn Sprühlack versehentlich eingeatmet wird.
Professionelle Vorbereitung für optimale Ergebnisse
Für ein wirklich optimales Endergebnis der neu lackierten Holzmöbel ist etwas Vorarbeit nötig:
- den Boden am Arbeitsplatz mit einer Plane oder einem alten Bettlacken abdecken
- bezogene Sitzpolster oder sichtbare Schrauben möglichst entfernen
- die Holzoberflächen mit einer Mischung aus Wasser und milder Flüssigseife abreiben
- das Möbelstück einige Stunden trocknen lassen
- Abschmirgeln mit einer 150er Körnung
- Staubreste vom Schmirgeln mit einem Staubtuch abreiben
- Vorbehandeln der Oberflächen mit einem Primer
Nach dem ersten Lackierdurchgang kann das Möbelstück dann optional mit einem Polycrylic-Versiegler behandelt werden, bevor eine zweite Schicht Lack aufgetragen wird. Im Anschluss sollte das Werkstück dann für mindestens 24 Stunden trocknen. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die zu lackierenden Oberflächen stets möglichst trocken, staub- und fettfrei sind. Um Letzteres sicher zu stellen, kann die jeweilige Oberfläche auch mit etwas Waschbenzin abgerieben werden.
Was ist der Kreuzgang?
Als Kreuzgang bezeichnet man die bei der Arbeit mit Sprühlack üblicherweise verwendete Arbeitstechnik. Sollte die zu lackierende Fläche nicht flach auf dem Boden liegen, sondern wie eine Tür senkrecht stehen, arbeitet man sich dabei grundsätzlich von unten nach oben vor. Bewegen Sie die Hand mit der Lackdüse in geeignetem Abstand vor der zu lackierenden Fläche, sodass sie bei jeder Reihe etwas über die Seite hinaus sprühen und dann ein Stück nach oben rutschen.
Bei „demontierten“ und beweglichen Werkstücken wird dies nach dem ersten Durchgang wiederholt, nachdem das Werkstück um 90 Grad gedreht wurde. Es ist wichtig, dass die „Wende“ der Bewegung an den Seiten nicht vor der besprühten Holzoberfläche stattfindet, da dies die Farbmenge an dieser Stelle jeweils zu stark erhöhen würde.
Verbessertes Handling mit einem Sprühdosen-Griff
Grundsätzlich können auch größere Flächen wie Holztüren oder große Schränke mit Sprühlack aus der Sprühdose lackiert werden. Allerdings ist es deutlich angenehmer (und letztlich oft auch positiv für das Ergebnis), wenn in solchen Fällen ein spezieller Sprühdosen-Griff aus dem Fachhandel zum Einsatz kommt. So ermüden die Finger beim Sprühen nicht und es ist allgemein ein besseres Handling der Sprühdose beim Lackieren schwer zugänglicher Stellen möglich.