Säure löst Bindemittel
Cola hat einen hohen Säureanteil, der die Bindungskraft von Zement und Kalk in Mörtel anlöst. Um Mörtel vorm Fliesen zu entfernen, reicht ein ausgiebiges „Baden“ der Mörtelreste. Unterschiedliche Arten des Getränks wirken in unterschiedlicher Stärke, aber die Grundeigenschaft besitzen alle Varianten.
Für das Entfernen eines Schleiers aus Fugenmörtel eignet sich Cola weniger. Physikalisch löst sie auch die Schlieren auf Oberflächen auf. Der hohe Zuckergehalt führt aber gleichzeitig zu einer Neuverschmutzung, die anschließend ähnlich mühsam entfernt werden muss.
Neuverschmutzung auf Naturstein
Voraussetzung für das Anwenden von Cola als Reinigungsmittel sind versiegelte Steinoberflächen wie bei glasierten keramischen Fliesen. Wenn auf offenporigen Steinen Mörtel entfernt wird, verschmutzt Cola die Oberflächen durch zwei Eigenschaften:
- Die Farbzusätze im Getränk setzen sich in den Poren und auf der Oberfläche ab
- Der enthaltene Zucker verklebt die Poren, setzt sie zu und macht sie klebrig
Anwendung von Cola
Um auf den Mörtel und die Mörtelreste eine auflösende Wirkung zu erzielen, muss Cola möglichst lange auf die angetrockneten Brocken und Krusten einwirken. Dieser Effekt kann durch einen getränkten Lappen erzeugt werden, der auf die Mörtelrückstände gelegt wird und gegebenenfalls immer wieder nachgetränkt wird.
Möglich ist auch eine Art „Nest“ um einen Mörtelrest zu bauen und mit Cola aufzufüllen. Dafür wird ein Tuch oder Lappen zu einem wurstförmigen Wulst zusammengedreht und rund um den Mörtel als Rind ausgelegt. Der Innenraum wird mit Cola aufgefüllt und je nach Verdunstungs- und Versickerungsgeschwindigkeit mehrmals nachgefüllt.
Nach einer Einwirkzeit zwischen 15 und dreißig Minuten kann der angelöste Mörtel mit einem Spachtel abgehoben werden.