Kostenbeispiel: Müllcontainer
Beispielsituation:
- Sperrmüllcontainer, 5 m³
- Aufstellung auf öffentlichem Grund nötig
- Verrechnung zum Pauschalpreis (Containertransport, Standzeit und Entsorgung)
Posten | Preis |
---|---|
Festpreis | 385 EUR |
Stellgenehmigung | 68 EUR |
Gesamtkosten | 471 EUR |
Kostenbestandteile
- Containergebühren
- Entsorgungskosten
- Zusatzkosten
Containergebühren
Bei den meisten Entsorgungsunternehmen enthalten die Containergebühren:
- Anlieferung des Containers
- eine bestimmte Standzeit (meist 7 – 14 Tage)
- Abholung des Containers
Kosten je nach Containergröße. Die Kosten richten sich nach der Größe des Containers (in m³). Für die kleineren Größen (3 – 5 m³) werden meist Kosten 80 und 160 EUR verlangt. Für größere Container (7 – 10 m³) sind die Containergebühren häufig nur geringfügig höher.
Pauschalverrechnung. Viele Entsorgungsunternehmen bieten einen Entsorgungsservice gegen Pauschalverrechnung an. Es fallen dann keine Containerkosten an, dafür wird ein Festpreis inklusive Entsorgung des im Container befindlichen Abfalls bezahlt.
Entsorgungskosten
Die Entsorgungskosten sind je nach Abfallart sehr unterschiedlich. Über bereitgestellte Müllcontainer lassen sich dabei Großmengen aller möglichen Abfälle entsorgen:
- Mischabfall
- Sperrmüll (Matratze, Polstermöbel, Gegenstände nach einer Entrümpelung)
- Restmüll (Siedlungsabfall)
- Bauschutt (mineralische Baustoffe wie Fliesen, Ziegel, etc.)
- Baumischabfall
- Grünschnitt
- gemischte Gartenabfälle (Laub, kleinere Äste, Baumschnitt etc.)
- Pferdemist (Pferdeäpfel, Stroh)
- Erdaushub und Grasnarbe, Mutterboden oder Erdaushub und Steine
- Elektroschrott (Kühlschrank, Elektrowerkzeuge, Waschmaschine, Drucker, Fernseher)
- Gewerbeabfälle
- Holz (behandelt und unbehandelt)
- Altpapier und Pappe
- Gips
- Gipskarton und Rigips-Platten
- speziell zu entsorgende Materialien wie Dachpappe, Bitumenbahnen
Welche Entsorgungskosten verrechnet werden, hängt dabei von mehreren Faktoren ab:
- den regional geltenden Entsorgungskosten (bei vielen Materialien sehr unterschiedlich)
- der Transportentfernung im Einzelfall
- der Gefährlichkeit des Entsorgungsguts (z. B. belastete Dachpappe, asbesthaltige Materialien)
- der zu entsorgenden Abfallmenge
Richtpreise für einige Abfallarten. Verrechnet der Containerdienst nach Festpreis (Containermiete, Transport und Entsorgung) kann bei einem 5 m³ grob mit den folgenden Kosten gerechnet werden:
Abfallart | 5 m³ Container pauschal |
---|---|
Sperrmüll | 300 – 500 EUR |
Mischabfälle | 600 – 800 EUR |
Bauschutt | 150 – 450 EUR |
Baumisch-Abfall | 600 – 900 EUR |
Die Kosten können jedoch je nach Entsorgungsort, beauftragtem Containerdienst und benötigter Containergröße sehr unterschiedlich sein. Schon beim Sperrmüllcontainer gibt es von Ort zu Ort sehr große Unterschiede.
Zusatzkosten
Neben den eigentlichen Kosten (Containermiete + Entsorgung oder Festpreis) können noch unterschiedliche Zusatzkosten hinzukommen:
Aufstellgenehmigung im öffentlichen Raum. Ist auf dem eigenen Grundstück nicht genug Platz vorhanden, um den Container abzustellen, muss er im öffentlichen Raum (an der Straße, auf einem nahegelegenen öffentlichen Parkplatz, etc.) aufgestellt werden. Dafür ist eine Stellgenehmigung von der Gemeinde erforderlich, die je nach Gemeinde unterschiedlich hohe Kosten verursacht. Gewöhnlich bewegen sich die Kosten aber zwischen 50 und 100 EUR.
Ist eine aufwendige Verkehrssicherung (z.B. Einrichtung einer Halteverbotszone) erforderlich, können die Kosten auch höher liegen.
Verlängerung der Standzeit. Wird der Container länger benötigt als die übliche Standzeit, werden vom Containerservice meist geringe zusätzliche Gebühren je Woche Standzeitverlängerung verrechnet.
Leerfahrt. Wenn der Container vom Containerdienst nicht abgeholt oder transportiert werden kann (etwa weil er überfüllt ist), wird die erfolglose Anfahrt als sogenannte Leerfahrt verrechnet. Die Kosten dafür sind bei jedem Containerdienst unterschiedlich, in vielen Fällen liegen sie aber über 100 EUR.
Händische Nachsortierung. Das Befüllen eines Containers ist nur mit bestimmten Abfallarten erlaubt – finden sich nicht zulässige Abfälle im Container, muss vom Containerdienst händisch nachsortiert werden. Das ist mit hohem Aufwand verbunden – darum werden für eine händische Nachsortierung häufig mehrere hundert Euro zusätzlich in Rechnung gestellt.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Baumischabfall-Container, 7 m³
- Aufstellung auf öffentlichem Grund nötig
- Standzeitverlängerung für 3 Wochen
- Verrechnung zum Pauschalpreis (Containertransport, Standzeit und Entsorgung)
Posten | Preis |
---|---|
Festpreis | 955 EUR |
Stellgenehmigung | 81,04 EUR |
Standzeitverlängerung | 60 EUR |
Gesamtkosten | 1.096,04 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Abfälle selbst transportieren
- Richtlinien für das Befüllen von Containern genau einhalten
Abfälle selbst transportieren
Viele Abfälle, insbesondere Wertstoffe (das sind alle Stoffe, bei denen ein Recycling möglich ist), kann man kostenlos im nächstgelegenen Wertstoffhof abgeben. Für den Transport zum Recyclinghof kann man gegebenenfalls ein größeres Transportfahrzeug leihen (besonders günstig und auch stundenweise geht das gewöhnlich in Baumärkten).
Das Entrümpeln wird damit deutlich kostengünstiger möglich, als wenn man für jede einzelne Abfallart einen eigenen Container beim Entsorger bestellen muss
Richtlinien für das Befüllen von Containern genau einhalten
Container dürfen nur bis maximal 10 cm unterhalb des Rands befüllt sein, ansonsten darf der Containerservice sie aus gesetzlichen Gründen nicht mehr transportieren – und verrechnet dann meist eine teure Leerfahrt.
Auch über die erlaubten Abfälle in einem Container (was ist Bauschutt? was ist Baumischabfall?) sollte man sich immer schon im Vorfeld sehr genau informieren, ansonsten fällt unter Umständen ein enormer Kostenaufwand für eine händische Nachsortierung durch den Containerdienst an.
Pauschalverrechnung prüfen
Pauschalverrechnungen (Container inkl. Entsorgung) schaffen zunächst einmal Kostensicherheit – besonders bei Sperrmüll ist das ein wichtiger Vorteil: die Entsorgung wird ansonsten nach Gewicht verrechnet, gerade bei Sperrmüll ist das Gesamtgewicht aber kaum einzuschätzen.
Pauschalkosten werden vom Containerdienst allerdings immer so kalkuliert, dass der Dienstleister in keinem Fall selbst mehr bezahlen muss, als er bekommt. Damit werden die Kosten bei Pauschalverrechnung häufig aus Sicherheitsgründen etwas höher angesetzt – als Kunde würde man bei Verrechnung nach Gewicht oder Volumen (m³) dann in manchen Fällen weniger bezahlen.
Preisvergleiche am Ort
Von allgemeinen Preisangaben der Containerservices sollte man sich nicht blenden lassen – Preisvergleich sollte man grundsätzlich immer unter Angabe der eigenen Postleitzahl durchführen. Was in Berlin sehr günstig möglich ist, kann im Süden Deutschlands oft sehr viel höhere Kosten verursachen.
FAQ
Welche Kosten fallen für einen Müllcontainer an?
In unserem Beispiel fallen für den 5 m³Müllcontainer (Sperrmüll) inkl. Entsorgung Kosten von 471 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall je nach Containergröße und Abfallart allerdings stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Containerkosten und die Entsorgungskosten, alternativ ein Festpreis für Containermiete und Entsorgung. Dazu können noch unterschiedliche Zusatzkosten kommen. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Unnötige Kosten lassen sich vermeiden, wenn man Abfälle selbst transportiert. Besonders Wertstoffe lassen sich häufig völlig kostenfrei entsorgen. Beim Beauftragen eines Containerdienstes sollte man immer Preisvergleiche am eigenen Wohnort durchführen (regional sind sehr große Preisunterschiede möglich) und die Richtlinien zum Befüllen von Containern unbedingt genau einhalten. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.