Kostenbeispiel: Mülltonne
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus (4-Personen-Haushalt)
- Restmülltonne 120 l, 2-wöchentliche Leerung
- Biotonne 120 l, 2-wöchentliche Leerung
- Papiertonne, 240 l, 4-wöchentliche Leerung
- Sperrmüll bis zu 4 x jährlich bis 3 m³ kostenlos
Posten | Preis |
---|---|
Grundpreis | 123,12 EUR |
Restmüll | 135,09 EUR |
Biotonne | 41,41 EUR |
Papiertonne | 7,08 EUR |
Gesamtkosten | 306,70 EUR |
Kostenbestandteile
- Gebühren für die Restmüllentsorgung
- Papiertonne
- Biotonne
- Gelbe Tonne
Gebühren für die Restmüllentsorgung
Die Müllgebühren sind in Deutschland regional sehr unterschiedlich – selbst bei Gemeinden in unmittelbarer Nähe können deutliche Unterschiede bei den jährlichen Kosten anfallen.
Kosten finden sich in der Abfallgebührensatzung der Gemeinde. Ausschlaggebend für die Kosten ist die Abfallgebührensatzung der jeweiligen Gemeinde, die meist auch jährlich angepasst wird. Dort kann man auch die geltenden Kosten für die eigene Gemeinde genau erfahren.
Unterschiedliche Entsorgungsangebote. Was von Gemeinde zu Gemeinde ebenfalls unterschiedlich ist, ist die Art der zur Verfügung gestellten Mülltonnen. Restmülltonnen für gewöhnlichen Hausmüll werden in jeder Gemeinde zur Verfügung gestellt.
In manchen Gemeinden bekommt man eine Biotonne zur verpflichtenden Nutzung bereitgestellt, in anderen Gemeinden ist die Benutzung freiwillig.
Einige Gemeinden stellen eine Papiertonne zur Verfügung, in anderen Gemeinden muss das anfallende Altpapier selbst zu einem Sammelcontainer oder zum Wertstoffhof transportiert werden.
Bei einigen Gemeinden kann auf Wunsch eine gelbe Tonne für Verpackungsmüll und Leichtstoffe („Plastiktonne“) bezogen werden, bei vielen Gemeinden wird allerdings ausschließlich über das Gelber-Sack-System entsorgt, wo die Gelben Säcke zum Abholungstermin an den Straßenrand geräumt werden müssen. In einigen kleineren Landgemeinden müssen auch die gesammelten Plastikabfälle selbst zu einem Sammelbehälter oder zum Wertstoffhof transportiert werden.
Unterschiedliche Größe der Müllbehälter. Die Größe der zur Verfügung gestellten Müllbehälter wird bei einigen Gemeinden von der Gemeinde selbst festgelegt (nach Anzahl der im Haushalt wohnenden Personen), bei anderen Gemeinden hat man die Wahl zwischen verschiedenen Größen beim Restmüllbehälter (als Privathaushalt meist 60 l,/80 l, 120 l, 240 l) und manchmal auch bei der Biotonne.
Die Gebühren für die Leerung der Mülltonnen sind dann in jedem Fall abhängig von der Größe des zur Verfügung gestellten Behälters.
Unterschiedliche Verrechnungsweisen. Einige Gemeinden verrechnen lediglich eine Jahrespauschale für die Leerung der Mülltonnen, in anderen Gemeinden wird dagegen pro Leerung verrechnet. Wer große Mengen Müll produziert, kann gegebenenfalls engere Leerungsintervalle wählen oder bei geringer Müllmenge auch weniger häufige Abholungen, was sich in beiden Fällen natürlich auf die Kosten auswirkt.
Unterschiedliche Entsorgung von Sperrmüll. Als Sperrmüll gilt in Deutschland jede Art von Hausmüll, der aufgrund seiner Maße nicht mehr oder nur noch mit Mühe in die Restmülltonne passt.
In vielen Gemeinden gibt es eine jährlich oder mehrmals jährlich stattfindende Sperrmüllsammlung, bei der Sperrmüll zu einem festgelegten Termin kostenlos vom Straßenrand abgeholt wird. Auch hier kann es bestimmte Beschränkungen geben (z. B. maximal 1 m³ Volumen).
In manchen Gemeinden kann Sperrmüll auch individuell abgeholt und entsorgt werden, wenn ein Termin für die Abholung vereinbart wird. Auch hier gelten häufig Beschränkungen auf bestimmte Mengen.
Wird der Sperrmüll selbst transportiert, sind kleine Mengen häufig kostenlos, bei größeren Mengen wird dann aber nach Gewicht verrechnet und es fallen mitunter beträchtliche Gebühren an (häufig auch abhängig von der Art des Sperrmülls und der darin befindlichen Wertstoffe).
Papiertonne
Eine Sammeltonne für Altpapier wird nicht in jeder Gemeinde zur Verfügung gestellt. Wird eine Papiertonne bereitgestellt, sind die Kosten meist gering. Gewöhnlich kann man bei einer freiwilligen Nutzung von jährlichen Kosten zwischen 10 und 30 EUR ausgehen.
In manchen Gemeinden wird die Papiertonne, vor allem bei verpflichtender Nutzung, auch kostenfrei gemeinsam mit der Restmülltonne angeboten. Mehr zu den Kosten können Sie in unserem Artikel Papiertonne: Kosten nachlesen.
Die geringen Kosten für die Papiertonne erklären sich aus der Tatsache, dass Altpapier ein wichtiger Rohstoff für die Industrie und meist knapp ist. Können von der Bevölkerung größere Mengen regelmäßig eingesammelt werden, erleichtert das nicht nur die Aufbereitung – Altpapier in solchen Mengen hat auch einen beträchtlichen Geldwert.
Biotonne
Die Biotonne für alle biologischen Abfälle wird ebenfalls in manchen Gemeinden zur freiwilligen, in anderen zur verpflichtenden Nutzung bereitgestellt. Die Kosten variieren dabei zwischen 30 und 300 EUR jährlich, auch abhängig von der Größe des zur Verfügung gestellten Müllgefäßes.
Details zu den Kosten samt einigen Kostenbeispielen finden Sie in unserem Artikel Biotonne: Kosten.
Biologische Abfälle werden entweder kompostiert oder in Biogas-Anlagen in Strom, Wärme oder Treibstoff verwandelt. Sie stellen damit in vielen Fällen praktisch den Treibstoff der Biogas-Anlagen dar. Je nachdem ob die gesammelten Abfälle kompostiert oder in eine Biogas-Anlage verbracht werden, unterscheiden sich auch die Vorgaben, was in die Biotonne darf (für die Herstellung von Biogas sind deutlich mehrAbfallstoffe geeignet als für die Kompostierung).
Gelbe Tonne
Leichtstoffe, Kunststoffe und Verpackungsmaterial werden grundsätzlich kostenlos abgeholt und entsorgt. Der Grund dafür ist, dass die sogenannten „Inverkehrbringer“ von Kunststoff-Verpackungsmaterial (also die Hersteller und Händler) für die Entsorgung bezahlen müssen.
Wenn alternativ zum Gelben Sack also eine Gelbe Tonne angeboten wird, ist deren Abholung ebenfalls immer kostenlos. In einzelnen Fällen wird nur eine sehr geringe Gebühr für die Beantragung und die Tonne selbst verlangt.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus (4-Personen-Haushalt)
- Restmülltonne 240 l, 4-wöchentliche Leerung
- Biotonne 120 l, 2-wöchentliche Leerung
- Papiertonne, 240 l, 4-wöchentliche Leerung
- jährliche Pauschalgebühren (inkl. Leerung)
Posten | Preis |
---|---|
Restmüll | 346,86 EUR |
Biotonne | 0 EUR |
Papiertonne | 0 EUR |
Gesamtkosten | 346,86 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Mülltrennung ernst nehmen
- Eigenkompostierung beantragen
Mülltrennung ernst nehmen
Sorgsame Mülltrennung hat nicht nur einen ökologisch vorteilhaften Effekt, sondern auch eine mitunter beträchtliche Wirkung auf die jährlichen Müllkosten. Durch das getrennte Entsorgen von Biomüll, Verpackungsmaterial, Papier und Kartonagen lässt sich das anfallende Restmüllvolumen mitunter signifikant verringern.
Durch die geringere Restmüllmenge kann man gegebenenfalls auf ein kleineres Müllgefäß oder größere Abholintervalle wechseln – was dann wiederum die laufenden jährlichen Fixkosten senkt. Auch wenn an manchen Orten keine Papiertonne und keine Biotonne bereitgestellt wird, lohnt sich die Mühe des Wegbringens sehr häufig.
Eigenkompostierung beantragen
Wer verpflichtend eine Biotonne nutzen muss, aber einen größeren Garten besitzt, kann sich häufig durch das Beantragen von Eigenkompostierung von der Nutzungspflicht befreien – und sich damit die Kosten für die Biotonne ersparen.
FAQ
Welche Kosten verursacht die Mülltonne?
In unserem Beispiel fallen für die Müllentsorgung Kosten von 306,70 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Kosten für die Restmülltonne sowie die Kosten für eine gegebenenfalls zur Verfügung gestellte Papiertonne und Biotonne. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Ordnungsgemäße und engagierte Mülltrennung kann die Menge an Restabfall deutlich verringern – und damit auch die Kosten. Bei einem bestehenden Zwang zur Nutzung einer Biotonne kann man in manchen Gemeinden durch einen Antrag auf Eigenkompostierung im Garten die Kosten für die Biotonne umgehen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.