Die Rechtslage rund um Nachtspeicherheizungen
In Deutschland gibt es derzeit kein generelles Verbot von Nachtspeicherheizungen. Auch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) von 2020, welches die Energieeinsparverordnung (EnEV) ersetzt hat, verbietet diese Heiztechnik nicht. Eine bedeutende gesetzliche Einschränkung bestand im Jahr 2009, als die EnEV Regeln zur Außerbetriebnahme von Nachtspeicherheizungen einführte. Diese Regelungen betrafen hauptsächlich Mehrfamilienhäuser mit unzureichendem Wärmeschutz und wurden 2013 wieder aufgehoben.
Im Neubau müssen Nachtspeicherheizungen strenge primärenergetische Anforderungen erfüllen. Das schränkt ihre Attraktivität aufgrund des hohen Stromverbrauchs stark ein.
Finanzielle und ökologische Überlegungen sprechen oft gegen die Nutzung von Nachtspeicherheizungen. Hohe Betriebskosten durch gestiegene Strompreise und fehlende Förderungen von KfW und BAFA für Modernisierungen dieser Technik sind entscheidende Faktoren. Auch Asbest in älteren Geräten stellt ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar, weshalb der Austausch oder die Entsorgung stets von Fachbetrieben durchgeführt werden sollte.
Möglichkeiten im Umgang mit Nachtspeicherheizungen
Auch wenn Nachtspeicherheizungen nicht mehr besonders effizient sind, haben Sie als Besitzer dennoch verschiedene Optionen:
1. Beibehaltung der Nachtspeicherheizung
Wenn Ihre Heizung einwandfrei funktioniert und keine kurzfristigen Renovierungen geplant sind, können Sie sie weiter nutzen. Das ist besonders ratsam, wenn die Kosten für eine neue Heizung finanziell belastend wären. Beachten Sie jedoch, dass diese Heizungen hohe Betriebskosten haben und planen Sie eine langfristige Umstellung.
2. Integration in ein Hybrid-Heizsystem
Eine interessante Möglichkeit besteht darin, die Nachtspeicherheizung in ein hybrides Heizsystem einzubinden. Etwa durch die Installation einer Photovoltaikanlage können Sie überschüssigen Solarstrom nutzen, um die Nachtspeicherheizung zu betreiben. Dies senkt die Stromkosten und erhöht die Effizienz Ihrer Heizungsanlage.
3. Umstellung auf ein moderneres Heizsystem
Der vollständige Austausch der Nachtspeicherheizung durch effizientere Heiztechniken kann langfristig vorteilhaft sein. Alternativen umfassen:
- Wärmepumpen, die Umgebungswärme nutzen und besonders energieeffizient sind.
- Gasbrennwertheizungen, die den Brennstoff optimal ausnutzen.
- Pelletheizungen, die umweltfreundlicher sind, da sie nachwachsende Brennstoffe verwenden.
- Infrarotheizungen, die sich gut für gelegentlich beheizte Räume eignen.
Durch einen Umstieg auf diese Systeme können Sie die Betriebskosten erheblich senken und von möglichen staatlichen Förderungen profitieren.
4. Optimierung der bestehenden Nachtspeicherheizung
Falls Sie keine Möglichkeit zur Umstellung sehen oder die Heizung weiterhin betreiben möchten, können Sie durch einige Maßnahmen die Effizienz der Anlage verbessern:
- Einstellung der Ladezeit: Passen Sie die Ladezeit den tatsächlichen Wetterbedingungen und Ihrem Wärmebedarf an.
- Thermostatsteuerung: Nutzen Sie Thermostate, um die Temperatur in selten genutzten Räumen zu senken.
- Stoßlüften: Lüften Sie Ihre Räume kurz und intensiv, um Energieverluste zu minimieren.
- Regelmäßige Wartung: Halten Sie Ihre Heizung durch regelmäßige Überprüfungen und Reinigung der Luftfilter in Schuss.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Sie die Effizienz und damit die Kosten Ihrer Nachtspeicherheizung spürbar verbessern und sich auf eine nachhaltigere und kosteneffizientere Zukunft vorbereiten.