Kostenbeispiel: Nachtspeicherofen entsorgen
Beispielsituation:
- 4 Nachtspeicheröfen, Baujahr 1981
- Entsorgung durch Fachbetrieb
- Pauschalpreis
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 85 EUR |
Entsorgungskosten | 1.350 EUR |
Gesamtkosten | 1.435 EUR |
je Nachtspeichergerät | 358,75 EUR |
Kostenarten
Nachtspeicherheizungen sind ineffizient und teuer – trotz der Zurücknahme des Betriebsverbots werden sie deshalb häufig dennoch entfernt und durch energieeffizientere Heizungen ersetzt.
Besonders alte Nachtspeicheröfen haben aber ein Problem: sie sind mitunter mit zahlreichen verschiedenen gesundheitsgefährlichen Schadstoffen belastet, darunter Asbest, künstlichen Mineralfasern (KMF) und polychlorierten Biphenylen (PCB). Die meisten Speichersteine enthalten zudem Chromat. Nachtspeicheröfen mit einem Herstellungsdatum vor dem Jahr 2001 müssen daher immer als schadstoffbelastet betrachtet werden.
Wegen der vielen gefährlichen Inhaltsstoffe ist der Abbau und insbesondere das Zerlegen und Entsorgen ausschließlich Fachbetrieben mit TRGS 519 Zulassung vorbehalten. Sie sind dazu befähigt, den Abbau und die Entsorgung unter besonderen Schutzmaßnahmen durchzuführen und die schadstoffbelasteten Bauteile fachgerecht zu entsorgen. Die Zerlegung der Nachtspeicheröfen erfolgt aus Sicherheitsgründen vielfach in einem Unterdruckzelt.
- Nachtspeicheröfen mit Baujahr nach 2001
- Nachtspeicheröfen mit Baujahr vor 2001
Nachtspeicheröfen mit Baujahr nach 2001
In diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass die Nachtspeicheröfen weitgehend schadstofffrei sind. Lediglich in den Speichersteinen kann noch Chromat (Chrom VI) enthalten sein. Chromat wirkt allerdings nur bei Hautkontakt eventuell allergieauslösend und ist deutlich weniger gesundheitsgefährlich als PCB, Asbest oder KMF.
Die Kosten für den Abbau und die Entsorgung durch den Fachmann liegen in diesem Fall durchschnittlich zwischen 100 und 200 EUR je Nachtspeicherofen.
Nachtspeicheröfen mit Baujahr vor 2001
Bei schadstoffbelasteten Nachtspeicherheizungen muss unbedingt ein fachgerechter Abbau unter ausreichenden Schutzmaßnahmen erfolgen. Das gilt besonders bei enthaltenem Asbest (Baujahr 1984 oder früher), bei KMF (Baujahr 1989 oder früher). Auch bei PCB (Baujahr vor 2001) sind, da sie krebserzeugend sind, entsprechend gefährlich und müssen auf speziellem Weg entsorgt werden.
Die Kosten für Abbau und Entsorgung von schadstoffbelasteten Nachtspeicherheizungen liegen durchschnittlich zwischen 200 und 400 EUR, bei höherem Abbau-Aufwand unter Umständen auch noch höher.
Ältere Ofenmodelle sind häufig auch besonders schwer (bis zu 400 kg) – bei der Entsorgung können deshalb auch zusätzliche Kosten für einen Kran oder eine Hubvorrichtung anfallen. Kosten für das Spezialverpackungsmaterial (luftdicht abschließende Verpackung für den Transport) können ebenfalls noch hinzukommen. Werden ein Kran oder eine Hubvorrichtung mitgebracht, können zudem bei vielen Betrieben auch höhere Anfahrtskosten anfallen.
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Nachtspeicherofen von dem Betrieb entsorgen lassen der die neue Heizung liefert: häufig Entgegenkommen bei den Entsorgungskosten
- Schadstoffbelastung anhand des Typenschilds ermitteln: Baujahr, gegebenenfalls Nachfrage beim Hersteller (viele Hersteller verzichteten bei einzelnen Modellen schon früher als gesetzlich verordnet auf den Einsatz gefährlicher Stoffe)
- Entfernung frühzeitig in Betracht ziehen: beträchtliches Risiko durch in die Raumluft geblasene Fasern (Asbest, KMF) auch im gewöhnlichen Betrieb
FAQ
Was kostet das Entsorgen von Nachtspeicheröfen?
In unserem Beispiel fallen für die Entsorgung der Nachtspeicheröfen (Baujahr 1981) Kosten von 358,75 EUR je Nachtspeichergerät an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall allerdings stark unterschiedlich liegen.
Welche Faktoren bestimmen die Kosten?
Die Kosten hängen vor allem davon ab, ob es sich um schadstofffreie oder um mit Schadstoffen (Asbest, PCB, KMF) belastete Nachtspeicheröfen handelt. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich Kosten reduzieren und unnötige Kosten vermeiden?
Eine Austausch auf eine moderne Heizungsform sollte möglichst frühzeitig in Betracht gezogen werden, nicht nur wegen der hohen Heizkosten, sondern auch wegen möglicher Gesundheitsgefahren im Betrieb (KMF, Asbest). Um Kosten zu sparen sollte man die Nachtspeicheröfen von dem Betrieb entfernen lassen, der auch die neue Heizung liefert. Weitere Tipps finden Sie in unserem Artikel.