Durch Schneiden schleifen und schärfen
Im sogenannten Scherenhebel liegen sich die beiden Klingen der Nagelschere gegenüber. Sie sind an den Oberseiten meist leicht wulstig und je nach Scherentyp mehr oder weniger geschwungen. Die Innenseiten der Klingen treffen glatt aufeinander und die Schärfe entsteht durch den zur Schneide hin trapezförmig zulaufenden Schliff.
Durch die meist in etwa den Abrundungen von Finger- und Fußnägeln nachempfundenen Scherenhebelformen ist ein Schärfen mit üblichen Schleif- oder Wetzsteinen nur schwer möglich. Daher ist ein dünnes, bewegliches und flexibles Schleifmedium erforderlich.
Schmirgel- oder Schleifpapier schneiden
Schmirgel- oder Schleifpapier erfüllt diesen Anspruch. Es lässt sich in den geöffneten Scherenhebel einlegen. In der Bewegung erfüllt es die schleifende Wirkung durch das Schließen der Flügel. Dabei legt sich das Papier an jeder Stelle der Klingen flexibel und automatisch so zurecht, dass es einen trapezförmigen Schliff ausführt.
Dieses automatische Schleifen wird durch jeden neu angesetzten Schnitt wiederholt. Nach etwa zehn Schnitten ist die Nagelschere wieder scharf. Als gängige Körnung nutzen die meisten „Schleifmeister“ 120er-Schleifpapier. Je nach gewünschtem Schärfegrad können Körnungen bis zu 300 geeigneter sein.
Bei einigen wenigen Nagelscheren meist aus dem Luxusbereich können die Klingen aus besonders gehärtetem Stahl oder Titanlegierungen bestehen. Wenn herkömmliches Schleif- oder Schmirgelpapier nicht die erwünschte Wirkung erzielt, kann auf etwas teureres Diamantschleifpapier ausgewichen werden.
Verbindungsschraube justieren
Ein häufiger Grund für das vermeintliche Abstumpfen der Nagelschere ist die Schraube, die beide Scherenhebel verbindet. Nur wenn sie die Klingen ohne Abstand und verzugsfrei zueinander und aufeinander führt, können die geschärften Klingenkanten ihre Schneidewirkung optimal entfallen.
Daher sollte immer vor dem Schleifvorgang der Sitz der Schraube geprüft werden. Die Position der Scherenhebel im geschlossenen Zustand muss exakt und gerade sein, dem Sprichwort folgend: „Da passt kein Blatt Papier“ dazwischen.