Ansprüche an Aufbau und Konstruktion
Balkone bestehen entweder aus vorgesetzten Erkern oder Metallkonstruktionen oder aus im Mauerwerk integrierten Loggien. Wenn Naturstein als Bodenbelag gewählt wird, besteht der Untergrund aus Beton oder Stahl. Als mögliche Befestigungsarten kommen das Kleben oder der Stelzenbau infrage.
Wichtig ist eine Neigung der Oberfläche von der Gebäudewand weg oder zu einer Abflussöffnung. In den meisten Fällen ist der Balkonboden bereits mit dem zwei- bis dreiprozentigen Gefälle versehen. Die Natursteine müssen die Neigung beibehalten. Als weitere Grundansprüche an Naturstein auf einem Balkon gelten:
- Frostfestigkeit
- Wasserfeste Fugen beispielsweise mit Silikon
- Stabile Randbefestigung
- Rutschfeste Oberfläche
- Die Höhe der Türschwelle unterschreitende Aufbauhöhe
Unterbau
Auf Balkonen treten anteilig mit die häufigsten Bauschäden auf. Die Mischung aus Niederschlag und Temperaturdifferenzen stellt an die Konstruktion hohe Ansprüche. Wasser muss nicht nur überhaupt abfließen, sondern auch in ausreichender Menge und Geschwindigkeit. Neben einem professionell abgedichteten Untergrund muss das Drainagesystem in allen Witterungssituationen leistungsfähig genug sein. Üblicherweise werden Verbunddichtungssysteme eingesetzt.
Ein Ablauf muss entweder in eine vorgebaute Regenrinne oder ein Abflussloch mit Rohranschluss führen. Rückstau darf auch bei großen Niederschlagsmengen nicht entstehen. Stehendes Wasser auf Balkonen wie Pfützen zerstören auf Dauer jeden Stein. Schadhafter Naturstein, auch mit feinsten Haarrissen, führt früher oder später zum Ablösen der Platten. Jedes zurückbleibende Wasser kann bei Frost zum Sprengen des Steins führen.
Gewicht auch bei Nässe berücksichtigen
Bei der Wahl unter den Natursteinarten sollten schnell trocknende Gesteine bevorzugt gewählt werden. Sehr wichtig ist das Gewicht, das der Balkon sicher tragen kann. Je saugfähiger ein Naturstein ist, desto höher wird sein Gewicht. Eine komplette gewässerte Natursteinplatte kann ihr Gewicht nahezu verdoppeln.