Kehren Sie zurück
Säge

Naturstein sägen – so geht es

Von Johanna Bauer | 19. Januar 2021
Artikel zitieren

Möchten Sie lernen, wie man Naturstein passgenau zurecht schneidet? Der folgende Artikel gibt detaillierte Einblicke in die Techniken und Werkzeuge – von Flex und Diamanttrennscheiben bis hin zu professionellen Steinsägetischen. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie ein präzises Ergebnis erzielen und welche Schutzausrüstung Sie dabei tragen sollten.

Naturstein schneiden
Naturstein wird mit Diamanttrennscheiben geschnitten
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Natursteine sägen?
Natursteine wie Granit oder Marmor können mit einer Flex und einer Diamanttrennscheibe oder einem Steinsägetisch zugeschnitten werden. Bei der Flex entstehen unregelmäßige Kanten, während der Steinsägetisch präzisere Schnitte ermöglicht. Schutzausrüstung wie Handschuhe, Lärmschutz und Schutzbrille sind beim Sägen von Natursteinen unerlässlich.

Zuschnitt mit der Flex

Grundsätzlich kann man Naturstein auch selbst zuschneiden – das Ergebnis wird in den meisten Fällen aber nicht besonders überragend sein. Für den Zuschnitt braucht man eine Flex, dazu spezielle Trennscheiben, die für Naturstein geeignet sind.

Diamanttrennscheiben für Naturstein

Speziell gehärtete und mit Diamant beschichtete Schneiden sorgen dafür, dass man mit der Trennscheibe auch Naturstein durchtrennen kann. Die Kanten sind dabei aber meist unregelmäßig, weil sich Trennscheiben nicht so genau führen lassen, wenn man Freihand arbeitet.

Die Diamanttrennscheibe muss dabei möglichst fein gezahnt sein, da die Natursteinplatte ansonsten an den Schnittkanten ausfransen kann. Außerdem sollte immer auf eine hohe Qualität der Trennscheibe geachtet werden.

Preise Diamanttrennscheiben

Diamanttrennscheiben sind vergleichsweise teuer. Abgesehen von vereinzelten Billigangeboten sind diese Trennscheiben kaum unter 30 EUR zu bekommen. Im Schnitt kosten sie rund 40 – 60 EUR. Einzelne Größen können aber bist zu 160 EUR kosten. Das gilt meist für große Durchmesser von 300 – 400 mm.

Zuschnitt mit einem Steinsägetisch

Auch beim Steinsägetisch kommen Diamanttrennscheiben zum Einsatz. Sie laufen in diesem Fall aber in einer Wasserrinne und sorgen häufig für deutlich präzisere und geradere Schnitte als eine Flex.

Zusätzlich bleibt die Staubentwicklung minimal und die Natursteinplatten lassen sich auf dem Steinsägetisch auch deutlich besser führen und ausrichten.

In den meisten Fällen wird man einen Steinsägetisch wahrscheinlich nicht kaufen – schon die billigsten Modelle liegen bei etwa 800 EUR, qualitativ gute Modelle sind kaum unter 2.000 – 3.000 EUR zu bekommen. Selbst Gebrauchtangebote sind noch immer sehr teuer.

Gelegentlich findet man auch Steinsägetische zum Mieten – die Mietpreise liegen dabei ab rund 40 – 50 EUR pro Tag für einfache Tische, leistungsfähigere Sägetische kosten dann häufig bereits 140 .EUR pro Tag.

Professionelle Sägen

In Steinmetzbetrieben kommen dann deutliche größere Steinsägen zum Einsatz. Sogenannte „Gattersägen“ zerlegen einen Steinblock zunächst einmal in einzelne sehr dicke Steinplatten geteilt. Danach kommen dann sogenannte Blockkreissägen mit Sägeblätter von bis zu 4 m Durchmesser zum Einsatz, um diese sogenannten „Tranchen“ dann weiter zu verarbeiten.

Schutzausrüstung beim Naturstein sägen

Beim Sägen von Naturstein sollten Sie unbedingt auf ausreichenden Arbeitsschutz achten:

  • Stahlkappenschuhe wenn möglich
  • geeignete Arbeitshandschuhe, sollten auch schnittfest sein
  • ausreichender Lärmschutz
  • Schutzbrille (sehr wichtig – Steinsplitter im Auge können schwerste Verletzungen verursachen)
  • Staubmaske (beim Arbeiten mit der Flex sehr ratsam)
Tipps & Tricks
Wenn Sie Naturstein bestellen, achten Sie immer darauf, dass der Verschnitt in der Regel 10 – 15 % beträgt. Dieser Wert ist deutlich höher als bei anderen Materialien und wird deshalb häufig unterschätzt.
Artikelbild: BanksPhotos/iStockphoto