Naturstein versiegeln
Natursteine gehören zu den atmungsaktiven Materialien, da sie sich durch eine poröse Oberfläche auszeichnen. Das bringt Vor- und Nachteile mit sich: So kann diese Steinoberfläche das Raumklima im Innenbereich verbessern, ist aber insbesondere draußen empfindlich gegenüber Verschmutzungen und Witterungseinflüssen. Nicht selten werden Natursteinböden wie Terrassenplatten aus Sandstein mit der Zeit unschön.
Dagegen kann ein Versiegeln helfen. Dadurch wird die Natursteinoberfläche mit einer Beschichtung versehen, die mit einer Lackierung vergleichbar ist. Diese Schutzbehandlung beugt Flecken sowie Verfärbungen vor und erzeugt eine Schutzwirkung gegen Frostschäden, reduziert aber die Atmungsaktivität des Bodens und kann den Farbton verändern. Eine solche Anwendung lohnt sich etwa dann, wenn der Naturstein vielen Einwirkungen unterliegt – man denke zum Beispiel an Terrassen und Duschen.
Produktempfehlungen
Zum Versiegeln von Naturstein kommen mehrere Produkte infrage. Achten Sie beim Kauf darauf, dass sich das ausgewählte Mittel spezifisch für Ihren Stein eignet und dass es für die Anwendung im Innenbereich bzw. im Außenbereich infrage kommt. Üblicherweise können Sie zwischen glänzenden und nicht-glänzenden Varianten wählen. Verteilt wird die Versiegelung mit einem Pinsel oder einer Sprühflasche.
Diese Natursteinversiegelung eignet sich für diverse Steinsorten, die von Granit und Sandstein bis zu Klinker und Travertin reichen. Sie ist glanzfrei und wasser- sowie ölabweisend. Hinzu kommen eine hohe UV-Stabilität sowie atmungsaktive und frostbeständige Eigenschaften. Pro Liter liegt die Ergiebigkeit auf Sandstein bei etwa 6 bis 8 m2, bei polierten Natursteinen reicht sie bis zu 30 m2.
Um die Versiegelung optimal zu verteilen, kann diese Sprühflasche eingesetzt werden. Sie bietet einen Füllinhalt von einem Liter und einen maximalen Betriebsdruck von 3 bar – damit lässt sich die Flüssigkeit sehr gut verteilen. Durch eine verstellbare Messingdüse und einen ergonomischen Griff ist auch das Handling spielend einfach.
Anleitung: Naturstein in 3 Schritten versiegeln
- Versiegelung
- evtl. pH-neutraler Reiniger
- Pinsel oder Sprühflasche
- weicher Besen
- Behälter
- Schutzhandschuhe
1. Vorbereitung
Um den Naturstein nachhaltig zu versiegeln, müssen zuerst einige vorbereitende Maßnahmen getroffen werden. Achten Sie vor dem Beginn der Arbeiten darauf, dass der Naturstein vollkommen trocken ist – das bezieht sich sowohl auf das Steinmaterial an sich als auch auf etwaige Kleber und Mörtel. Von der Vorbereitung sind vor allem die folgenden Schritte umfasst:
Wetter berücksichtigen. Werfen Sie vor Beginn einen prüfenden Blick auf die Wettervorhersage. Während des ganzes Prozesses darf der Naturstein nicht nass werden, um Risse und Fleckenbildung zu verhindern. Auch sollte es nicht vorher geregnet haben, damit der Stein bei der Versiegelung tiefenwirksam trocken ist. Die Luftfeuchtigkeit darf übrigens nicht über 60% liegen.
Reinigen. Beginnen Sie damit, den Naturstein gründlich zu reinigen. Verwenden Sie dafür einen weichen Besen und lauwarmes oder kaltes Wasser, um die recht poröse Steinoberfläche nicht zu zerkratzen. Das Reinigen mit einem Hochdruckreiniger sollte bei weichen Oberflächen vermieden werden. Bei stärkeren Verschmutzungen kann sich ein pH-neutrales Reinigungsmittel lohnen.
Durchtrocknen lassen. Nach der feuchten Reinigung ist es wichtig, den Naturstein wieder vollständig durchtrocknen zu lassen. Das kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen und geht schneller, wenn die Sonne scheint – fangen Sie daher am besten bereits morgens mit dem Versiegeln im Außenbereich an. Innen kann Heizungswärme dieses Prozess beschleunigen.
2. Naturstein versiegeln
Danach kann bereits mit dem eigentlichen Versiegeln der Steinoberfläche begonnen werden. Anders als bei imprägnierten Oberflächen dringt das Mittel nicht tief in den Stein ein, sondern bildet eine Schicht auf der Oberfläche aus. Nicht zuletzt deswegen ist es elementar, bei diesem Schritt auf eine gleichmäßige Verteilung zu achten.
Versiegelung umfüllen. Füllen Sie die Versiegelung in ein offenes Behältnis um, damit Sie die Dosierung besser im Blick haben. Soll eine Sprühflasche verwendet werden, muss die Versiegelung entsprechend der Herstellerangaben eingefüllt werden. Achten Sie dabei auf die Einstellungen des Sprühkopfes, die zur Viskosität passen sollten.
Versiegelung auftragen. Tragen Sie die Versiegelung danach gleichmäßig auf. Im Außenbereich und bei Böden eignen sich Sprühflaschen besonders gut, Wände aus Naturstein lassen sich mit dem Pinsel besser bearbeiten. Verwenden Sie dabei das Kreuzstrichverfahren und tragen Sie unbedingt Schutzhandschuhe.
3. Trocknen lassen
Der letzte Schritt besteht nur noch aus Warten – lassen Sie die Versiegelung ausreichend lange trocknen, bevor Sie den Naturstein wieder begehen oder berühren. Die Trocknungsdauer sollte an die Herstellerangaben angepasst werden, liegt aber üblicherweise bei etwa 24 Stunden. Der Schutz hält danach dauerhaft über mehrere Jahre an.
Mögliche Probleme & Lösungen
Maserungen können die Versiegelung erschweren. Nicht jeder Naturstein ist glatt. Viele Varianten besitzen Risse und unterschiedliche Höhen, was dazu führen kann, dass einige Teile der Steinoberfläche unversiegelt bleiben. Bei ungleichmäßigen Steinmustern lohnt es sich daher, auf ein Verteilen mit der Sprühflasche zurückzugreifen.
Mörtel und Kleber müssen durchgetrocknet sein. Nicht nur der Naturstein selber, sondern auch die umgebenden Kleber und Mörtel müssen bei der Versiegelung absolut trocken sein. Ansonsten drohen Schäden durch den Einschluss von Feuchtigkeit. Versiegeln Sie den Naturstein folglich nicht direkt nach dem Verlegen, sondern warten Sie die entsprechenden Durchtrocknungszeiten ab.
FAQ
Wird Naturstein innen und außen versiegelt?
Natursteine können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich versiegelt werden. Drinnen lohnt sich dieser Vorgang beispielsweise für Duschen und Küchenplatten, um sie unempfindlich gegenüber Durchfeuchtung zu machen. Im Außenbereich werden vor allem Terrassenplatten versiegelt, um vor Zersetzung und Verschmutzung zu schützen.
Gibt es bei unterschiedlichen Steinen unterschiedliche Behandlungen?
Versiegelungen lohnen sich insbesondere bei weichen und porösen Natursteinen, um sie gegen Feuchtigkeit und mechanische Einwirkungen zu schützen. Dazu zählen etwa Travertin, Sandstein, Marmor und polierter Granit. Härtere Natursteine (wie Schiefer, Basalt, Quarzit und unpolierter Granit) sollten eher imprägniert werden.
Wie kann man Naturstein versiegeln?
Naturstein lässt sich mit flüssigen Mitteln versiegeln, die speziell für diesen Zweck hergestellt werden. Die Versiegelungen müssen auf den trockenen Stein aufgetragen und mindestens 24 Stunden trocknen gelassen werden. Danach halten sie für viele Jahre.
Was ist der Unterschied zwischen Versiegeln und Imprägnieren?
Anders als bei einer Imprägnierung von Naturstein wird bei der Versiegelung eine deckende Schutzschicht aufgetragen, die keine Feuchtigkeit mehr durchlässt. Imprägnierte Natursteine bleiben atmungsaktiv und bieten eine bessere Rutschfestigkeit, sind aber empfindlicher.