Grundfunktion und Verteilungsart
Der entscheidende Unterschied zwischen der Imprägnierung von Naturstein und einem Versiegeln liegt in der Verteilungsweise auf dem Stein. Versiegelungen ähneln einem Lackieren. Eine geschlossene Schicht legt sich über die Steinoberfläche. Die Poren haben keinen Kontakt und keine Möglichkeit zum Austausch mit der Umgebungsluft mehr.
Beim Behandeln mit Imprägniermitteln dringen die Schutzstoffe in die Poren ein. Sie füllen sie teilweise aus und bilden in einigen, aber nicht allen, Porenkanälen eine schützende Schicht an den Innenseiten. Im Prinzip bleibt der Naturstein offen und atmungsfähig. Das Imprägnieren hilft dabei, das Einziehen von Schmutz zu verlangsamen, so dass Reinigungsmaßnahmen über einen längeren Zeitraum erfolgversprechend bleiben.
Zusätzlicher physikalischer Lotos- und Nanoeffekt
Imprägniermittel entwickeln einen Effekt, der von Lotos- und Seerosenblättern bekannt ist. Flüssigkeiten und insbesondere Wasser neigen zur Tropfenbildung, da sie eine eigene Oberflächenspannung besitzen. Wenn ihnen geringer auf der Fläche, wo sie aufgetroffen sind, geringer Reibungswiderstand entgegengebracht wird, übertrifft die Eigenspannung der Tropfen die „Zerstörungskraft“ durch das Auftreffen.
Physikalisch der nahezu gleiche Effekt ist der Nanoeffekt. Beide beschreiben ein verstärktes Abperlen von Flüssigkeiten auf Oberflächen. Als Sekundärfaktor wir das Verteilen und der Transport anderer Schmutzpartikel gemindert. Die Partikel bleiben vermehrt an unzerstörten Tropfen „kleben“.
Eigenschaften von Spezialimprägnierungen
- Lotos- und Nanoeffekt
- Schutzfunktion zwischen ein bis fünf Jahren
- Verlängerung der Reinigungszyklen
- Verlängerung der Reaktionszeit auf Akutverschmutzung
- Einfachere mechanische Pflege durch geringere Partikelanhaftungen
Imprägnierter Naturstein erlaubt auch die Bildung einer natürlichen Patina, die bei Naturstein im Lauf der Jahre entsteht. Ungleichmäßigkeiten in der Oberflächenveränderung wie Laufpfadbildungen werden durch Imprägnierungen gemindert.