Planungs- und Entscheidungsschritte
Bei der Planung des Verfugens von Natursteinfliesen sind zuerst drei Fugenfunktionen zu bestimmen:
- Wasserdichter Verschluss
- Sickerfähige Füllung
- Dehnungseigenschaften
Im nächsten Schritt wird die Befestigungsform der Fliesen oder Platten mit der Eignung des Fugenfüllmittels überprüft. Dabei gilt, dass bei auf einem Mörtelbett verlegte Natursteinplatten mit dem gleichen Mörtel verfugt werden.
Wenn die Natursteinplatten und Fliesen ohne Mörtel wie beispielsweise auf einem Splittbett verlegt sind, können bindende und lose Fugenfüller eingesetzt werden.
In Nassräumen und für umlaufende Dehnungsfugen in Räumen muss das Verfugen von Naturstein mit elastischem und wasserdichtem Füllstoff erfolgen. Beim Verfugen mit Silikon ist auf für Naturstein geeignetes Silikon zu achten.
Trocknung der fixierten Befestigung abwarten
Herkömmliche Fliesenfugenfüller sind für Naturstein nicht geeignet. Fugenmörtel auf Zementbasis greift ohne die passenden Zuschlagsstoffe den Naturstein an. Bei flüssig eingebrachten Fugenmassen ist ein eventuelles Quell- oder Schwindverhalten zu beachten.
Generell muss vor dem Verfugen die Befestigung, ob Kleber oder Mörtel, vollkommen ausgetrocknet und abgebunden sein. Die üblichen Trockenzeiten bei offenen Fugen betragen drei bis fünf Tage. Im Außenbereich sollte gegebenenfalls ein Regenschutz angebracht werden. Das Abdecken mit Folie verlängert die Trockenzeit um einige Tage.
Imprägnierung vor dem Verfugen
Wenn vor dem Verfugen von Natursteinplatten und Fliesen eine Imprägnierung durchgeführt wird, dringt überlaufende Fugenmasse langsamer in die Steinoberflächen ein und kann erfolgreicher abgenommen werden.
Mit einem Fugeneisen lassen sich die Oberflächen der Fugen gleichmäßig auf etwa ein bis zwei Millimeter unter das Niveau der Steinoberflächen drücken. Der Eintrag sollte möglichst in einem Arbeitsgang erfolgen. Durch „massieren“ der Fugen wird die Fugenmasse verdichtet und von eingeschlossener Luft befreit.