Fundament – immer notwendig?
Ob ein Fundament erforderlich ist, hängt von der Art der Natursteinmauer und ihrer Funktion ab.
Vermörtelte Natursteinmauern
Für vermörtelte Natursteinmauern ist ein stabiles Fundament unverzichtbar. Das Gewicht der Steine und des Mörtels erfordert eine solide Basis, um die Tragfähigkeit und Standfestigkeit zu gewährleisten. Ein Betonfundament bietet hier die notwendige Stabilität. Ein typisches Betonfundament erfordert einen ungefähr 80 Zentimeter tiefen Graben, der zunächst mit einer Schicht Schotter und anschließend mit Beton gefüllt wird.
Trockenmauern
Trockenmauern können unter bestimmten Bedingungen ohne Betonfundament auskommen. Für niedrigere Mauern, die nicht als Stützmauern dienen, reicht oftmals ein verdichtetes Schotterbett als Untergrund aus. Ein ausreichend tiefer Graben (etwa 40 Zentimeter) wird dabei mit Schotter gefüllt und lagenweise verdichtet. Dieses Schotterbett ermöglicht eine gute Wasserdrainage und schützt die Mauer vor Frostschäden.
Beachten Sie diese Anforderungen, um die Langlebigkeit und Stabilität Ihrer Natursteinmauer zu gewährleisten.
Trockenmauer
Eine Trockenmauer aus Naturstein besticht durch ihre natürliche Optik und ökologische Funktion.
Fundament und Aufbau
Für das Fundament einer Trockenmauer heben Sie einen Graben aus, der etwa 50 Zentimeter tief und 10 Zentimeter breiter ist als die geplante Mauer. Der Graben wird mit einer Schicht groben Schotters und darüber Feinkies gefüllt und lagenweise verdichtet, bis etwa 40 Zentimeter verfüllt sind.
Steinwahl und Schichtung
Wählen Sie formhaltige Steine wie Quarzit, Sandstein oder Granit. Platzieren Sie die größten und schwersten Steine als Basis und achten Sie darauf, dass sich die Fugen überlappen und keine Kreuzfugen entstehen.
Neigung und Hohlräume
Setzen Sie die Mauer mit einer leichten Neigung gegen den Hang, um die Stabilität zu erhöhen. Füllen Sie die Hohlräume zwischen den Steinen mit kleineren Bruchsteinen oder Kies. Diese offenen Fugen bieten Platz für Pflanzen und verbessern die ökologische Funktion der Mauer.
Oberer Abschluss
Setzen Sie größere und stabilere Steine als Abschluss. Bearbeiten Sie eventuell scharfe Kanten mit einem Hammer, um Verletzungsrisiken zu minimieren.
Vermörtelte Natursteinmauer
Eine vermörtelte Natursteinmauer bietet eine robuste und langlebige Möglichkeit, Ihren Garten zu gestalten.
Fundament und Aufbau
Beginnen Sie mit einem etwa 80 Zentimeter tiefen Graben für das Betonfundament. Nach einer 10 Zentimeter dicken Schotterschicht wird der Graben mit Beton aufgefüllt und glatt abgezogen. Die Trocknungszeit des Betonfundaments beträgt mindestens zwei Wochen.
Materialauswahl und Mörtel
Nutzen Sie bearbeitete Steine wie Granit, Sandstein oder Kalkstein. Verwenden Sie Mörtel, der für Natursteine geeignet ist, um Frostschäden zu vermeiden. Zum Beispiel ist Trasskalkmörtel für Sandstein geeignet, während Trasszementmörtel für härtere Steine wie Granit verwendet werden sollte.
Bauprozess
Tragen Sie eine 5 Zentimeter dicke Mörtelschicht auf das Fundament auf und setzen Sie die ersten Steine. Klopfen Sie diese mit einem Gummihammer fest. Arbeiten Sie in Schichten, wobei jede Schicht versetzt auf die vorherige gesetzt wird, um Kreuzfugen zu vermeiden. Füllen Sie Hohlräume zwischen den Steinreihen mit Beton für zusätzliche Stabilität.
Oberer Abschluss
Nutzen Sie größere Steine als abschließende Schicht, um die Mauer vor Verschiebungen zu schützen.
Ästhetik und Pflege
Vermörtelte Natursteinmauern sind sehr stabil und langlebig. Sie bieten vielfältige gestalterische Möglichkeiten und ein einheitliches Erscheinungsbild, schaffen jedoch keinen Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Möglichkeiten für ein Fundament
Es muss nicht immer ein Betonfundament sein. Besonders bei Trockenmauern und kleineren Strukturen bieten sich alternative Fundamentlösungen an:
Schotterfundament
Ein Schotterfundament ist eine zuverlässige und ökologische Option für niedrigere Trockenmauern bis zu 1 Meter Höhe. Es ermöglicht eine gute Drainage und verringert das Risiko von Frostschäden.
Heben Sie einen etwa 40-50 Zentimeter tiefen Graben aus, der etwa 10 Zentimeter breiter ist als die geplante Mauer. Füllen Sie den Graben mit lagenweise verdichtetem Schotter und einer abschließenden Schicht Feinkies oder Sand, um eine ebene Basis zu schaffen.
Betonfundament
Ein Betonfundament bietet sich für höhere Mauern oder solche mit speziellen Belastungen an, wie Stützmauern oder vermörtelte Mauern.
Heben Sie einen etwa doppelt so breiten und tiefen Graben wie die geplante Mauer und füllen Sie zunächst eine 10 Zentimeter dicke Schicht Schotter ein. Setzen Sie eine Schalung aus Brettern, um die Form des Fundaments zu definieren. Fügen Sie den Beton hinzu und glätten Sie die Oberfläche. Lassen Sie das Fundament mindestens zwei Wochen trocknen.
Gabionen
Gabionen benötigen kein Betonfundament. Sie werden auf einem etwa 40 Zentimeter tiefen Schotterbett errichtet. Die Drahtkörbe, gefüllt mit Steinen, bieten Stabilität und Flexibilität bei der Gestaltung.
Setzen Sie die Gabionen auf das vorbereitete Schotterbett und füllen Sie sie gleichmäßig mit Steinen, um eine stabile Struktur zu gewährleisten. Gabionen bieten viele gestalterische Möglichkeiten und können Lebensräume für Tiere schaffen.
Durch diese alternativen Fundamentlösungen können Sie die Bauweise an Ihre spezifischen Bedürfnisse und Umweltbedingungen anpassen.