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Flachdach

Diese Eigenschaften hat ein nicht belüftetes Flachdach

Von Alexander Hallsteiner | 8. Mai 2023
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Viele Flachdachkonstruktionen werden heutzutage als nicht belüftete Dachformen gestaltet. Dadurch sind diese nicht nur wesentlich schneller und unkomplizierter vor Ort zu realisieren. Nicht belüftete Flachdächer aus Beton und Hartschaumplatten sind auch weniger fehleranfällig und bieten eine relativ lange Lebensdauer.

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Nicht belüftete Flachdächer halten länger
AUF EINEN BLICK
Warum muss ein Flachdach nicht notwendigerweise belüftet sein?
Eine Lüftungsebene für das Austrocknen von zeitweise vorhandener Feuchtigkeit benötigen nur Flachdächer, die anfällig für eine herabgesetzte Dämmwirkung oder Schäden durch Durchfeuchtung sind. Viele moderne Flachdächer sind dagegen als Warmdächer aus speziell geeigneten Materialien gestaltet, sodass keine Belüftungsebene nötig ist.

Warum wird ein nicht belüftetes Flachdach auch Warmdach genannt?

Im Unterschied zu dem mit speziellen Belüftungsebenen versehenen Kaltdach verfügt das als Warmdach ausgeführte Flachdach über keine Belüftungsöffnungen, weshalb es sich auch im Sommer stärker erwärmen kann. Diesem Effekt kann allerdings entgegengewirkt werden, indem die verwendete Dämmschicht aus entsprechenden Materialien und in ausreichender Dicke gestaltet wird. Außerdem verfügen viele unbelüftete Flachdächer über einen Oberflächenschutz in Form einer Schüttung aus Kies oder Granulat. Diese schützt die verwendeten Dämmplatten aus XPS vor der UV-Strahlung und dem Wind.

Ist ein Umkehrdach ein nicht belüftetes Flachdach?

Beim sogenannten Umkehrdach handelt es sich um eine ursprünglich in Kanada erfundene Unterart des nicht belüfteten Flachdachs. Der Unterschied zum klassischen Warmdach liegt darin, dass die Dämmmaterialien oberhalb der Abdichtungsschicht auf der Tragkonstruktion des Dachs aufliegen. Dadurch ergibt sich folgender Schichtaufbau von unten nach oben:

  • Tragkonstruktion (z. B. Stahlbetondecke)
  • Bitumenschicht bzw. Ausgleichsschicht
  • Dachabdichtung gegen Feuchtigkeit von außen
  • Hartschaumplatten aus XPS (unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit)
  • Dachvlies (schützt die Dämmschicht vor mechanischen Abnutzungen und Partikeleintrag)
  • Kiesschüttung

Beim unbelüfteten Umkehrdach kann der U-Wert der Dämmung zeitweise durch Feuchtigkeit etwas herabgesetzt sein.

Warum sind nicht belüftete Flachdächer meistens aus Beton gebaut?

Flachdachdecken aus wasserundurchlässigem Stahlbeton (WU-Beton) sind unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und können daher unkompliziert als nicht belüftete Flachdächer konzipiert werden. Bei Flachdächern auf Basis einer Holzkonstruktion muss dagegen sehr genau darauf geachtet werden, dass möglichst keine Feuchtigkeit in das Innere der Flachdachkonstruktion eindringt. Werden beim Bau nur geringe Fehler gemacht, leidet darunter die Lebensdauer und es kommt im Extremfall zum selbstkompostierenden Flachdach. Daher verfügen Flachdächer aus Holz auch häufiger über eine obligatorische Hinterlüftung.

Tipp: Warum werden nicht belüftete Umkehrdächer seltener undicht als andere Flachdächer?
Durch die über der Abdichtung aufliegende Dämmschicht unterliegt die Abdichtung selbst bei nicht belüfteten Dachformen wie dem modernen Umkehrdach rund um das Jahr keinen besonders großen Temperaturschwankungen. Außerdem kann es auch kaum zu mechanischen Einwirkungen auf den Bereich der Abdichtung unterhalb der Dämmplatten kommen. Entsprechend langlebig und dauerhaft wasserdicht ist in der Regel die Abdichtung solcher Flachdächer.

Artikelbild: U. J. Alexander/stock.adobe.com