Kehren Sie zurück
Nickel

Nickel polieren

Von Tom Hess | 19. Januar 2021
Artikel zitieren

Zum Schutz und zur Steigerung des ästhetischen Werts werden viele Gegenstände vernickelt und verchromt – ein Prozess, der ein glänzendes Finish liefert. In unserem folgenden Artikel tauchen wir tiefer in die Welt der Metallverarbeitung ein und zeigen Ihnen, wie Sie Nickel richtig polieren können – mit Profi-Werkzeugen oder einfachen Haushaltsmitteln.

Nickelschmuck polieren
Professionelle Poliergeräte erleichtern das Polieren von Nickel enorm
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Nickel polieren?
Um Nickel zu polieren, verwenden Sie Vorpolitur, Politur und Hochglanzpolitur (Finish) mit geeigneten Hilfsmitteln wie Gummischeiben, Schwabbelscheiben und Flanell- oder Baumwollbezügen. Alternativ können leichte Unebenheiten mit einer Paste aus Essig, Natron und Mehl behoben werden.

Nickel neben Chrom eine häufige Beschichtung

Nickel ist eine häufig anzutreffende Beschichtung. Entweder wird ein Gegenstand im letzten Arbeitsschritt gezielt vernickelt, oder das Vernickeln stellt den letzten Bearbeitungsschritt vor dem Verchromen dar. Anhand von hochwertig verchromten Aluminium die dann typischen Arbeitsschritte:

  • Aluminium verkupfern
  • Aluminium vernickeln
  • Aluminium verchromen

Nickel trägt am Chromglanz bei

Dabei muss erwähnt werden, dass das Verkupfern von Aluminium nicht immer erfolgt, aber für eine hohe Verarbeitungsqualität steht. Das Vernickeln ist dagegen vor dem Verchromen vom Aluminium ein unentbehrlicher Schritt.

Der Hintergrund ist, dass bereits Nickel einen sehr intensiven Glanz aufweist und den Glanz des Chroms lediglich unterstützt. Anhand einer Industrieverchromung (Hartverchromung), die nur matt und grau ist, zeigt sich, dass Chrom an sich nicht so intensiv glänzend ist. Allerdings besitzt Nickel einen Glanz, der einen dezenten Gelbstich aufweisen kann, weshalb das Verchromen der letzte erforderliche Arbeitsschritt ist, um einen typischen Chromglanz zu erzielen.

Nickel wie Chrom polieren

Das lässt schon darauf schließen, dass zum Polieren von Nickel grundsätzlich dieselben Polituren eingesetzt werden können, die auch für Chrom geeignet bzw. freigegeben sind. Je nach Anforderungen, also, ob intensiv oder eher reinigend poliert werden muss, gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Vorpolitur
  • Politur
  • Hochglanzpolitur (Finish)

Dazu benötigen Sie noch die geeigneten Hilfsmittel wie Gummischeiben und Schwabbelscheiben. Außerdem verschiedene Bezüge wie Flanell oder Baumwolle. Das hängt auch davon ab, welche Polierpasten, Blöcke oder Polierfette Sie verwenden. Richten Sie sich bei der Verwendung des Poliertellerbezugs nach den Angaben des jeweiligen Herstellers Ihrer Polierpasten.

Das Polieren von Nickel

Tragen Sie die Polierpaste nun ebenfalls den Angaben des Herstellers folgend auf. Nun wird die Politur in kreisenden Bewegungen auf der Nickeloberfläche verarbeitet. Nehmen Sie sich für jeden der einzelnen Polierschritte (Vorpolitur, Politur und Hochglanzpolitur) genügend Zeit. Wirklich hochwertige Chrom- oder Nickelpolituren erfordern vor allem ausgesprochen viel Zeit. Aber auch anhand vom Aluminium auf Hochglanz polieren wird schnell klar, wie enorm hoch der Zeitaufwand ist.

Nickel mit einem Hausmittel polieren

Leichte Unebenheiten auf einer Nickelschicht können Sie auch mit einer selbst gemachten Politur beheben. Mischen Sie aus Essig und Natron eine Paste. Eventuell können Sie noch etwas herkömmliches Mehl dazugeben. Diese Paste wird nun mit einem Baumwolltuch auf der Nickeloberfläche poliert.

Tipps & Tricks
Läuft rosthaltiges Wasser über eine vernickelte Schicht, gibt das wie bei Chrom unansehnliche Flecken. Diese und selbst Rost, der unter der Nickelschicht hervorbricht, können Sie einfach mit einem anderen Hausmittel entfernen. Tragen Sie dazu Cola auf. Die enthaltene Phosphorsäure zerstört den Rest. Allerdings wird nur der Rost entfernt. Dadurch entstandene mechanische Schäden können natürlich nicht so beseitigt werden.
Artikelbild: myshkovsky/iStockphoto