Warum kann Nitrat im Brunnenwasser sein?
Ist von Nitrat (NO3) die Rede, so handelt es sich um Salze aus Salpetersäure, die wiederum aus Sauerstoff und Stickstoff bestehen. Dieser Stoff kommt ganz natürlich im Boden vor und versorgt Pflanzen mit lebenswichtigen Proteinen. Nitrat wird außerdem zu Nitrit umgesetzt.
Insbesondere in Regionen mit viel Landwirtschaft und/oder Viehzucht kann eine erhöhte Konzentration an Nitrat und Nitrit ins Grundwasser und in das Oberflächenwasser gelangen, wodurch es auch in Brunnen eingespült wird. Dafür sind Stickstoffdünger, Gülle und Co. verantwortlich.
Wie finde ich heraus, ob Nitrat im Brunnenwasser ist?
Ob zu viel Nitrat im Trinkwasser des Brunnens ist, können Sie mit bloßem Auge nicht feststellen. Daher sollte eine regelmäßige mikrobiologische Kontrolle des Brunnenwassers durchgeführt werden, bei der eine Wasserprobe entnommen und zur Untersuchung in ein Labor eingeschickt wird.
Diese Überprüfung kann verhindern, dass gesundheitliche Risiken (vor allem für Säuglinge und immunschwache Menschen) durch einen zu hohen Nitratgehalt entstehen können. Eine jährliche Kontrolle wird auch von der Trinkwasserverordnung vorgeschrieben.
Welche Nitratfilter kommen für Brunnenwasser infrage?
Um eine Nitratentfernung aus dem Brunnenwasser durchzuführen, werden spezielle Nitratfilteranlagen installiert. Üblich sind insbesondere die folgenden Systeme:
- Umkehrosmose: Bei der Umkehrosmose kommen engmaschige Filter zum Einsatz, die in Reinwasser und Abwasser trennen
- Ionenaustausch: Hierbei werden Anionen verwendet, die die Nitrationen mit einem speziellen Austauscherharz gegen Chlor- oder Hydrogencarbonionen wechseln
- Aktivkohle: Auch in Aktivkohlefiltern kann Nitrat „hängen bleiben“, sodass es herausgefiltert wird
- Dampfdestillation: Die Dampfdestillation funktioniert mithilfe der Wasserverdampfung und Kondensation, um Schadstoffe und Mineralien zu entfernen
Welche Grenzwerte gelten für Nitrat im Trinkwasser?
Die Installation einer Nitratentfernungsanlage ist vor allem dann sinnvoll, wenn die geltenden Grenzwerte laut Trinkwasserverordnung überschritten werden oder wenn das Brunnenwasser nur wenig darunter testet.
Derzeit dürfen max. 50 mg/l Nitrat im Trinkwasser vorhanden sein. Für Nitrit liegt der Grenzwert bei 0,5 mg/l. Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung sollte nicht mehr als 10 mg/l Nitrat im Wasser vorhanden sein, um Gesundheitsgefahren zu verhindern.