DIN-Normen und wichtige Regelwerke
Die Installation von Wasseranschlüssen in Deutschland wird durch verschiedene verbindliche Normen und Regelwerke geregelt, die die Sicherheit und Qualität der Wasserversorgung sicherstellen. Hier sind die wichtigsten Vorschriften:
- DIN EN 806-2 und 806-4: Diese Normen decken die Planung und Installation von Trinkwasser-Installationen ab. Sie umfassen detaillierte Anforderungen an Dichtheitsprüfungen, Spülungen der Leitungen, Materialauswahl und Befestigungen. Eine ordnungsgemäße Planung ist erforderlich, um diese Vorgaben zu erfüllen.
- DIN 1988-3 und DIN EN 806-3: Diese Normen legen die Berechnung der Rohrdurchmesser für Trinkwasserleitungen fest. Die optimale Dimensionierung sollte von einem Fachingenieur vorgenommen werden, um Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.
- DIN 4067: Diese Norm regelt die Kennzeichnung von Wasserleitungen durch Hinweisschilder, wichtige Informationen für die Identifikation und Wartung von Leitungssystemen.
- DVGW-Arbeitsblatt G 600: Es enthält technische Regeln für Gasinstallationen und ist besonders in Küchen relevant, wo oft kombinierte Gas- und Wasserversorgungssysteme installiert sind.
- Trinkwasserverordnung (TrinkwV): Sicherstellt, dass alle Trinkwasseranlagen in Deutschland höchsten Hygiene- und Sicherheitsstandards entsprechen. Sie legt Grenzen für chemische und mikrobiologische Belastungen fest und regelt die regelmäßige Überwachung der Wasserqualität.
Es ist entscheidend, dass alle relevanten Normen und Regelwerke bei der Planung und Ausführung von Wasseranschlüssen berücksichtigt werden, um Funktionalität, Sicherheit und Gesundheit aller Nutzer sicherzustellen.
Wasseranschlüsse in der Küche
Bei der Planung von Wasseranschlüssen in der Küche müssen Normen und ergonomische Aspekte beachtet werden:
1. Platzierung der Wasseranschlüsse:
- Höhe der Anschlüsse: Die Wasseranschlüsse für Kalt- und Warmwasser sollten in einer Höhe von etwa 50 Zentimetern über dem Boden positioniert sein. Eckventile sollten nicht höher als 60 Zentimeter angebracht werden.
- Abstand zwischen Leitungen: Zwischen den Warm- und Kaltwasserleitungen sollte ein Abstand von mindestens 15 bis 20 Zentimetern bestehen. Können diese Abstände nicht eingehalten werden, ist eine Isolierung notwendig.
- Ablauf: Der Ablauf der Spüle sollte etwa 10 Zentimeter unterhalb der Wasseranschlüsse und maximal 45 Zentimeter über dem Boden liegen, zwischen den Warm- und Kaltwasserleitungen.
2. Anschluss an Geräte:
- Küchenspüle: Der Anschluss erfolgt nach DIN EN 695, die Norm gibt verbindliche Regelungen für die Installation und die Arbeitshöhe von ungefähr 90 Zentimetern vor.
- Geschirrspüler: Dieser wird über ein Kombinationsventil an die Kaltwasserleitung angeschlossen und sollte in der Nähe der Spüle positioniert sein, um die Installation zu vereinfachen.
3. Berücksichtigung ergonomischer Aspekte:
Planen Sie alle Wasseranschlüsse in ergonomischen Höhen und Abständen, um die tägliche Nutzung der Küche zu erleichtern. Fest installierte Elektrogeräte wie Geschirrspüler, Backofen und Kochfeld benötigen ebenfalls entsprechende Wasser- und Stromanschlüsse in passenden Höhen und Abständen.
Diese Richtlinien sorgen dafür, dass Ihre Küche funktional, ergonomisch und sicher gestaltet ist.
Erdverlegte Trinkwasserleitungen
Die Verlegung von erdverlegten Trinkwasserleitungen erfordert eine sorgfältige Planung und Installation, um den gesetzlichen Vorgaben und Hygienestandards zu entsprechen. Wichtige Richtlinien und Abstände sind:
- Mindestabstände: Zu Abwasserleitungen muss ein Mindestabstand von 1 Meter eingehalten werden, um Verunreinigungen des Trinkwassers zu verhindern. Zu Strom- und Gasleitungen sollte ein Abstand von 20 Zentimetern bestehen.
- Verlegetiefe: Trinkwasserleitungen dürfen nicht tiefer als parallel verlaufende Abwasserleitungen verlegt werden. Die optimale Tiefe richtet sich nach frostfreien Bereichen, die regional unterschiedlich sein können.
- Schutzmaßnahmen: Wenn erforderliche Abstände nicht eingehalten werden können, sollten Schutzmaßnahmen wie die Verlegung in Schutzrohren ergriffen werden. Diese Maßnahmen schützen die Leitungen mechanisch und gegen chemische Einflüsse.
- Verlegung und Materialien: Alle verwendeten Materialien müssen den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen, gesundheitlich unbedenklich sein und häufig sind Kunststoffrohre aus Polyethylen wegen ihrer Beständigkeit und Handhabbarkeit bevorzugt.
- Planung und Dokumentation: Vor der Verlegung sollten alle Leitungssysteme in einem detaillierten Verlegeplan eingezeichnet sein. Dies verhindert versehentliches Anbohren der Rohre und erleichtert die späteren Wartungsarbeiten.
Mit der Beachtung dieser Vorgaben stellen Sie sicher, dass Ihre Trinkwasserleitungen den gesetzlichen Vorschriften entsprechen, hygienisch einwandfrei und langlebig sind.