Methoden der ökologischen Fassadendämmung
Die ökologischen Fassadendämmungsmethoden unterscheiden sich in Materialien, Anwendungsbereichen und Wirkungsweisen. Hier finden Sie die wichtigsten Methoden:
Kerndämmung
Die Kerndämmung ist ideal für zweischaliges Mauerwerk mit einer Hohlschicht. Dabei wird der Zwischenraum mit Dämmstoffen wie Zellulose oder mineralischem Dämmstoff gefüllt, was zu einer erheblichen Verringerung des Wärmeverlustes führt.
Außendämmung
Bei der Außendämmung wird häufig Holzweichfaserplatten an ein Tragegerüst aus Kanthölzern montiert und der Zwischenraum mit Zellulose ausgefüllt. Diese effiziente Methode kann bei richtiger Anwendung sogar Passivhausstandards erreichen. Die Fassade kann dann verputzt oder mit einer Holzverschalung versehen werden.
Innendämmung
Innendämmung empfiehlt sich besonders für den Erhalt von denkmalgeschützten Fassaden. Hier gibt es mehrere Optionen:
- Holzweichfaserplatten und Lehm: Diese Methode verwendet stabile Holzweichfaserplatten, die mit Lehmkleber an die Wand angebracht und verdübelt werden. Ein abschließender Lehmputz sorgt für die Feuchtigkeitsregulierung und verbessert das Raumklima.
- Mineralschaumplatten mit Kalkputz: Geeignet für schimmelgefährdete Wände bieten Mineralschaumplatten in Kombination mit Kalkputz einen guten Schutz.
Vorhangfassade
Dieses System besteht aus einer hinterlüfteten Konstruktion, die eine Luftschicht zwischen Dämmung und Verkleidung ermöglicht, sodass Feuchtigkeit besser abgeleitet wird. Holzfaser- oder Hanfmatten sind besonders geeignet.
Vakuumdämmung
Vakuumdämmung verwendet spezielle Paneele, die sehr dünn sind und gleichzeitig exzellente Dämmwerte bieten. Diese Methode ist ideal, wenn Platz ein entscheidender Faktor ist, etwa bei schmalen Außenwänden in Altbauten.
Jede dieser Methoden bietet spezifische Vorteile und kann den individuellen Anforderungen Ihres Altbaus angepasst werden. Dadurch können Sie den Energieverbrauch signifikant reduzieren und zum Umweltschutz beitragen.
Ökologische Dämmstoffe im Überblick
Bei der Auswahl des geeigneten Dämmstoffs sollten ökologische und gesundheitliche Aspekte ebenso berücksichtigt werden wie die Dämmleistung. Hier sind einige der gebräuchlichsten ökologischen Dämmmaterialien:
- Zellulose: Hergestellt aus recyceltem Altpapier, bietet Zellulose gute Feuchtigkeitsregulation und Schimmelresistenz. Während der Herstellung wird wenig Energie benötigt. Sie ist preisgünstig, allerdings sollte beim Einbau auf Feinstaub geachtet werden.
- Hanf: Gewonnen aus den Stängeln der Pflanze, bietet Hanf eine mittlere Dämmwirkung und ist feuchtigkeitsbeständig sowie schädlingsresistent. Der Dämmstoff hat jedoch eine begrenzte mechanische Belastbarkeit.
- Schilfrohr: Schilfmatten sind feuchteunempfindlich und besonders für putztragende Untergründe geeignet, jedoch in ihrer Dämmleistung begrenzt.
- Seegras: Besteht aus abgestorbenen Pflanzenresten, die ans Ufer gespült werden. Es ist sehr schimmelresistent und benötigt wenig Energie bei der Verarbeitung. Lange Transportwege beeinträchtigen jedoch die Ökobilanz.
- Schafwolle: Sie hat ausgezeichnete Dämmwerte und kann Schadstoffe aus der Raumluft absorbieren. Die Herstellung benötigt jedoch viele Reinigungsmittel, was die Ökobilanz verschlechtert.
- Holzweichfaser: Diese Dämmplatten bieten ein angenehmes Raumklima und benötigen bei der Herstellung weniger Energie, insbesondere bei der trockenen Herstellungsmethode. Vorsicht ist geboten, da sie als potenzielle Nistplätze für Nagetiere dienen könnten.
Diese Materialien bieten nachhaltige Alternativen zu konventionellen Dämmstoffen und können Ihre Altbausanierung energieeffizient und umweltfreundlich gestalten. Berücksichtigen Sie die spezifischen Bedürfnisse Ihres Gebäudes und den geplanten Einsatzbereich bei der Auswahl.
Kosten und Verfügbarkeit
Die Kosten für ökologische Dämmstoffe variieren je nach Material und Verarbeitungsweise stark. Zellulose kostet etwa zwischen 10 und 15 Euro pro Quadratmeter, während Hanf zwischen 18 und 26 Euro pro Quadratmeter liegt. Schilfrohr und Seegras sind teurer, da sie zwischen 45 und 120 Euro beziehungsweise 35 und 65 Euro pro Quadratmeter kosten.
Materialkosten machen in der Regel nur rund 30 Prozent der Gesamtkosten einer Fassadendämmung aus. Arbeitskosten und Baustelleneinrichtung fallen oftmals stärker ins Gewicht. Mehrere Angebote von Fachbetrieben einzuholen und sorgfältig zu vergleichen, kann daher sinnvoll sein.
Ökologische Dämmstoffe sind bei spezialisierten Baustoffhändlern erhältlich und können auch über Fachbetriebe direkt zur Baustelle geliefert werden. Durch staatlich geförderte Energieberatungsprogramme, die bis zu 80 Prozent der Beratungskosten abdecken, können Sie fundierte Entscheidungen treffen und möglicherweise Kosten einsparen.
Für einen genauen Kostenüberblick und optimale Materialauswahl sollten Sie die Gegebenheiten Ihres Gebäudes sowie Ihre persönlichen Präferenzen berücksichtigen und professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Brandschutz
Der Brandschutz spielt beim Einsatz ökologischer Dämmstoffe im Altbau eine wichtige Rolle. Obwohl natürliche Materialien wie Zellulose, Hanf und Holzweichfaser zahlreiche ökologische Vorteile bieten, müssen sie hinsichtlich ihrer Brennbarkeit geprüft werden.
Wichtige Brandschutzaspekte
- Kleinere Gebäude: Viele ökologische Dämmstoffe sind für Einfamilienhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser geeignet, da sie den gängigen Brandschutzanforderungen entsprechen.
- Größere Gebäude: Bei höheren Brandschutzanforderungen sind möglicherweise Einschränkungen zu beachten. Prüfen Sie, ob der Dämmstoff zugelassen ist.
- Zusatzstoffe: Chemische Zusatzstoffe können den Brandschutz erhöhen. Achten Sie darauf, dass diese die gesundheitlichen Vorteile der Dämmstoffe nicht beeinträchtigen.
- Spezielle Anwendungsbereiche: Vor allem im Außenbereich sind besondere Brandschutzmaßnahmen erforderlich, um eine unkontrollierte Brandausbreitung zu verhindern.
- Kennzeichnungen: Zertifizierungen und Kennzeichnungen bieten Auskunft über die Brandschutzeignung der Dämmstoffe und sorgen für zusätzliche Sicherheit.
Durch sorgfältige Auswahl und Zertifizierung können Sie Ökologie und Sicherheit vereinen und Ihre Fassade effektiv dämmen. Beachten Sie stets die spezifischen Brandschutzanforderungen Ihres Gebäudes und lassen Sie sich im Zweifel von Experten beraten.