Woher der Begriff „Ökopflaster“ kommt
Es gibt Gemeinden und Kommunen, in denen die Kosten für das Abwassernetz nach der versiegelten Fläche berechnet werden, also nach der Fläche, in die kein Wasser versickern kann. Begründet wird das einerseits mit einer (ökologischen) Entlastung des Abwassernetzes und andererseits mit einer (ökologischen) Regulierung des Grundwasserpegels.
Durchaus kritische Einwände seitens der Hausbesitzer
Grundsätzlich ist das jedoch zu hinterfragen. Durch die enormen Wassereinsparungen seitens der Verbraucher entsteht in vielen Abwassernetzen nicht mehr die notwendige Fließgeschwindigkeit, leicht anhaftende Schmutzstoffe abzutransportieren. Vielleicht haben Sie bereits Bilder gesehen von großen Fettklumpen, die sich in Abwassernetzen deshalb bilden, und die kostspielig zu entfernen sind.
Auch die steigenden Grundwasserpegel stellen Probleme für viele Hausbesitzer dar. Die technische Ausführung ist nicht auf ein höheres oder gar drückendes Grundwasser ausgelegt, wenn der Pegel erst in den letzten Jahren durch Wassersparen stieg und das Haus schon etwas älter ist. Oft führt das für die Hausbesitzer dazu, dass das Fundament aufwendig trockengelegt werden muss.
So können Sie ein Ökopflaster verfugen
Herkömmlich werden Pflastersteine mit Zement verfugt. Dann ist die Fläche aber versiegelt und wasserundurchlässig. Wollen Sie jetzt als Ökopflaster verfugen, also wasserdurchlässig, gibt es mehrere Optionen:
- mit Fugensand verfugen
- mit einer mineralischen Körnung verfugen
- mit einer speziellen Fugenmasse für Ökopflaster verfugen, die Kunstharz enthält
Ökopflaster mit Fugensand oder mineralischer Körnung verfugen
Das Verfugen Ihres Ökopflasters mit Fugensand ist wie die mineralische Körnung am einfachsten herzustellen. Der Sand bzw. die Körnung wird einfach eingekehrt. Das Wasser kann schnell und effizient versickern.
Es gibt aber auch aus bautechnischer Sicht Nachteile: so kann weder Sand noch eine mineralische Körnung eine stützende, also festigende Wirkung auf das Pflaster ausüben. Darüber hinaus wächst auch Unkraut durch die Fugen, wenn Sie so verfugen. Das Verfugen der Pflastersteine, sodass kein Unkraut wachsen kann muss dann entweder mit Zement oder einer speziellen Fugenmörtelmischung für Ökopflaster vorgenommen werden.
Spezieller Fugenmörtel zum Verfugen von Ökopflastern
Damit kommen wir auch schon zum Fugenmörtel für Ökopflaster. Die fehlende stützende Wirkung von Sand oder einer mineralischen Körnung ist der eine Punkt, Unkraut der andere. Um eine wasserdurchlässige Fuge herzustellen, die aber Unkraut abhält und die Pflastersteine gleichzeitig stützt, geht es nicht ohne Chemie.
Die Fugenmasse besteht hauptsächlich aus einer mineralischen Gesteinskörnung, allerdings zusammen mit Kunstharz bzw. Polyurethan. Zwar wird diese Lösung oft von bewerbender Seite als „ökologisch wertvoll“ bezeichnet, doch ob das bei Kunstharz bzw. Chemie in der Fuge der Fall ist, muss letztlich jeder selbst entscheiden. Die Fugenmasse selbst wird dann so in die Fugen eingearbeitet, wie es der Hersteller vorgibt.