Kostenbeispiel: Ölheizungs-Brenner
Beispielsituation:
- Heizungsanlage im Einfamilienhaus
- Austausch des Brenners auf modernes Modell
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 55 EUR |
Brenner | 1.350 EUR |
Arbeitskosten | 450 EUR |
Gesamtkosten | 1.855 EUR |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Materialkosten
- Einbaukosten
- Zusätzliche Arbeiten
Materialkosten
Bei den Kosten für den Brenner muss zunächst unterschieden werden, ob es sich um ein benötigtes Ersatzteil (Defekt) oder um einen hochwertigen neuen Brenner (Senkung der Emissionswerte) mit moderner Technologie handelt.
Brenner als reine Ersatzteile. Für Brenner als Ersatzteile bei Heizungen im Einfamilienhaus (geringe bis mittlere Leistung der Heizung) ist je nach Heizungsmodell und Leistung von Kosten zwischen 500 und 1.000 EUR auszugehen.
Hochwertige, moderne Brennermodelle. Werden hochwertige, moderne Brennermodelle eingebaut (z. B. Öl-Gebläse-Brenner), müssen je nach Heizungsmodell und Leistung Kosten von 1.000 – 2.000 EUR kalkuliert werden.
Gegebenenfalls können auch Brenner anderer Marken als Ersatzteile verwendet werden, wenn sie zur eigenen vorhandenen Heizungsanlage passen. Dadurch lassen sich manchmal die Kosten senken.
Einbaukosten
Die Kosten für den Einbau / Austausch des Ölheizungs-Brenners richten sich stark nach den örtlichen Gegebenheiten an der jeweiligen Heizungsanlage.
Inklusive aller notwendigen Nebenarbeiten kann jedoch in den meisten Fällen von Arbeitskosten zwischen 300 und 600 EUR ausgegangen werden.
3Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- hydraulischer Abgleich
- Zusatzreparaturen
Hydraulischer Abgleich
Im Zuge des Brenneraustauschs ist es sinnvoll, einen hydraulischen Abgleich in Erwägung zu ziehen.
Durchschnittliche Kosten für hydraulischen Abgleich beim Einfamilienhaus. Beim Einfamilienhaus durchschnittlicher Größe ist mit Kosten zwischen 500 und 750 EUR zu rechnen.
Details zu den Kosten des hydraulischen Abgleichs, Kostenfaktoren, Förderungen und Sparmöglichkeiten finden Sie in unserem Beitrag Hydraulischer Abgleich: Kosten.
Kostensenkung durch hydraulischen Abgleich. Durch einen fachgerecht durchgeführten hydraulischen Abgleich können besonders bei älteren Heizungen jährlich 1 – 2 EUR pro m² Wohnfläche an Heizkosten eingespart werden.
Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich amortisieren sich also sehr schnell und führen von da an zu beträchtlichen jährlichen Einsparungen bei den Heizkosten.
Zusatzreparaturen
Neben dem Austausch des defekten Brenners können gegebenenfalls weitere Reparaturen an der Heizungsanlage nötig sein.
Die zu erwartenden Kosten richten sich dabei nach dem individuellen Aufwand an Arbeitszeit und Material.
Welche Stundensätze bei GWH-Installateuren üblich sind und wie Unternehmen ihre Stundensätze kalkulieren, erfahren Sie ausführlich in unserem Spezialbeitrag Handwerker-Stundensätze.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Heizungsanlage im Einfamilienhaus
- hohe Heizungsleistung
- Austausch auf hochwertiges, modernes Brennermodell
- hoher Aufwand für den Einbau
Posten | Preis |
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Anfahrt | 45 EUR |
Austausch-Brenner | 1.850 EUR |
Arbeitskosten | 650 EUR |
Gesamtkosten | 2.545 EUR |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Heizungsanlage im Einfamilienhaus
- günstiger Ersatzbrenner verfügbar
- geringer Aufwand beim Einbau
Posten | Preis |
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Anfahrt | 45 EUR |
Ersatzbrenner | 850 EUR |
Arbeitskosten | 330 EUR |
Gesamtkosten | 1.225 EUR |
Auf der Seite effizienzhaus-online wird zur Austauschpflicht klargestellt: „Das GEG schreibt eine Austauschpflicht für viele 30 Jahre alte Ölheizungen oder Gasheizungen vor. Die Austauschpflicht gilt für Heizungen mit einem Konstanttemperatur-Kessel und einer Nennleistung von 4 bis 400 kW. Brennwertkessel oder Niedertemperaturkessel, die in dieser Zeit eher selten eingebaut wurden, sind von einem Austausch nicht betroffen. Auch Anlagen zur ausschließlichen Warmwasserbereitung dürfen bleiben.
Von der Austauschpflicht ausgenommen sind Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern, die ihr Haus seit 1. Februar 2002 selbst bewohnen, sofern das Gebäude nicht mehr als 2 Wohnungen aufweist. Damit gilt die Austauschpflicht zunächst vor allem für vermietete Gebäude. Tauschen müssen aber auch selbstnutzende Eigentümer, wenn das Gebäude mehr als 2 Wohnungen hat oder wenn das Haus nach dem 1. Februar 2002 erworben oder geerbt wurde. Als Frist für den Austausch gelten 2 Jahre nach dem Eigentumsübergang. Eine Ausnahmeregelung besteht ebenfalls, wenn der Austausch unwirtschaftlich ist, beispielsweise wenn ein Haus in der Heizperiode nur sporadisch genutzt wird oder wenn ein Abriss ansteht. Insgesamt sind von einem Austausch in nächster Zeit rund 2 Millionen Konstanttemperatur-Kessel betroffen. Wer die Frist verpasst, dem drohen hohe Bußgelder.“ [effizienzhaus-online]
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- von Modernisierung eher absehen
- bei Defekten und hohem Heizungsalter Wechsel überlegen
- Förderungen / Steuerabsetzungen
Von Modernisierung eher absehen
Brenner-Modernisierung ist wirtschaftlich meist nicht sinnvoll. Der Austausch eines alten Brenners als Modernisierungsmaßnahme ist in vielen Fällen wirtschaftlich nicht sinnvoll. Ältere Heizungen müssen beim Erreichen eines Alters von 30 Jahren nach den Vorgaben des GEG (Gebäudeenergiegesetz, Nachfolge-Gesetz der EnEV 2016) ohnehin zwingend ausgetauscht werden.
Es sinken nur die Emissionen, nicht die Heizkosten. Der Wechsel auf einen modernen Brenner hat zwar Auswirkungen auf die Emissionen der Heizung, aber praktisch keine Auswirkungen auf die Effizienz der Heizung und die Heizkosten. Damit besteht keine Möglichkeit, dass sich die Kosten für eine solche Modernisierungsmaßnahme in irgendeiner Form amortisieren.
Bei Defekten und hohem Heizungsalter Wechsel überlegen
Hohe Förderungen für Wechsel auf umweltschonende Heiztechnik. Aktuell gewährt der Staat hohe Förderungen (bis zu 55 % der Kosten) beim Wechsel auf eine neue, umweltschonende Heiztechnologie. Dazu kommen die deutlich geringeren Heizkosten, die moderne Heiztechnologien (Biomasse, Wärmepumpe) verursachen.
Die Kosten beim Wechsel auf eine moderne Heiztechnologie würden sich also gerade aktuell innerhalb besonders kurzer Fristen amortisieren – in Zukunft blieben dann deutlich geringere Heizkosten zu bezahlen.
Wechsel auf neue Ölheizung ab 2025 nicht mehr möglich. Der Wechsel auf eine neue Ölheizung ist zudem nach dem GEG ab 2025 generell nicht mehr möglich – ab diesem Zeitpunkt muss dann ohnehin auf eine andere Heiztechnologie gewechselt werden.
Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, bereits jetzt auf eine umweltschonende Technologie zu setzen, solange die staatlichen Förderungen noch so hoch sind.
Förderungen oder Absetzen bei der Steuer sind möglich:
Die Handwerkerkosten sind steuerlich absetzbar, darüber informiert unser Beitrag Handwerkerkosten absetzen.
Förderungen
Achtung: Für den Austausch eines Brenners bei der Heizung werden auch als Modernisierungsmaßnahme keine Förderungen mehr gewährt.
FAQ
Was kostet ein neuer Brenner für die Ölheizung?
In unserem Beispiel kostet der Austausch des alten Brenners 1.855 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind das benötigte Brennermodell, die Heizungsleistung und der individuelle Aufwand für den Einbau / Austausch des Brenners für die Ölheizung. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man von einer Modernisierung des Brenners eher absieht (wirtschaftlich häufig nicht sinnvoll) und gegebenenfalls kostengünstige und passende Brenner von anderen Marken einbauen lässt. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.