Sicherheitsaspekte und gesetzliche Vorschriften
Die Lagerung von Heizöl im Keller erfordert besondere Beachtung von Sicherheitsaspekten und gesetzlichen Vorschriften, die Umwelt, Grundwasser und die eigene Sicherheit schützen. Hier sind wesentliche Punkte, die Sie berücksichtigen sollten:
Regelmäßige Prüfpflicht:
Heizöltanks unterliegen einer regelmäßigen Prüfpflicht. Diese ist je nach Bundesland unterschiedlich und erfordert die Prüfung durch einen zugelassenen Sachverständigen.
Sicherheitsanforderungen:
Heizöltanks müssen so aufgestellt sein, dass keine wassergefährdenden Stoffe austreten können. Dies umfasst technische Maßnahmen wie doppelwandige Tanks oder Auffangwannen und spezifische Anpassungen in Überschwemmungsgebieten.
Fachgerechte Reinigung und Entsorgung:
Die Reinigung und Entsorgung von Heizöltanks darf nur durch zertifizierte Fachkräfte erfolgen, die nach den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) und der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) arbeiten. Eine Bescheinigung über die vorschriftsmäßige Reinigung und Entsorgung ist dabei unerlässlich.
Vorsichtsmaßnahmen gegen Umweltschäden:
Bereits ein Tropfen auslaufendes Heizöl kann erheblichen Umweltschaden anrichten, da er bis zu 1.000 Liter Wasser verunreinigen kann. Bei Leckagen muss sofort die zuständige Wasserbehörde oder Feuerwehr informiert werden.
Risikominimierung in Hochwassergebieten:
In Hochwassergebieten gelten seit Januar 2018 strenge Vorschriften für Heizöltanks. Bestehende Systeme müssen bis 2033 angepasst oder entfernt werden, um Umweltschäden durch Hochwasser zu minimieren.
Austausch eines alten Öltanks
Der Austausch eines alten Öltanks ist notwendig, wenn der Tank beschädigt ist, Sicherheitsmängel aufweist oder ein energieeffizienteres Heizsystem installiert werden soll. Der Prozess erfordert sorgfältige Planung und die Zusammenarbeit mit Fachkräften.
Schritte zum Tanktausch:
1. Evaluierung und Planung:
Ein Fachbetrieb begutachtet den Zustand des aktuellen Tanks, stellt Schäden fest und plant den Austausch.
2. Heizöl sichern:
Vorhandenes Heizöl wird abgepumpt und zwischengelagert, um während des Austauschs Schäden zu vermeiden.
3. Demontage des alten Tanks:
Der alte Tank wird fachkundig abgebaut, gereinigt und von allen Ölresten befreit.
4. Umweltgerechte Entsorgung:
Der demontierte Tank wird gemäß den gesetzlichen Vorgaben entsorgt, ohne schädliche Stoffe freizusetzen.
5. Installation des neuen Tanks:
Der neue Tank wird nach den Sicherheitsvorschriften installiert. Moderne Tanks aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) sind besonders langlebig und sicher.
6. Anschluss und Befüllung:
Nach einer Prüfung wird das zwischengelagerte Heizöl in den neuen Tank gepumpt und die gesamte Anlage überprüft.
Achten Sie darauf, dass alle Schritte von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden, um Sicherheitsvorgaben zu erfüllen und Umweltschäden zu vermeiden.
Moderne Kellertanks: Sicher und platzsparend
Moderne Kellertanks aus GFK bieten zahlreiche Vorteile hinsichtlich Sicherheit und Raumnutzung. Sie sind langlebig, flexibel und optimal für enge Kellerräume geeignet.
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität
GFK-Tanks werden oft vor Ort montiert. Dies ermöglicht ihren Transport durch schmale Türen und Luken. Die Tanks können in verschiedenen Größen und Formen an spezifische Raumgegebenheiten angepasst werden.
Platzersparnis und Integration
Die doppelte Wandkonstruktion moderner Tanks macht zusätzliche Abmauerungen überflüssig und schafft mehr nutzbaren Raum. Dies erleichtert die Integration von Pufferspeichern oder Hybridlösungen für erneuerbare Energien.
Umweltfreundliche und sichere Lagerung
Moderne GFK-Tanks sind formstabil, geruchsdicht und korrosionsbeständig. Sie sind daher ideal für die Lagerung von Heizöl und zukünftigen flüssigen Brennstoffen aus erneuerbaren Energien geeignet, insbesondere in hochwassergefährdeten Gebieten.
Wartung und Langlebigkeit
Die glatte Oberfläche der GFK-Tanks erleichtert die Reinigung und Wartung. Ein Leckanzeigegerät überwacht kontinuierlich den Zustand des Tanks, und Hersteller bieten oft Garantien von bis zu 30 Jahren auf die Dichtheit.
Entsorgung eines Öltanks
Die fachkundige Entsorgung eines Öltanks erfordert präzise Planung und Durchführung durch einen zertifizierten Fachbetrieb, um die Umwelt und die Sicherheit zu schützen.
Schritte zur fachkundigen Entsorgung:
1. Kontaktaufnahme mit einem Fachbetrieb:
Beauftragen Sie einen zertifizierten Fachbetrieb, um den Öltank zu begutachten und die weitere Vorgehensweise zu planen.
2. Trennung von Rohrleitungen:
Trennen Sie alle Verbindungen zwischen dem Öltank und der Heizung und bauen Sie die Rohrleitungen aus.
3. Entleerung des Tanks:
Pumpen Sie verbliebenes Heizöl ab und entfernen Sie abgesetzten Ölschlamm.
4. Reinigung des Tanks:
Reinigen Sie den leeren Tank gründlich, damit keine Ölreste zurückbleiben.
5. Zerlegung und Abtransport:
Zerlegen Sie große Tanks vor Ort und transportieren Sie die Teile fachkundig ab.
6. Erhalt eines Entsorgungsnachweises:
Nach Abschluss der Arbeiten erhalten Sie eine Bescheinigung über die fachkundige Entsorgung.
Kostenfaktoren:
Die Kosten für die Entsorgung variieren je nach Tankgröße und Zugänglichkeit. Kleine Kunststofftanks sind oft günstiger zu entsorgen als große Stahltanks. Es empfiehlt sich, ein individuelles Angebot von einem Fachbetrieb einzuholen.
Alternativen zum Öltank
Wenn Sie sich entscheiden, Ihren Öltank nicht zu ersetzen, gibt es umweltfreundliche und wirtschaftlich vorteilhafte Alternativen:
Heizsysteme und Brennstofflager:
- Flüssiggastank: Dieser kann sowohl oberirdisch als auch unterirdisch installiert werden und benötigt weniger Platz im Haus.
- Pelletlager: Ein alter Heizöltank kann zum Pelletlager umgerüstet werden, was eine umweltfreundliche Alternative darstellt.
Wasserzisterne:
Regenwassernutzung: Ein ausgedienter Öltank kann zu einer Regenwasserzisterne umgerüstet und für die Gartenbewässerung oder Toilettenspülung genutzt werden.
Erneuerbare Energien:
- Wärmepumpe: Wärmepumpen nutzen Umweltwärme effizient und erfordern keine Brennstofflagerung.
- Solarthermie: Diese Anlagen nutzen Sonnenenergie zur Wassererwärmung und reduzieren den Energiebedarf des Hauses.
Raumnutzung:
Lager- oder Hobbyraum: Nutzen Sie den freigewordenen Raum für alternative Zwecke wie Lager- oder Hobbyräume.
Bevor Sie sich für eine Alternative entscheiden, wägen Sie die Investitionskosten und die Umweltfreundlichkeit sorgfältig ab. Informieren Sie sich über Fördermittel und lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten.