Wachstum und Verbreitung von Okoumé
Okoumé, wissenschaftlich als Aucoumea klaineana bekannt, ist vor allem in Westafrika heimisch. Die Hauptverbreitungsgebiete liegen in Gabun, Äquatorialguinea und der Republik Kongo, wobei auch kleinere Bestände in Kamerun und Nigeria zu finden sind. Der Baum gedeiht besonders gut in alten Sekundärwäldern und bevorzugt saure, nährstoffreiche Böden wie Arenosole oder Ferralsole. Er kann jedoch auch auf nährstoffarmen, sandigen Böden überleben.
Okoumé-Bäume wachsen auf Höhenlagen bis zu 600 Metern, gelegentlich auch höher. Die klimatischen Bedingungen in diesen Regionen umfassen jährliche Niederschlagsmengen zwischen 1200 und 3000 Millimetern sowie Trockenzeiten von maximal drei Monaten. Unter diesen Bedingungen können die Bäume Wuchshöhen von über 50 Metern erreichen.
Außerhalb Afrikas wird Okoumé auch in Ländern wie Indonesien, Malaysia, Surinam und Französisch-Guayana angebaut. In Afrika finden sich kommerzielle Anbauflächen in der Elfenbeinküste und Ghana. Diese Verbreitung und Anpassungsfähigkeit machen Okoumé-Bäume zu einem wichtigen Bestandteil der Waldökosysteme.
Holzmerkmale und Eigenschaften von Okoumé
Okoumé-Holz ist durch seine lachsfarbene bis rosagraue Färbung charakterisiert, die unter Lichteinfluss vergilbt. Das Splintholz ist heller und nur wenige Zentimeter breit. Mit einer Rohdichte von etwa 0,40 bis 0,47 g/cm³ gehört Okoumé zu den leicht bis mittelschweren Holzarten und ist homogen aufgebaut, was es gut bearbeitbar macht. Die mechanischen Eigenschaften umfassen eine Druckfestigkeit von 30 bis 41 N/mm², eine Biegefestigkeit von 50 bis 80 N/mm² und eine Scherfestigkeit von 4 bis 5 N/mm².
Dank seines geringen Kieselerdegehalts von etwa 0,12 bis 0,16 % besteht jedoch eine erhöhte Tendenz zum schnellen Abstumpfen der Werkzeuge. Okoumé-Holz zeigt moderate Quell- und Schwindmaße und bietet eine gute Balance zwischen Stabilität und Flexibilität. Es kann gut verleimt, genagelt und poliert werden.
Bearbeitung und Verwendung von Okoumé
Sie können Okoumé-Holz mit gängigen Werkzeugen problemlos bearbeiten. Es eignet sich besonders gut zur Herstellung von Schälfurnieren im frischen Zustand, da keine thermische Behandlung notwendig ist. Die gleichmäßige Härte und homogene Struktur machen es ideal für feine Tischlerarbeiten und Furniere.
Hauptsächlich wird Okoumé zur Herstellung von Furnieren und Sperrholz verwendet, das sich durch seine Verarbeitungsfreundlichkeit und ästhetischen Qualitäten auszeichnet. Beliebte Anwendungen umfassen:
- Möbelbau: Okoumé-Furniere verleihen Möbelstücken eine ansprechende Optik.
- Türen und Innenausbau: Es ziert häufig Türblätter und Wandverkleidungen.
- Bootsbau: Ideal für Leichtbauweise in Sport- und Freizeitbooten.
- Zigarrenkisten: Aufgrund der gleichmäßigen Oberfläche beliebt.
Beachten Sie, dass Okoumé-Holz nicht besonders widerstandsfähig gegen holzzerstörende Pilze und Insekten ist und daher hauptsächlich für Innenanwendungen empfohlen wird. Bei Außenanwendungen ist ein geeigneter Holzschutz unerlässlich.
Trocknung und Dauerhaftigkeit von Okoumé
Okoumé-Holz trocknet langsam, was jedoch nur zu geringer Rissbildung und Verformung führt. Das Holz zeigt ein befriedigendes bis gutes Stehvermögen, je nach Faserverlauf. In Sachen Dauerhaftigkeit wird Okoumé in die Klasse 4 nach DIN-EN 350-2 eingestuft, was bedeutet, dass es wenig widerstandsfähig gegen holzzerstörende Einflüsse ist. Für den Außenbereich oder feuchte Umgebungen sind zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich.
Okoumé-Multiplex
Okoumé-Multiplex, auch Okoumé-Sperrholz genannt, besteht aus mehreren kreuzweise verleimten Furnierschichten. Mit Dicken von 4 mm bis 40 mm und wasserfester Verleimung ist es besonders für Außenanwendungen geeignet. Typische Einsatzgebiete sind:
- Dachfenster und Fassadenverkleidungen: Hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit.
- Möbelbau und Innenausbau: Eignet sich für langlebige Türen und Arbeitsplatten.
- Bootsbau: Leicht und wasserbeständig.
Okoumé-Multiplex ist in verschiedenen Abmessungen und Qualitäten erhältlich und zeichnet sich durch eine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit und glatte Kanten aus.
Austauschhölzer für Okoumé
Alternativ zu Okoumé können Hölzer der Familie der Burseraceae verwendet werden, darunter Arten wie Canarium, Dacryodes und Garuga. Diese Hölzer weisen eine ähnliche Färbung auf und sind makroskopisch kaum zu unterscheiden. Sie haben oft eine höhere Dichte und eignen sich daher gut als Ersatz für Okoumé.
Botanische Klassifizierung und Handelsnamen
Okoumé, botanisch als Aucoumea klaineana bezeichnet, gehört zur Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae). Es ist die einzige Art innerhalb der Gattung Aucoumea. Hauptsächlich in Westafrika verbreitet, wird das Holz international unter Handelsnamen wie „Angouma“, „Gaboon“ und „Gabun“ geführt.
Gefährdungsstatus
Okoumea klaineana ist auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN als „gefährdet“ eingestuft. Intensive Nutzung und langsames Wachstum haben zur Verringerung der Bestände geführt. In Gabun, einem Hauptanbaugebiet, macht Okoumé rund 90% des Holzexports aus. Maßnahmen wie nachhaltige Forstwirtschaft und die Verwendung von Austauschhölzern sind notwendig, um den Erhalt der Bestände zu sichern.