Das Ortgangblech am Flachdach: Funktion und Notwendigkeit
Ein Ortgangblech bildet den seitlichen Abschluss des Dachs und ist essenziell für den Schutz der Dachkonstruktion. Es verhindert, dass Wettereinflüsse wie Regen, Schnee und Wind unter die Dachabdichtung gelangen. Indem das Ortgangblech die empfindlichen Kanten des Flachdachs abdeckt, wird die Dachkonstruktion vor Feuchtigkeit und den daraus resultierenden Schäden wie Schimmelbildung bewahrt.
Zusätzlich trägt das Ortgangblech dazu bei, das Dach optisch ansprechend zu gestalten, indem es eine klare, saubere Linie entlang des Dachrands erzeugt. Materialien wie Aluminium und Stahl sind aufgrund ihrer Robustheit und Langlebigkeit besonders beliebt.
Auch sorgt das Ortgangblech dafür, dass Regenwasser kontrolliert zur Dachrinne geleitet wird, was die Fassade und darunterliegende Strukturen vor Wasserschäden schützt. Eine korrekte Überlappung der Bleche um etwa 10 cm gewährleistet, dass keine Wasserdringen verhindert wird.
Methoden zur Anbringung des Ortgangblechs am Flachdach
Das Anbringen eines Ortgangblechs erfordert präzises Arbeiten. Im Folgenden werden zwei Methoden vorgestellt:
1. Anbringung mit Holzkeilbohle
Diese Methode eignet sich vor allem für Dächer, die mit Bitumen- oder Kunststoffbahnen abgedichtet sind.
- Vorbereitung: Bringen Sie eine etwa 5 cm hohe und 14 cm breite Holzkeilbohle entlang der Dachkante an. Die Dachabdichtungsbahn sollte bis zur Oberkante dieser Bohle geführt werden.
- Montage des Ortgangblechs: Positionieren Sie das Ortgangblech so, dass der waagerechte Schenkel über dem Dachbelag liegt. Befestigen Sie das Blech stirn- oder dachseitig mit Spenglerschrauben und achten Sie auf eine Überlappung der Bleche von 8-10 cm.
- Ecken: Nutzen Sie 90°-Eckverbinder für Außenecken, um eine dichte Verbindung zu gewährleisten.
2. Anbringung ohne Holzkeilbohle
Diese Methode ist geeignet für Flach- und Steildächer und weniger materialintensiv.
- Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass der Dachrand sauber und eben ist, um eine passgenaue Befestigung des Ortgangblechs zu ermöglichen.
- Montage des Ortgangblechs: Positionieren Sie das Ortgangblech entlang der Dachkante und fixieren es mit Spenglerschrauben, die die Fuge zwischen Dach und Wand vollständig abdecken.
- Wasserableitung: Montieren Sie das Ortgangblech so, dass Regenwasser kontrolliert zur Dachrinne geleitet wird, um Wasserschäden zu vermeiden.
Beide Methoden erfordern sorgfältige Planung und genaue Ausführung, um eine langfristige Abdichtung und Schutz des Daches sicherzustellen.
Materialien für Ortgangbleche
Bei der Herstellung von Ortgangblechen kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, die spezifische Eigenschaften und Vorteile bieten:
- Aluminium: Korrosionsbeständig und in vielen Farben verfügbar, ist Aluminium ideal für den Außenbereich. Wählen Sie eine Materialstärke von 0,8 mm.
- Titanzink: Besonders langlebig und wetterbeständig, entwickelt dieses Material eine schützende Patina. Eine Materialstärke von 0,7 mm ist typisch.
- Kupfer: Bekannt für seine extreme Langlebigkeit, entwickelt Kupfer eine dekorative Patina. Hier wird eine Materialstärke von 0,6 mm verwendet.
- Verzinkter Stahl: Robust und mechanisch belastbar, bietet verzinkter Stahl Schutz gegen verschiedene Einflüsse und ist in verschiedenen Materialstärken erhältlich.
Wählen Sie ein Material, das zu Ihren spezifischen Anforderungen und Präferenzen passt und achten Sie auf die Kompatibilität mit anderen Baustoffen und die Gesamtkosten.
Winkel und Zuschnitte
Ortgangbleche werden häufig in individuellen Winkeln und Zuschnitten gefertigt, um spezifische Anforderungen zu erfüllen. Standardmäßig sind Winkel wie 60°, 70°, 87° und 90° verfügbar, doch auch maßgeschneiderte Optionen sind möglich.
Bei der Auswahl sollten Sie die Maße des waagerechten Schenkels (A) und des senkrechten Schenkels (B) berücksichtigen, um eine passgenaue Integration zu gewährleisten. Hochwertige Biegetechnologien garantieren präzise Winkel und exakte Zuschnitte.
Standardmäßig messen Ortgangbleche etwa 2 Meter in der Länge und haben eine Materialstärke von 0,8 mm bei Aluminium. Durch die Wahl moderner Technik und präziser Planung wird eine optimale Passform sichergestellt.
Tipps für die Montage
- Vorbereitung und Sicherheitsmaßnahmen: Stellen Sie sicher, dass alle benötigten Werkzeuge und Materialien griffbereit sind. Tragen Sie geeignete Sicherheitsausrüstung, um Unfälle zu vermeiden.
- Präzise Vermessung: Messen Sie die abzudichtende Fläche mehrmals nach, um passgenaues Arbeiten zu garantieren. Dies ist entscheidend, um das Eindringen von Wasser und das Abheben bei Windböen zu verhindern.
- Fachgerechte Befestigung: Verwenden Sie Spenglerschrauben aus dem gleichen Material wie das Blech, um Korrosion zu vermeiden. Achten Sie darauf, die Schrauben in regelmäßigen Abständen anzubringen.
- Ecken und Kanten: Nutzen Sie spezielle Eckverbinder für eine saubere Verbindung. Prüfen Sie die Winkel der Ecken und passen Sie die Verbinder entsprechend an.
- Abdichtungsdetails: Führen Sie die Dachabdichtung bis zur Oberkante der Holzkeilbohle, wenn vorhanden, um eine dichte Verbindung zu gewährleisten.
- Wartung und Kontrolle: Führen Sie regelmäßige Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass alle Komponenten fest sitzen und keine Leckagen entstanden sind. Reparieren Sie kleine Schäden sofort, um größere Schäden zu verhindern.
Eine sorgfältige Planung und genaue Ausführung tragen maßgeblich zur Langlebigkeit Ihres Daches bei und schützen vor Feuchtigkeitsschäden und anderen Witterungseinflüssen.