Was OSB überhaupt ist
„OSB“ steht für die Abkürzung „Oriented Strand Board“ oder „Oriented Structural Board“. Wie die englische Bezeichnung schon andeutet, hat das Baumaterial seinen Ursprung im amerikanischen Raum. Dort ist es ein selbstverständlicher Baustoff, der seit vielen Jahrzehnten eingesetzt wird.
OSB wird in Qualitätsklassen unterteilt
Den Weg nach Europa und Deutschland fand OSB im Verlauf der 1990er und mussten dann erst noch langsam durch Handwerker und Heimwerker Akzeptanz finden. Inzwischen sind die OSB-Platten ein beliebter Baustoff und in vielen Bereichen anzutreffen – selbst beim Möbelbau. Die Qualitätsstufen von OSB geben gleichzeitig Auskunft über die Einsatzmöglichkeiten.
- OSB/1
- OSB/2
- OSB/3
- OSB/4
OSB-Platten in der Qualitätsklasse 1
Diese Platten sind vielseitig einsetzbar. Im Baugewerbe finden Sie Verwendung bei Inneneinrichtungen, Innenausbau und im Trockenbau.
OSB-Platten in der Qualitätsklasse 2
Diese Platten sind besonders stabil und tragfähig. Daher können Sie für tragende Aufgaben im Trockenbau verwendet werden.
OSB-Platten in der Qualitätsklasse 3
Auch diese Platten sind so stabil, dass sie tragend eingesetzt werden können. Durch eine spezielle Beschichtung sind sie für Feuchträume geeignet.
OSB-Platten in der Qualitätsstufe 4
Diese Platten sind sogar hochtragend und feuchtebeständig.
Aus den unterschiedlichen Qualitätsstandards können Sie die weitere Bearbeitung ableiten. Grundsätzlich können Sie für den jeweiligen Zweck immer eine dafür verwendbare OSB-Platte finden.
- tapezieren
- streichen
- lackieren
- lasieren
- ölen
- wachsen
Voraussetzungen, um OSB zu streichen
Wichtig insbesondere bei Streicharbeiten ist es, dass Sie nicht beschichtete OSB-Platten verwenden. Die Beschichtung ergibt sich insbesondere bei OSB, welches für den Feuchtraum geeignet ist. Sie müssen OSB sowieso zuerst anschleifen, wenn Sie es lackieren oder streichen wollen. Dabei würde auch die Beschichtung beschädigt werden.
Eine Sperrgrundierung ist Voraussetzung zum anschließenden Streichen
Ebenso wichtig ist die Vorbehandlung von OSB vor dem Streichen. Trotz der hohen Qualität bleibt OSB ein aus Holz hergestelltes Produkt. Damit haben Sie es auch mit einigen nachteiligen Holzeigenschaften zu tun. So müssen Sie die OSB-Platten vor dem Streichen mit einer Sperrgrundierung bearbeiten.
Vernachlässigen Sie die Sperrgrundierung nicht
Die Sperrgrundierung verhindert, dass Flüssigkeit von der OSB-Platte aufgenommen werden kann. Versehen Sie OSB nicht mit Sperrgrund, kann es aufschüsseln. Darunter versteht man das umfassende nach oben Wölben der Außenseiten.
Der Feuchtigkeitsgehalt von den Platten muss sich anpassen
Noch eine weitere Eigenschaft kommt zum Tragen, die es auch bei Holz und Holzprodukten gibt. Insbesondere nicht beschichtetes OSB nimmt natürlich Feuchtigkeit auf. Erhalten Sie eine Lieferung OSB-Platten, müssen Sie diesen also zunächst Zeit zum Akklimatisieren geben. Die bestehende Feuchtigkeit wird dadurch an die Umgebungsfeuchte (Luftfeuchtigkeit) angepasst.
OSB-Platten können bei der Dachdämmung auch als Dampfbremse eingesetzt werden – ebenso bei Dämmarbeiten in anderen Räumlichkeiten.
Sie müssen OSB nicht zwingend streichen. Es gibt OSB-Texturen (Oberflächenfarbstrukturen), die sehr ansprechend wirken und deshalb offen sichtbar verbaut werden.