Kostenbeispiel: Papiertonne
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 4-Personen-Haushalt
- Tonnengröße 240 l
- Leerungsintervall: 4-wöchentlich
- Grundgebühr (123,12 EUR) für Müllentsorgung gesamt nicht berücksichtigt
Posten | Preis |
---|---|
Papiertonne | 7,08 EUR |
jährliche Kosten | 7,08 EUR |
Kostenüberblick
- Keine zur Verfügung gestellte Papiertonne
- Kostenlos zur Verfügung gestellte Papiertonne
- Jährliche Pauschalgebühr
- Gebühr pro Leerung
Keine zur Verfügung gestellte Papiertonne
Viele Gemeinden stellen überhaupt keine Sammeltonne für Papierabfälle, Pappe und Kartonagen zur Verfügung. Das gesammelte Altpapier und Verpackungsmaterial aus Papier muss dann jeder Haushalt selbst zu einem aufgestellten Sammelbehälter im Ortsgebiet oder zum nächsten Wertstoffhof bringen. (Die separate Entsorgung von Altpapier ist aufgrund des in Deutschland geltenden Mülltrennungsgebots dennoch verpflichtend).
Altpapier, Pappe und Kartonagen werden in Deutschland immer dem Recycling zugeführt, sie stellen einen wichtigen Rohstoff für die Industrie dar, der meist knapp ist, und für den die Gemeinden nicht selten auch Geld bekommen. Altpapier ist damit ein „Wertstoff“ im wahrsten Sinn des Wortes.
Viele Gemeinden versuchen deshalb, durch das Aufstellen einer Papiertonne und die regelmäßige Abholung bei jedem Haushalt die gesammelte Menge insgesamt zu vergrößern. Wenn das Trennen im Haushalt leichter fällt und das verpflichtende Wegbringen der Papierabfälle wegfällt, wird gewöhnlich auch mehr gesammelt.
Kostenlos zur Verfügung gestellte Papiertonne
In einigen Gemeinden sind die Kosten für die zur Verfügung gestellte Papiertonne (und gegebenenfalls auch der Biotonne) bereits in den Gebühren für die Restmüllentsorgung enthalten. In diesem Fall werden für die Papiertonne keine separaten Kosten verrechnet.
Jährliche Pauschalgebühr
Bei Zurverfügungstellung einer Papiertonne (Blaue Tonne) und regelmäßiger Abholung verrechnen viele Gemeinden eine zusätzliche jährliche Pauschalgebühr für die Blaue Tonne. Die verlangten Gebühren richten sich nach der Tonnengröße (üblich sind 80 Liter, 120 Liter, 240 Liter, 800 Liter und 1.100 Liter) und sind in der Abfallgebührensatzung der Gemeinde festgelegt (die meist jährlich angepasst wird). Die Abfallgebühren sind je nach Gemeinde oft stark unterschiedlich.
Je nach Tonnengröße und Gemeinde können jährliche Kosten zwischen 30 EUR und 300 EUR jährlich anfallen.
Vorgegebene Größe. In vielen Gemeinden gilt eine vorgegebene Größe (je nach Anzahl der Personen im Haushalt). In anderen Gemeinden wiederum kann die Größe des Papiermüll-Behälters frei nach eigener Schätzung gewählt werden.
Abweichende Gebühren für Gewerbe. Viele Gemeinde sehen für Gewerbebetriebe abweichende Mindestgrößen und häufig auch abweichende Gebühren vor.
Leerungshäufigkeit. In den meisten Gemeinden wird die Papiertonne entweder 14-tägig oder 4-wöchentlich abgeholt. Sonderleerungen sind bei einigen Gemeinden möglich, ziehen allerdings zusätzliche Gebühren nach sich.
In einigen Gemeinden darf man das Leerungsintervall selbst bestimmen (geringere jährliche Gebühren bei seltener Leerung), in anderen ist es fest vorgegeben.
Gebühr pro Leerung
Einige Gemeinden verrechnen bei der Müllabfuhr Gebühren pro erfolgter Leerung. Je nach Leerungstagen und Leerungsintervall können die Kosten von Jahr zu Jahr damit leicht unterschiedlich liegen (mehr oder weniger Leerungstage im Jahr).
Die jährlichen Gesamtkosten bewegen sich je nach Tonnengröße meist in einem ähnlichen Bereich wie auch bei den jährlichen Pauschalkosten. Wer sein Leerungsintervall allerdings verdoppeln kann (4-wöchentlich statt 14-tägig), spart meist die Hälfte der Kosten.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Gewerbebetrieb
- Tonnengröße: 1.100 l
- Leerung wöchentlich #erbvertrag
Posten | Preis |
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Papiertonne | 171,60 EUR |
Gesamtkosten pro Jahr | 171,60 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren und und unnötige Kosten zu vermeiden, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Sonderleerungen vermeiden
- Abfallaufkommen verringern
Sonderleerungen vermeiden
Die Größe der Papiertonne sollte, sofern wählbar, so gewählt werden, dass sie dem üblicherweise anfallenden Müllvolumen angemessen ist. Zu groß dimensionierte Tonnen verursachen unnötige hohe Kosten jedes Jahr, bei zu klein dimensionierten Tonnen gelingt es oft nicht, Sonderleerungen zu vermeiden – was zusätzliche Kosten bedeutet.
Kurzfristig hohe Abfallmengen (z. B. an Weihnachten oder beim Bestellen einer großen Zahl von Möbeln) kann man zunächst zwischenlagern und dann erst nach und nach in die Tonne geben oder gegebenenfalls direkt zum Wertstoffhof transportieren.
Abfallaufkommen verringern
Altpapier und Kartonagen sind gewöhnlich gut komprimierbar, damit besteht immer ein gewisser Spielraum, noch etwas mehr unterzubringen. Man sollte sich zur Gewohnheit machen, Papierverpackungen entweder gründlich zu zerkleinern oder zumindest flachzudrücken, besonders bei Lieferverpackungen (Paket-Kartons) kann man das Volumen sehr stark verringern, wenn man die Kartons zunächst zerreißt, bevor man sie in die Tonne gibt.
Wer sich hier einige gute Gewohnheiten zulegt, kann gegebenenfalls das Müllvolumen dauerhaft deutlich verringern – und so durch eine kleinere Tonnengröße oder seltenere Leerungen die Kosten für die Papiertonne verringern.
FAQ
Welche Kosten verursacht die Papiertonne?
In unserem Beispiel fallen für die Papiertonne (240 Liter, 4-wöchentlich geleert) jährliche Kosten von 7,08 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Arten von Kosten können anfallen?
Wenn von der Gemeinde keine Papiertonne zur Verfügung gestellt wird, fallen keinerlei Kosten an, bei vielen Gemeinden sind die Kosten auch bereits in den Restmüllgebühren enthalten, die Papiertonne ist dann kostenfrei. In anderen Fällen wird bei Papiertonnen entweder eine Jahres-Pauschalgebühr oder eine Gebühr pro Leerung erhoben. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich Kosten senken und unnötige Kosten vermeiden?
Unnötige Kosten lassen sich durch eine passende Behältergröße vermeiden, dann entfällt die Notwendigkeit zu einzelnen, kostenpflichtigen Sonderleerungen zwischen den Abholungsintervallen. Durch Zerkleinern der Abfälle kann man das Abfallvolumen oft deutlich verringern, was ebenfalls Kosten sparen hilft. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.