Estrich vorbereiten für die Parkettverlegung
Bevor Sie mit der Verlegung des Parketts beginnen, muss der Estrich gründlich vorbereitet werden. Dies stellt sicher, dass der Boden eine stabile und langlebige Basis erhält. Hier sind die wesentlichen Schritte, die Sie beachten sollten:
1. Reinigung und Schadensbehebung
Untersuchen Sie den Estrich sorgfältig auf Verunreinigungen wie Öle, Fette oder Bauarbeitenrückstände. Diese können die Haftung des Klebstoffs beeinträchtigen und müssen deshalb vollständig entfernt werden. Risse und Löcher sollten Sie kraftschlüssig verschließen, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.
2. Nivellierung und Ebenheit
Kontrollieren Sie die Ebenheit des Estrichs mit einer Richtlatte. Beseitigen Sie Unebenheiten von mehr als 3 mm mit geeigneten Ausgleichs- oder Nivelliermassen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um spätere Schäden am Parkettboden zu vermeiden.
3. Grundierung und Trocknung
Tragen Sie eine passende Grundierung auf, um die Haftung des Parkettklebers zu verbessern und die Saugfähigkeit der Estrichoberfläche zu regulieren. Es ist wichtig, dass der Estrich vollständig trocken ist, bevor Sie mit der Parkettverlegung fortfahren.
4. Feuchtigkeitsprüfung
Überprüfen Sie die Restfeuchte des Estrichs mit einem Calciumcarbid-Messgerät (CM-Messung), um sicherzustellen, dass die Feuchtigkeit innerhalb zulässiger Werte liegt. Beispielsweise darf ein Zementestrich maximal 2,0 % Restfeuchte aufweisen.
5. Temperatur und Raumklima
Stellen Sie sicher, dass die Unterbodentemperatur mindestens 15°C und die Raumtemperatur mindestens 18°C beträgt. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte unter 70 % liegen, um ideale Bedingungen für die Aushärtung des Parkettklebers zu schaffen.
Weitere wichtige Prüfkriterien
Neben den Hauptkriterien sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen, um eine optimale Grundlage für Ihr Parkett zu schaffen:
- Festigkeit: Der Estrich muss eine ausreichende Festigkeit besitzen. Dies kann durch die Gitterritzmethode überprüft werden. Achten Sie darauf, dass der Estrich nicht abkreidet oder absandet.
- Saugfähigkeit: Überprüfen Sie bei Calciumsulfat-Fließestrichen die Saugfähigkeit durch eine Benetzungsprüfung, um sicherzustellen, dass die Grundierung und der Kleber gut haften.
- Oberflächenqualität: Die Estrichoberfläche muss gleichmäßig saugfähig sein und darf keine Beschädigungen aufweisen. Reparieren Sie beschädigte Bereiche vor der Parkettverlegung.
- Randdämmstreifen: Stellen Sie sicher, dass an allen angrenzenden Bauteilen Randdämmstreifen angebracht sind, um Schallbrücken zu vermeiden und den notwendigen Dehnungsspielraum zu gewährleisten.
- Verlegungsvoraussetzungen: Alle baulichen Vorarbeiten wie Putz- und Malerarbeiten sowie das Schließen von Fenster- und Türöffnungen müssen abgeschlossen sein.
- Protokolle und Bestätigungen: Bei Heizestrichen ist ein vollständiges Aufheizprotokoll erforderlich, das von einer Fachkraft durchgeführt und bestätigt wurde. Zudem sollte die Restfeuchte gemäß den Herstellervorgaben dokumentiert werden.
Methoden zur Verlegung von Parkett auf Estrich
Die Verlegung von Parkett auf Estrich kann unterschiedlich erfolgen. Hier sind zwei gängige Methoden: die schwimmende Verlegung und die vollflächige Verklebung.
Schwimmende Verlegung
Bei dieser Methode wird das Parkett nicht fest mit dem Estrich verbunden, sondern durch ein Klicksystem miteinander verknüpft und auf einer Unterlagsmatte verlegt. Diese Matte dient als Trittschalldämmung und Feuchtigkeitsschutz. Diese Verlegemethode erlaubt eine schnelle Installation und das rückstandslose Entfernen des Parketts. Achten Sie hierbei auf die Restfeuchte des Estrichs, die bei Zementestrichen nicht über 2 % liegen sollte.
Vollflächige Verklebung
Diese Methode sorgt für eine feste Verbindung zwischen Parkett und Estrich, was besonders stabil und langlebig ist. Der Parkettkleber wird gleichmäßig aufgetragen, und die Parkettbretter werden darauf verlegt. Vor der Verklebung muss der Estrich gereinigt und geschliffen werden, um eine optimale Haftung zu gewährleisten. Verwenden Sie einen hochwertigen Kleber und achten Sie darauf, dass die Restfeuchte des Estrichs nicht mehr als 2 % beträgt.
Zusätzliche Hinweise zur Verlegung
Beim Verlegen von Parkett auf Estrich ist besondere Aufmerksamkeit auf einige weitere kritische Punkte zu legen. Diese Hinweise verbessern die Verlegequalität und die spätere Nutzung des Bodens.
Werkzeuge und Material
Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Werkzeuge und Materialien zur Hand haben. Dazu gehören:
- Maßband und Bleistift für exakte Zuschnitte.
- Hammer und Schlagklotz, um die Parkettbretter richtig zu positionieren.
- Zugeisen für die letzte Parkettreihe an der Wand.
- Stichsäge oder Handkreissäge für präzise Schnitte.
Zuschnitt und Fugen
Richtiger Zuschnitt der Parkettbretter ist besonders an unregelmäßigen Raumformen oder Türrahmen wichtig:
- Beginnen Sie in einer linken Raumecke und arbeiten Sie sich zur gegenüberliegenden Seite vor. Die Federseite sollte zur Wand zeigen.
- Halten Sie eine Dehnungsfuge von mindestens 10 bis 15 mm entlang der Ränder ein, um Bewegungen des Bodens zu ermöglichen.
Ecken und Kanten
Achten Sie besonders auf den Zuschnitt und die Verlegung an Ecken und Kanten:
- Verwenden Sie Sockelleisten oder Viertelstäbe, um Dehnungsfugen abzudecken und einen sauberen Abschluss zu erreichen.
- Planen Sie bei komplexen Verlegemustern zusätzliche Zeit für genaue Zuschnitte ein.
Klebstoff und Verklebung
Wenn Sie sich für die vollflächige Verklebung entscheiden:
- Tragen Sie den Klebstoff gleichmäßig auf und vermeiden Sie Luftblasen.
- Verwenden Sie etwa 1,2 bis 1,3 kg/m² Klebstoff für Standard-Dielenformate.
Stabilität und Pflege
Zur Erhaltung des verlegten Parketts:
- Verleimen Sie Nut und Feder bei kleinen Elementabschnitten, insbesondere in stark beanspruchten Bereichen.
- Halten Sie regelmäßige Pflege- und Reinigungsprotokolle ein, um die Langlebigkeit und Schönheit Ihres Parkettbodens zu gewährleisten.
Befolgen Sie diese Hinweise sorgfältig, um sicherzustellen, dass Ihr Parkettboden fachkundig verlegt wird und Ihnen lange Freude bereitet.