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Parkettpflege

Parkett ölen: Anleitung für die richtige Holzbodenpflege

Von Sven Lindholm | 23. Oktober 2024
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Gepflegtes Parkett wertet jeden Raum auf. Mit der richtigen Ölung erhält der Boden nicht nur einen Schutzfilm, sondern auch eine edle Optik. Dieser Artikel erklärt die wichtigsten Schritte und gibt Tipps zur Wahl des passenden Öls.

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Vorbereitungen für das Ölen: So starten Sie richtig

Bevor Sie mit dem Ölen Ihres Parkettbodens beginnen, sollten Sie einige wichtige Vorbereitungen treffen. Diese Schritte sorgen dafür, dass das Öl effektiv in das Holz eindringen kann und ein gleichmäßiges Ergebnis erzielt wird.

  1. Temperatur und Lichtverhältnisse: Stellen Sie sicher, dass die Raumtemperatur zwischen 18 und 23 Grad Celsius liegt. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, indem Sie die Fenster abdunkeln oder die Vorhänge zuziehen. Diese Maßnahme verhindert, dass das Öl ungleichmäßig verteilt wird.
  2. Gründliche Belüftung: Eine gute Luftzirkulation im Raum ist wichtig. Öffnen Sie Fenster oder Türen, um einen ausreichenden Luftaustausch zu gewährleisten. Dies unterstützt die Trocknungszeit des Öls und leitet unangenehme Dämpfe ab.
  3. Fugenreparatur: Falls Ihre Parkettfugen beschädigt sind, sollten Sie diese vor dem Ölen reparieren. Verwenden Sie hier eine geeignete Mischung aus Fugenkitt und Schleifstaub, um kleinere Risse zu füllen. Größere Fugen können mit spezieller Fugendichtmasse behandelt werden.
  4. Werkzeuge und Utensilien: Bereiten Sie alle notwendigen Werkzeuge und Materialien vor, die Sie für den Ölvorgang benötigen. Dazu gehören Handschuhe, Schutzbrille, Rührstab, Pinsel für die Kanten, Gummiabzieher oder Stahlspachtel und fusselfreie Baumwoll-Lappen zum Abtragen überschüssigen Öls.

Mit diesen vorbereitenden Schritten schaffen Sie die optimalen Bedingungen für ein erfolgreiches Ölen Ihres Parkettbodens.

Die Wahl des richtigen Öls: Hartöl oder Hartwachsöl?

Die Entscheidung zwischen Hartöl und Hartwachsöl für Ihren Parkettboden hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Art der Nutzung und Ihren persönlichen Vorlieben.

Hartöl

Hartöl ist ideal für jene, die die natürliche Schönheit und Atmungsaktivität ihres Parketts bewahren möchten. Es zieht tief in das Holz ein und bietet von innen heraus Schutz, wobei die Holzporen offenbleiben. Typische Inhaltsstoffe sind eine Mischung aus natürlichen Ölen wie Leinöl und Walnussöl. Hartöl eignet sich besonders für Wohnräume, wo der Boden keine extremen Belastungen aushalten muss.

Vorteile:

  • Hält die Holzporen offen
  • Betont die natürliche Holzfarbe und Maserung
  • Reparaturfreundlich: Leichte Nachbesserung von Kratzern und Dellen möglich

Nachteile:

  • Erfordert regelmäßiges Nachölen
  • Höhere Empfindlichkeit gegenüber Wasser
  • Reinigung mit spezieller Holzbodenseife notwendig

Hartwachsöl

Hartwachsöl kombiniert die Vorteile von Öl und Wachs und bildet dabei eine Schutzschicht auf der Holzoberfläche. Diese Schicht macht das Parkett widerstandsfähiger gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit und erleichtert die Reinigung. Besonders geeignet ist Hartwachsöl für stark beanspruchte Bereiche wie Flure oder Küchen.

Vorteile:

  • Bildet eine schützende Schicht auf der Oberfläche
  • Widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Schmutz
  • Pflegeleichter als reines Hartöl

Nachteile:

  • Weniger atmungsaktiv, Poren des Holzes werden verschlossen
  • Kann die Holzmaserung leicht verdecken

Die Wahl des richtigen Öls sollte sorgfältig abgewägt werden, um sowohl die Funktionalität als auch die Optik Ihres Bodens optimal zu unterstützen. Ein Wohnbereich profitiert oft von der natürlichen Ästhetik eines Hartöls, während stärker frequentierte Räume die Robustheit eines Hartwachsöls benötigen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So ölen Sie Ihren Parkettboden

Nachdem Sie den Parkettboden gründlich vorbereitet und das passende Öl ausgewählt haben, können Sie mit dem Ölen beginnen. Befolgen Sie diese Schritt-für-Schritt-Anleitung für beste Ergebnisse:

  1. Öl sorgfältig aufrühren: Beginnen Sie damit, das Parkettöl gut umzurühren, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten. Verwenden Sie einen Rührstab oder einen Wendelrührer für diesen Schritt.
  2. Ränder des Raumes bearbeiten: Tragen Sie das Öl mit einem Pinsel auf die Ränder des Raumes auf. Achten Sie darauf, dass Sie dabei präzise arbeiten, um Ölansammlungen in den Ecken zu vermeiden.
  3. Hauptfläche ölen: Gießen Sie eine kleine Menge des Öls direkt auf die zu behandelnde Fläche. Nutzen Sie für die gleichmäßige Verteilung einen Gummiabstreifer oder eine Poliermaschine mit einem geeigneten Pad.
  4. Einziehen des Öls: Lassen Sie das Öl etwa 15 Minuten einziehen, damit es tief in das Holz eindringen kann. Beachten Sie hierbei die spezifischen Vorgaben des Herstellers.
  5. Überschüssiges Öl entfernen: Nehmen Sie nach der Einwirkzeit das überschüssige Öl mit einem fusselfreien Baumwoll-Lappen auf. Es darf kein Öl auf der Oberfläche stehen bleiben, um Pfützenbildung zu vermeiden.
  6. Trocknen lassen: Lassen Sie das Holz für mindestens 12 Stunden trocknen. Die genaue Trocknungsdauer kann je nach verwendeter Ölsorte und Raumtemperatur variieren. Stellen Sie sicher, dass der Raum während dieser Zeit gut belüftet ist.
  7. Optionale zweite Schicht: Falls Ihr Boden stärker geschützt werden soll, können Sie eine zweite Ölschicht auftragen. Wiederholen Sie dazu die Schritte 3 bis 6. Beachten Sie erneut die Herstellerangaben bezüglich der Trocknungszeiten.
  8. Zusätzliche Schutzschicht (optional): Nach dem vollständigen Trocknen des Öls können Sie eine dünne Schicht Hartwachs auftragen. Verwenden Sie hierfür einen fusselfreien Lappen oder eine Poliermaschine. Das Wachs bietet zusätzlichen Schutz und verleiht Ihrem Parkett einen schönen Glanz.

Beachten Sie, dass Sie ölgetränkte Lappen in einem luftdicht verschlossenen Metall- oder Kunststoffbehälter lagern sollten, um Selbstentzündung zu vermeiden. So stellen Sie sicher, dass der Pflegeprozess sicher und effektiv abläuft.

Artikelbild: Bartek/stock.adobe.com