Kostenbeispiel: Parkett reparieren
Beispielsituation:
- Parkettboden, Raumgröße 32 m²
- mittelschwere Schäden, einige Kratzer
- Schäden sind großflächig
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrtskosten | 68 EUR |
Schleifen/Versiegeln | 1.150 EUR |
Gesamtkosten | 1.218 EUR |
pro m² | 38,06 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Art der Beschädigung
- Punktuelle Reparaturen
- Abschleifen
- Zusätzliche Arbeiten
Art der Beschädigung
Bei Parkettböden muss man grundsätzlich zwei unterschiedliche Arten von Beschädigungen unterscheiden: punktuelle Schäden und großflächige Beschädigungen oder Abnutzungserscheinungen. Beide werden auf unterschiedliche Weise repariert.
Daneben spielt natürlich in beiden Fällen auch der Umfang des jeewiligen Schadens eine Rolle für die Art und die Kosten der Behebung.
Punktuelle Reparaturen
Geringe Kosten für punktuelle Schäden. Punktuelle Schäden lassen sich meist zu sehr geringen Kosten austauschen.
Austausch von Parkettstäben. Ist der Schaden größer oder reicht tiefer, können in vielen Fällen auch problemlos einzelne Parkettstäbe ausgetauscht werden.
Dabei ist allerdings gerade bei älteren Böden zu berücksichtigen, dass deutlich sichtbare Farbunterschiede auftreten, bis das neu eingesetzte Holz im Lauf der Zeit nachdunkelt. Aus diesem Grund wird gewöhnlich bei allen größeren Schäden in gut sichtbaren Bereichen komplett abgeschliffen und neu versiegelt, um Farbunterschiede zu vermeiden.
Abschleifen
Einfaches Schleifen (Aufarbeitung). Die Kosten für einfaches Schleifen zur Aufarbeitung des Parketts bewegen sich gewöhnlich zwischen 25 und 45 EUR pro m². In diesen Pauschalpreis sind häufig die Kosten für Schleifmaterial bereits eingerechnet.
Kleinere, tiefgehende Schäden lassen sich vor dem Schleifen gegebenenfalls noch mit spezieller Holzpaste ausbessern. Dafür ist mit geringfügigen zusätzlichen Kosten zu rechnen, je nach individuellem Arbeitsaufwand.
Schleifen bis zum rohen Holz (Schäden beseitigen). Bei großflächigen, tiefgehenden Schäden muss mehr abgeschliffen werden, dafür sind zusätzliche Schleifgänge nötig und die Schleifkosten liegen insgesamt höher.
Versiegeln. Nach dem Abschleifen muss der Parkettboden neu versiegelt werden. Für das Versiegeln sind – je nach Art der verwendeten Versiegelung und individuellem Arbeitsaufwand – gewöhnlich Kosten zwischen 10 und 20 EUR pro m² zu rechnen.
Zwischen- und Endreinigung. Um den Schleifstaub zu entfernen, sind zwischen den einzelnen Schleifgängen Zwischenreinigungen erforderlich. Nach Abschluss der Arbeiten erfolgt eine Endreinigung.
Bei vielen Fachbetrieben sind die Kosten für die nötigen Zwischen- und Endreinigungen bereits im angebotenen Pauschalpreis enthalten, manche Unternehmen verrechnen sie separat (gewöhnlich als Pauschale).
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Fußleisten montieren/demontieren
- Umfärben des Parketts (auf Kundenwunsch)
- Anfahrtskosten
Fußleisten montieren/demontieren
Das Entfernen und Wiederanbringen der Fußleisten ist mit beträchtlichem Arbeitsaufwand verbunden – daher werden diese Arbeiten meist separat verrechnet. Die verlangten Kosten bewegen sich gewöhnlich zwischen 5 und 10 EUR je lfd. Meter.
Umfärben des Parketts (auf Kundenwunsch)
Wenn ohnehin eine Aufarbeitung des Parketts ansteht, können Fachbetriebe auch das Umfärben des Parketts vornehmen. Dafür muss bis aufs rohe Holz geschliffen werden (höherer Schleifaufwand). Ein komplettes Umfärben ist auch nötig, wenn Urinspuren von Haustieren behoben werden sollen.
Je nach eingesetzter Färbemethode bewegen sich die Gesamtkosten für Schleifen und Umfärben dabei zwischen 50 und 90 EUR pro m². Mehr zu den möglichen Färbemethoden und Kosten erfahren Sie in unserem Artikel Parkett färben: Kosten.
Anfahrtskosten
Bei umfangreichen Arbeiten können mehrere Anfahrten notwendig sein, entsprechend hoch fallen dann die Anfahrtskosten aus. Wie Unternehmen Anfahrtskosten berechnen und in welcher Höhe Anfahrtskosten überhaupt zulässig sind, können Sie in unserem Artikel Anfahrtskosten nachlesen.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Parkettboden, Raumgröße 32 m²
- schwere Schäden, Verfärbung (Hundeurin)
- Schäden sind großflächig
- Umfärben erforderlich
Posten | Preis |
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Anfahrtskosten | 120 EUR |
Schleifen/Versiegeln | 1.480 EUR |
Färben | 1.170 EUR |
Gesamtkosten | 2.770 EUR |
pro m² | 86,56 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Parkettboden, Raumgröße 32 m²
- kleinere, oberflächliche Schäden
- geringer Schleifaufwand
Posten | Preis |
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Anfahrt | 45 EUR |
Schleifen/Versiegeln | 880 EUR |
Gesamtkosten | 925 EUR |
pro m² | 28,90 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Kleine Schäden selbst ausbessern
- Angebote vergleichen
- Übliche Abnutzung an Vermieter zurückweisen
Kleine Schäden selbst ausbessern
Kleinere Dellen und Schäden lassen sich häufig problemlos selbst ausbessern. Dafür gibt es spezielle Parkett-Reparatursets. Sie kosten im Handel gewöhnlich 15 – 40 EUR.
Angebote vergleichen
Vor der Vergabe eines Auftrags sollte man möglichst mehrere Angebote vergleichen. Da Betriebe ihre Arbeitsleistung zum Teil sehr unterschiedlich kalkulieren, kann es durchaus zu beträchtlichen Abweichungen bei den angebotenen Preisen kommen. Vor Einholen des Angebots sollte man sicherstellen, dass man sich beim Fachbetrieb ein realistisches und umfassendes Bild von den vorhandenen Schäden am Parkett machen kann.
Übliche Abnutzung an Vermieter zurückweisen
Nicht selten gibt es beim Auszug Streit zwischen Mieter und Vermieter, weil der Vermieter verlangt, dass der Mieter die aufgetretenen Abnutzungserscheinungen am Parkettboden auf eigene Kosten beheben lassen muss.
Solange es sich aber um übliche Abnutzungserscheinungen handelt (Gerichte setzen die Lebensdauer eines Parkettbodens gewöhnlich zwischen 12 und 20 Jahren an), muss diese Kosten der Vermieter tragen. Ausgenommen sind unübliche oder unüblich große Schäden und nicht gewöhnlich auftretende Schäden (z. B. Verfärbungen, aufgequollene Parkettstäbe und Ähnliches). In diesem Fall ist man tatsächlich als Mieter in der Pflicht, für die Behebung der Schäden aufzukommen.
FAQ
Was kostet das Reparieren von Parkettböden?
In unserem Beispiel kostet die Reparatur des Parkettbodens 38,06 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind der Umfang und die Tiefe der Schäden, der notwendige Aufwand für das Schleifen und die Art der eingesetzten Versiegelung. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man kleinere Beschädigungen einfach selbst repariert (im Handel erhältliche, kostengünstige Reparatursets) und vor dem Beauftragen einer Aufarbeitung mehrere Angebote einholt. Vom Selbstschleifen des Parketts ist dringend abzuraten – durch fehlende Erfahrung verursachte Fehler können teure Reparaturen oder einen neuen Parkettboden notwendig machen. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.