Was ist passiver Korrosionsschutz?
Passiver Korrosionsschutz umfasst Maßnahmen, die ein metallisches Bauteil durch eine physikalische Barriere vor korrosiven Medien schützen. Ziel ist es, dass weder Wasser noch Sauerstoff das Metall erreichen, um eine chemische Reaktion, die zur Korrosion führt, zu verhindern. Dies wird durch das Aufbringen einer Schutzschicht auf die Metalloberfläche erreicht, die aus Lacken, Kunststoffen, Gummi oder Metallen bestehen kann.
Die Effektivität des passiven Korrosionsschutzes hängt stark davon ab, dass die Schutzschicht vollständig dicht ist. Selbst kleinste Lücken können die Entstehung von Korrosion ermöglichen und beschleunigen. Schutzschichten trennen das Werkstück von der Umwelt und verhindern den Angriff aggressiver Substanzen wie Salze, Säuren oder Feuchtigkeit. Verschiedene Arten von Schutzschichten können je nach Anwendung und Umgebung genutzt werden, um langfristigen Schutz zu gewährleisten.
Methoden des passiven Korrosionsschutzes
Beim passiven Korrosionsschutz gibt es verschiedene Ansätze, um Metallbauteile vor korrosiven Einflüssen zu schützen. Diese Methoden schaffen eine physikalische Barriere zwischen Metall und Umgebung und verhindern den Kontakt mit schädlichen Substanzen wie Feuchtigkeit, Salzen oder aggressiven Chemikalien. Im Folgenden werden die häufigsten Methoden beschrieben:
Anorganische Schutzschichten
Metallische Überzüge
Metallische Überzüge bieten robusten Schutz, indem das Metall mit einer dünnen Schicht eines widerstandsfähigeren Metalls überzogen wird. Typische Verfahren sind:
- Verzinkung: Dabei wird Zink verwendet, das sowohl als Barriere als auch als kathodischer Schutz dient, falls die Schicht beschädigt wird.
- Galvanische Beschichtungen: Hier kommen Metalle wie Nickel, Kupfer oder Chrom zum Einsatz, um das Grundmetall abzuschirmen.
Konversionsschichten
Konversionsschichten werden durch chemische Reaktionen an der Metalloberfläche gebildet. Dazu gehören:
- Phosphatierung: Phosphatschichten bieten eine gute Grundlage für Lackierungen und erhöhen die Haftfestigkeit.
- Chromatierung: Diese Methode findet Anwendung bei Aluminium und Zink und verbessert den Schutz.
- Eloxieren: Vor allem bei Aluminium wird durch dieses Verfahren eine schützende Oxidschicht erzeugt.
Organische Beschichtungen
Organische Materialien bieten ebenfalls vielseitigen Schutz gegen Korrosion:
- Flüssiglacke: Lacke auf Wasser- oder Lösemittelbasis bieten sowohl Korrosionsschutz als auch optische Verschönerung.
- Pulverlacke: Diese bilden eine robuste, porenfreie Schutzschicht und eignen sich ideal für unbehandelte Bauteile.
- Elastische Überzüge: Materialien wie Gummi oder Kunststoffe bieten flexiblen und widerstandsfähigen Schutz, besonders in industriellen Anwendungen.
Temporärer Korrosionsschutz
Für vorübergehenden Korrosionsschutz während Lagerung oder Transport stehen verschiedene Mittel zur Verfügung:
- Schutzöle: Ein dünner Ölfilm kann Korrosion für begrenzte Zeiträume verhindern.
- Schutzwachse: Wachse bieten eine abziehbare Schutzschicht, die sich leicht applizieren und entfernen lässt.
Die Wahl der passenden Methode richtet sich nach der spezifischen Anwendung, den Umgebungsbedingungen und den Anforderungen an die Schutzwirkung. Berücksichtigen Sie diese Faktoren sorgfältig, um den geeigneten Korrosionsschutz für Ihre Bedürfnisse sicherzustellen. So können Sie die Lebensdauer Ihrer Metallteile verlängern und teure Schäden vermeiden.