Wie trocken müssen Holzpellets sein?
Mit Pellets zu heizen, ist angesichts der immer prekärer werdenden Verfügbarkeit fossiler Energieträger eine zukunftssicherer als die Nutzung herkömmlicher Heizmethoden. Heizpellets werden vorwiegend aus Holzabfall gepresst oder auch aus Stroh, Pflanzenfruchthülsen oder Papier. Damit sie einen guten Heizwert liefern, beim Verbrennen möglichst wenige Schadstoffe ausstoßen und nicht zusammenkleben, müssen sie wie auch Scheitholz möglichst trocken sein. Eine Restfeuchte von 10 bis maximal 15% gilt als vertretbar in puncto Heizeffizienz und Schadstoffbegrenzung.
Wie misst man die Feuchtigkeit in Pellets?
Anders als bei Scheitholz kann man den Feuchtigkeitsgehalt von Pellets nicht mit einem Dualelektroden-Feuchtigkeitsmessgerät messen. Schließlich handelt es sich um ein Schüttgut, dessen Gesamt-Feuchtigkeitsgehalt für die Verwertbarkeitsprüfung festgestellt werden soll. Deshalb gibt es für Pellets spezielle Feuchtigkeitsmessgeräte wie etwa:
- Feuchtewaagen
- Stabsonden-Feuchtigkeitsmesser
Beide Gerätearten können den Feuchtigkeitsgehalt größerer Mengen Schüttgut bestimmen – anders als Dualelektroden-Feuchtigkeitsmessgeräte, die nur an größeren Oberflächen (von Scheitholz) angewandt werden können.
Wie funktionieren Feuchtewaagen?
Feuchtewaagen messen den Feuchtigkeitsgehalt über die sogenannte gravimetrische Feuchtigkeitsmessmethode. Das Prinzip dabei ist, das Gewicht einer Schüttgutprobe mit dem einer durchgetrockneten Menge zu vergleichen. Die Differenz beider Gewichtswerte lässt dann auf den Feuchtigkeitsgehalt der Schüttgutprobe schließen. Viele Feuchtewaagen können für verschiedene Schüttgüter verwendet werden: um diese auf einen Trocknungsgrad zu bringen, bei dem sich das Gewicht nicht mehr verändert, haben sie integrierte Heizkammern. Je nach Schüttgut werden dann verschiedene Trocknungsprogramme aktiviert, die mal schneller, mal langsamer trocknen: so wird eine schnellstmögliche Trocknung ohne chemische Veränderungen gewährleistet.
Wie funktionieren Stabsonden-Feuchtigkeitsmesser?
Den Feuchtigkeitsgehalt von Pellets können Sie auch mit einem Stabsonden-Feuchtigkeitsmesser kontrollieren. Er beruht auf dem gleichen Funktionsprinzip wie Dualelektroden-Feuchtigkeitsmessgeräte für Scheitholz: nämlich über die kapazitive Widerstandsmethode, bei der die elektrische Leitfähigkeit eines Materials ermittelt wird. Denn diese steigt parallel zum Wassergehalt. Um ein Schüttgut wie Pellets mit dieser Methode prüfen zu können, braucht das Gerät allerdings eine passende Messspitze. Mit einer langen Metallsonde kann tief in ein Pellet-Reservoir eingestochen werden, sodass der Feuchtigkeitsgehalt möglichst repräsentativ abgebildet wird. Empfehlenswert ist es dabei, an mehreren Stellen zu messen, um verfälschte Messwerte einzugrenzen.
Wie kann man die Pellet-Feuchtigkeit noch messen?
Die Gravimetrische Feuchtigkeitsmessmethode können Sie im Grunde auch selbst, also ohne Gerät anwenden, womit aber nur eine grobe Einschätzung erzielen kann. Damit keine falschen Messergebnisse zustandekommen, müssen die Pellets nach dem Erst-Wiegen nämlich eigentlich sachgerecht getrocknet werden. Und das ist nur sehr kontrolliert bei stoffspezifisch definierter Temperatur möglich. Alternativ kann man aber auch vollständig trockene (neu gekaufte) Pellets desselben Typs für eine Vergleichsprobe nehmen. Mit einer digitalen, möglichst genau messenden Küchenwaage können die trockenen und zu prüfenden Pellets dann gewogen und die Ergebnisse voneinander abgezogen werden.