Funktionsweise des Perkolators
Ein Perkolator erhitzt Wasser und zirkuliert es durch ein Steigrohr und einen Filter. Zunächst füllen Sie Wasser in den unteren Behälter der Kanne. Wenn das Wasser erhitzt wird, drückt der entstehende Dampf das heiße Wasser durch das Steigrohr nach oben. Das heiße Wasser tritt oben aus dem Steigrohr aus und tröpfelt gleichmäßig über das Kaffeepulver im Filterkorb.
Das Wasser sickert durch das Kaffeepulver und nimmt Aromen, Öle und Geschmacksstoffe auf. Der gebrühte Kaffee fließt dann in den Wasserbehälter zurück und der Zyklus beginnt von Neuem. Mit jedem Durchlauf wird der Kaffee intensiver, da mehr Aromastoffe extrahiert werden.
Wichtig ist, die Hitzezufuhr rechtzeitig zu stoppen, um ein Überkochen und übermäßige Bitterkeit zu vermeiden. Ein kontrollierter Brühvorgang ohne Überdruckventil erfordert eine sorgfältige Überwachung von Zeit und Temperatur.
Wichtige Hinweise
- Platzieren Sie den Perkolator auf einer stabilen Hitzequelle.
- Stellen Sie sicher, dass der Wasserstand etwa 1–2 cm unter dem Filterkorb liegt.
- Verwenden Sie mittelfein gemahlenen Kaffee für eine optimale Extraktion.
- Eine Brühzeit von etwa 10 Minuten wird empfohlen; längere Zeiten führen zu stärkerem Kaffee.
Dieser natürliche Kreislauf macht den Perkolator zu einer effektiven Methode, um aromatischen und vollmundigen Kaffee zu genießen.
Komponenten eines Perkolators
Ein Perkolator besteht aus mehreren wesentlichen Teilen, die zusammenarbeiten, um den Brühvorgang zu ermöglichen:
- Kanne: Hergestellt aus robustem Material wie Edelstahl, Aluminium oder Emaille, dient sie als Behälter für das Wasser und den gebrühten Kaffee.
- Wasserbehälter: Im unteren Teil der Kanne befindet sich der Wasserbehälter, der das kalte Wasser aufnimmt. Der Wasserstand sollte etwa 1–2 cm unter dem Filterkorb liegen.
- Steigrohr: Ein vertikales Metallröhrchen in der Mitte der Kanne, das das erhitzte Wasser nach oben befördert.
- Filterkorb: Am oberen Ende des Steigrohrs angebracht, enthält er das Kaffeepulver. Das heiße Wasser sickert durch das Pulver und nimmt die Aromen auf.
- Deckel: Verschließt die Kanne, verhindert das Entweichen von Dampf und ermöglicht oft den Blick auf den Brühvorgang.
Diese Komponenten arbeiten zusammen, um den charakteristischen kräftigen Kaffee des Perkolators zu erzeugen.
Der Mahlgrad des Kaffeepulvers
Der Mahlgrad des Kaffeepulvers ist entscheidend für die Qualität des Kaffees. Ein mittelfeiner Mahlgrad (Konsistenz von feinem Zucker oder Sand) ermöglicht eine gleichmäßige Extraktion, ohne dass der Kaffee zu stark oder zu bitter wird.
Ein zu feiner Mahlgrad kann die Extraktion übermäßig intensivieren und den Kaffee bitter machen, während ein zu grober Mahlgrad zu dünnem und weniger aromatischem Kaffee führt. Die optimale Balance zu finden, erfordert etwas Experimentieren. Eine glatte Oberfläche des Kaffees im Filter nach dem Brühen zeigt eine gleichmäßige Extraktion an.
Die Wahl des Kaffees
Die Wahl des richtigen Kaffees beeinflusst maßgeblich das Endergebnis. Milde Kaffeesorten eignen sich am besten, da der Brühvorgang im Perkolator längere Zeit beansprucht und somit mehr Aromastoffe extrahiert werden.
Empfehlungen
- Röstgrad: Leicht gerösteter Kaffee setzt weniger Bitterstoffe frei und bietet ein milderes Geschmacksprofil.
- Kaffeesorte: Empfehlenswert sind sortenreine Tieflandkaffees mit ausgewogenem Aromaprofil.
- Frische: Mahlen Sie die Bohnen frisch, um ein intensiveres Aroma zu erzielen.
Vermeiden Sie dunkle Röstungen, da diese einen bitteren Geschmack entwickeln können. Mit diesen Tipps stellen Sie sicher, dass Ihr Kaffee stets aromatisch und ausgewogen schmeckt.
Die Geschichte des Perkolators
Die Geschichte des Perkolators beginnt Anfang des 19. Jahrhunderts. Benjamin Thompson, ein englischer Physiker, legte von 1810 bis 1814 mit dem ursprünglichen Perkolator den Grundstein. Der Pariser Blechschmied Joseph-Henry-Marie Laurens präsentierte 1819 eine Kaffeekanne nach diesem Prinzip. Dies bildete die Grundlage für die klassischen Perkolatoren von heute.
In den USA machte der Amerikaner Hanson Goodrich den Perkolator populär. Durch sein Patent von 1889 wurde der Perkolator zu einem gängigen Haushaltsgerät. Die Beliebtheit stieg im frühen 20. Jahrhundert weiter an. Besonders in den 1950er Jahren war er aus vielen amerikanischen Küchen nicht mehr wegzudenken und wurde zum Symbol häuslicher Gemütlichkeit.
Obwohl der Aufstieg der Tropfkaffeemaschine in den 1970er Jahren die Popularität des Perkolators verringerte, bleibt er in bestimmten Bereichen wie Camping, Hotel, Catering und Großveranstaltungen von Bedeutung. Das Kreislaufprinzip und die Fähigkeit, größere Mengen Kaffee zu produzieren, machen den Perkolator besonders nützlich.
Der Begriff „Perkolator“ leitet sich vom lateinischen „percolare“ ab, was „durchseihen“ oder „durchfiltern“ bedeutet und den Prozess beschreibt, bei dem Wasser durch das Kaffeepulver extrahiert wird.
Die Zubereitung von Kaffee im Perkolator
Um Kaffee im Perkolator zuzubereiten, gehen Sie wie folgt vor: Füllen Sie Wasser in die Kanne, so dass der Wasserstand etwa 1–2 cm unter dem Filterkorb liegt. Befüllen Sie den Filterkorb gleichmäßig mit Kaffeepulver und setzen Sie ihn zusammen mit dem Steigrohr in die Kanne ein. Schließen Sie den Deckel.
Stellen Sie den Perkolator auf die Hitzequelle und erhitzen Sie das Wasser. Der aufsteigende Wasserdampf erzeugt Druck, der das heiße Wasser durch das Steigrohr nach oben drückt. An der Spitze des Rohres tritt das Wasser aus und tröpfelt über das Kaffeepulver. Das Wasser sickert durch den Kaffee und fließt zurück in die Kanne.
Der Kreislauf wiederholt sich und extrahiert dabei die Geschmacksstoffe und Aromen aus dem Kaffeepulver. Passen Sie den Brühvorgang an Ihren Geschmack an, indem Sie die Hitzequelle rechtzeitig ausschalten, um ein Überkochen oder zu starke Bitterkeit zu vermeiden.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Perkolator kein Überdruckventil besitzt. Daher sollte der Brühprozess sorgfältig überwacht werden, insbesondere wenn das Wasser zu kochen beginnt. Bei mittlerer Hitze erreichen Sie eine gleichmäßige Extraktion.
Mit diesen Schritten können Sie sicherstellen, dass Ihr Kaffee vollmundig und aromatisch wird. Experimentieren Sie mit verschiedenen Kaffeesorten und Mahlgraden, um das beste Ergebnis für Ihren Geschmack zu erzielen.